Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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Unterm Stern

 

Parallel zum Moselufer in West-Ost-Richtung verlaufende enge Altstadtgasse, die mit starkem Gefalle den Florinsmarkt und die untere Kornpfortstraße miteinander verbindet. Die Herkunft der Bezeichnung „Unterm Stern“ kann heute nicht mehr mit Sicherheit ermittelt werden. Sicher ist nur, dass der Straßenname in Verbindung mit der Sternpforte gebracht werden kann, die ein Teil der mittelalterlichen Koblenzer Stadtmauer war. Kennzeichnend für die Gasse ist die große Höhendifferenz zum Moselufer, die durch die Häuser auf der Nordseite aufgefangen wird. Diese Gebäude wurden im 16. und 18. Jahrhundert errichtet und haben auf der Straßenseite zwei bis drei Stockwerke, an der Flussseite drei bis vier Geschosse.


Unterm Stern 2


Alte Hausnummer: 190


Bemerkung: Heute ist das Gebäude mit dem Haus Kornpfortstraße 27 vereinigt. Siehe dort.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges, massives Wohnhaus.


Quellen: Michel, Kunstdenkthäler, S. 357; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 133.


Unterm Stern 3/5


Alte Hausnummer: 181-183a


Beschreibung: Beim Haus Unterm Stern 3 handelt es sich um ein dreigeschossiges, dreiach-siges Gebäude mit Satteldach und zwei Dachhäuschen. Die Fassade hat – von Mauerankern mit der Jahreszahl 1726 (sie befindet sich knapp unterhalb der Fensterstürze im ersten Obergeschoss) abgesehen – keine besonderen historischen Merkmale. Die beiden Fenster rechts neben dem Hauseingang wurden zugemauert und durch schmale Oberlichter ersetzt. Der Bau Unterm Stern 5 wurde durch die Umgestaltung zu einem Lagergebäude völlig ent-stellt. Ursprünglich handelte es sich um ein viergeschossiges, dreiachsiges Barockgebäude, dessen Fassade durch vier Lisenen gegliedert war. Diese ursprüngliche Lisenengliederung ist oberhalb des ersten Obergeschosses noch erkennbar. Das Erdgeschoss wurde durch den Ein-bau einer Einfahrt vollkommen verändert. Die einst in den Obergeschossen gelegenen Fensterpaare (drei Paare pro Etage) sind zugemauert. Das schmucklose Zwerchhaus hat man nachträglich verschiefert.


Bemerkung: Da Bauakten und andere schriftliche Quellen fehlen, können über die beiden Gebäude keine exakten historischen Angaben gemacht werden.


Unterm Stern 4


Alte Hausnummer: 189


Geschichte: Vor der Sanierung datierten Teile des Gebäudes noch in das 16. Jahrhundert. Zwischen 1983 und 1985 wurde das Haus zusammen mit dem Nachbarbau Kornpfortstraße 27 schrittweise entkernt. Die Umfassungsmauern blieben erhalten.


Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und dreiachsiges Haus, Das Wohngebäude hat ein schiefergedecktes Mansarddach. Im Erdgeschoss rechts befindet sich ein runder Vor-bau mit Pultdachabschluss (Treppenbau). Die Doppel-Viereckfenster sind mit Putzrahmungen versehen. Am Peter-Altmeier-Ufer haben, die Fenster Basaltrahmungen.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges Wohnhaus, vorne von Holz, hinten massiv.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 357; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 35; Akten der Bauaufsicht.


Unterm Stern 6/8


Alte Hausnummer: 188


Geschichte: Der Bau des Hauses Unterm Stern 6 begann 1768. Der Grundstückseigentümer Wilhelm Schaaf erhielt damals vom Kurfürsten eine Baugenehmigung. Das Haus wurde im Auftrag der Erben des Bauherrn vollendet und wahrscheinlich um die Mitte des 19. Jahrhun-derts aufgestockt. Zwischen 1986 und 1988 hat man im Inneren des Hauses Sanierungsarbei-ten durchgeführt. Das Gebäude Unterm Stern 8 (heute ebenfalls Unterm Stern 6) wurde wohl zur gleichen Zeit wie das Nachbarhaus errichtet. Die von der Mosel abgewandte Seite beider Bauten steht auf der mittelalterlichen Stadtmauer.


Beschreibung Unterm Stern 6: Traufständiges, viergeschossiges, am Moselufer siebenachsiges, auf der Seite „Unterm Stern” sechsachsiges Haus. Das Gebäude hat ein Satteldach mit insgesamt sieben Dachhäuschen.1 Die nicht mehr original erhaltenen Fenster haben segmentbogige Abschlüsse mit Schlusssteinen und Basaltgewände. Über einer kleinen Freitreppe auf der Seite der Gasse „Unterm Stern” befindet sich der ebenfalls segmentbogig abgeschlossene Eingang. Die mit geschwungenen Profilen versehene Rokoko-Eingangstür ist noch erhalten, im Inneren ebenso die gewendelte Holztreppe mit Docken und reich verzierten Pfosten.


Beschreibung Unterm Stern 8: Zweigeschossiges, an der Mosel vier achsiges Haus mit vierfenstrigem Mansarddach (auf der Seite „Unterm Stern” mit Satteldach) und drei kleinen Dachhäuschen. Die mit Gewänden ausgestatteten, nicht mehr original erhaltenen Fenster haben segmentbogige Abschlüsse und Schlusssteine. Auf der Westseite des Hauses (Mosel-seite) befindet sich, ein einfacher zweigeschossiger und dreiachsiger Erweiterungsbau mit Satteldach.


Bemerkung: Mit seinen segmentbogig abgeschlossenen Fenstergewänden sind die Fassaden der Häuser typisch für die Barockarchitektur in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (vgl. zum Beispiel Entenpfuhl 9, 17 und 19).


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 357; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Meisterwerke, S. 58; Akten der Bauaufsicht
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1 An der Moselseite vier, auf der Seite der Gasse „Unterm Stern” drei Dachhäuschen.


Unterm Stern 7a


Geschichte: Das Gebäude wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Ältere Bauun-terlagen sind nicht mehr erhalten, sodass keine Angaben über Maße, Details, Architekten oder ausführende Bauunternehmen mehr gemacht werden können.
Konstruktion: Massivbau mit Putz- und Ziegelsteinfassade.


Beschreibung: Traufständiges, fünfgeschossiges und fünfachsiges Wohnhaus. Das auf zwei Seiten freistehende Gebäude hat ein Pultdach. Die Fassade ist durch einen hohen, vorspringenden Putzsockel und ein Stockgesims sowie ein Konsolen-Traufgesims mit Würfelfries gegliedert. Die Viereckfenster haben Ziegelsteinverdachun-gen. Das Erdgeschoss weist eine Putzquaderung auf. Der mittig in einer Nische liegende Eingang hat profilierte Sandsteingewände. Die Eingangstür aus der Erbauungszeit ist noch erhalten. Auf der rechten Seite befindet sich ein hohes Vierecktor. Die linke und rechte Doppelachse bilden schwach vortretende Risalite. Die Doppelfenster in den Risaliten sind durch Sandsteinpfosten geteilt.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde.


Unterm Stern 9


Alte Hausnummer: 183 1/2


Bemerkung: Über das ehemals auf diesem Grundstück befindliche, kriegszerstörte Gebäu-de sind keine älteren Bauakten mehr erhalten. Angaben über Aussehen und Geschichte des Hauses sind daher nicht mehr möglich. 1963 wurde auf dem Gelände ein Schuppen erbaut.


Quellen: Akten der Bauaufsicht.


Unterm Stern 11


Alte Hausnummer: 184


Bemerkung: Auf dem nach dem Krieg unbebauten Grundstück errichtete man 1982/83 ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus. Über den Vorgängerbau sind keine Bauakten mehr erhalten, sodass über dessen Geschichte keine Aussagen mehr gemacht werden können.


Quellen: Akten der Bauaufsicht; StAK, Best. 623, Nr. 9320: Instandsetzungsdarlehen/kleinere Reparaturen (1925–1939).

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