8.3.3 Das rheinische Dreifensterhaus
Der Grundriss des bis zum letzten Drittel des 19. Jahrhunderts weitverbreiteten rheinischen Dreifensterhauses entwickelte sich aus der Raumaufteilung mittelalterlicher Bürgerhäuser. Diese
dreiachsigen Gebäude entstanden nach der Zersplitterung größerer Bauflächen in kleine Parzellen,59 die mit dem raschen Aufschwung der Städte im 12. und 13. Jahrhundert einsetzte und später
auch die kleineren regionalen Zentren erfasste.60
Raumaufteilung der Dreifensterhäuser in Koblenz
Der Typ des rheinischen Dreifensterhauses ist auch in der Koblenzer Altstadt häufig anzutreffen. Eine Konzentration dieser Bauten ist in der Firmungstraße und „An der Liebfrauenkirche” festzustellen
(vgl. Abb. 8.12). Diese Gebäude sind jedoch in den meisten Fällen nicht sehr alt. Sie erhielten ihre heutige Gestalt erst im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nur gelegentlich stößt
man auf frühe Beispiele.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass in der Stadt der ursprünglich straßenseitig gelegene, rechteckige Grundriss nachträglich nach hinten erweitert wurde. Diese Annahme findet ihre Bestätigung
bei der Untersuchung der Firmungstraße. Auf dem „Dilbecker-Plan” und dem französischen Katasterplan von 1812 ist auf der Südseite dieser Straße zwar eine Reihe von kleinen Häuschen zu erkennen, doch
hatten diese Anbauten noch eine relativ geringe Tiefe. Dieser Zustand wandelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts grundlegend, als die ehemaligen Jesuitengärten durch Überbauung verkleinert wurden.
Zwar blieben die nach 1700 errichteten Häuser weitgehend erhalten, doch hat man fast alle Gebäude durch einen Seitenflügel und kleinere Nebenbauten ergänzt. Ließ es der Raum zu, wurden die Gebäude
gelegentlich mit zwei Flügeln ausgestattet. Völlig anders war dagegen die Situation in der Straße „An der Liebfrauenkirche”. Dort zeigen die frühen Pläne weitgehend überbaute Grundstücke. Das spricht
dafür, dass man in diesem Bereich bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts mit der Anlage von durch Seitenflügel erweiterten Dreifensterhäusern begonnen hatte, auch wenn die heute noch vorhandenen
Anbauten weit jünger sind.
Im Erdgeschoss bot das ältere Dreifensterhaus an der Straßenseite Raum für eine zweifenstrige Stube und den auf der linken oder rechten Seite angeordneten Hausflur. An diesen vorderen Raum schloss
sich rückwärts eine zweite, in Richtung Hof gelegene Kammer an. Neben dieser befand sich ursprünglich vielfach der vom Hausflur nicht besonders abgetrennte Herd mit offener Feuerstelle und Rauchfang.
Die Hausbreite lag durchschnittlich bei etwa fünf Metern. In der alten Form enthält das Dreifensterhaus in jedem Stockwerk zwei bis drei Räume, die die gegebene Grundfläche vollständig ausnutzten.
Die Weiterentwicklung dieses Grundrisses in der frühen Neuzeit hat an diesem Grundschema nichts Wesentliches geändert. Die hauptsächlichen Wandlungen bestanden in dem Verschwinden der offenen
Feuerstelle und der daraus resultierenden Verschiebung in der Anordnung von Flur und Küche. Einschneidende Veränderungen der Hausanlagen ergaben sich erst aus dem Bedürfnis, die Anzahl der Räume in
den einzelnen Stockwerken zu erhöhen. Durch die Erweiterung der Baukörper in Richtung Hof wurde die ursprünglich rechteckige Hausform aufgegeben. Es kam zur Herausbildung eines Grundrisses, der
hauptsächlich in den Städten Düsseldorf, Köln und Krefeld zur Anwendung kam: In einem Anbau brachte man die Küche unter, während dahinter noch einmal eine Stube angelegt wurde, sodass sich für jedes
Stockwerk nunmehr vier oder fünf Räume ergaben.61
Eine frühe Variante des Dreifensterhauses in Koblenz ist das um 1693 erbaute und im 19. Jahrhundert aufgestockte Haus Florinsmarkt 16 (Typ 3). Im Erdgeschoss befanden sich neben dem auf der rechten
Seite gelegenen und bis zum Hof durchgehenden Flur zwei hintereinander angeordnete Räume. Später hat man in einem kleinen Seitenbau eine weitere Kammer untergebracht. Dieses Schema wiederholte sich
in den drei Obergeschossen. Da hier aber Flur und Treppenhaus weniger Raum beanspruchten, konnte zur Straße hin ein weiteres Zimmer eingerichtet werden.62
Das am Haus Florinsmarkt 16 beobachtete Grundschema ist heute auch noch in den Gebäuden auf der nördlichen Seite der Straße „An der Liebfrauenkirche” zu finden. Zu nennen ist das Bürgerhaus „An der
Liebfrauenkirche” 763, dessen Baugeschichte wahrscheinlich in das ausgehende 17. Jahrhundert zurückreicht (vgl. 8.15). Allerdings spiegelt das Gebäude heute nicht mehr den Originalzustand
wider, denn es wurde um 1848 grundlegend verändert, aufgestockt und wahrscheinlich auch nach hinten erweitert. Eingang und Flur befinden sich auf der linken Seite, daneben der tiefe Geschäftsraum,
der wohl ursprünglich zweigeteilt war.64 Auch die Aufteilung der Obergeschosse entspricht im wesentlichen der des Hauses Florinsmarkt 16. Davon abweichend befinden sich das Treppenhaus und
ein weiteres Zimmer in einem Seitenflügel.65
Ein weiteres Beispiel für die Raumaufteilung in einem typischen Dreifensterhaus ist der Grundriss des Gebäudes „An der Liebfrauenkirche” 9 (vgl. Abb. 8.16 und 8.24). Auf der linken Seite des
Erdgeschosses befindet sich neben dem Eingang und dem Flur auch die Treppe zu den Obergeschossen. Alle anderen Flächen werden bis zu einer Haustiefe von fast 24 Metern gewerblich genutzt. Die
ursprüngliche Raumaufteilung bleibt unklar. Anders sieht es in den oberen Etagen aus. Im Vorderhaus sind an der Straßenseite die beiden hintereinandergelegenen Zimmer besonders auffällig. Dahinter
ist die Treppenanlage angeordnet, die auch die Verbindung zum Seitenflügel herstellt, der drei weitere Zimmer und die sanitären Anlagen enthält.66
In Koblenz ähneln die Bauten mit zwei Zwillingsfenstern pro Etage dem Dreifensterhaus. Die Gebäude „An der Liebfrauenkirche” zeigen jedoch einen wesentlichen Unterschied: Während sich an der
Straßenseite des eigentlichen Dreifensterhauses nur ein Raum befindet, sind beim Typ mit Zwillingsfenstern in diesem Bereich zwei Räume angeordnet. Zu nennen sind die Gebäude „An der
Liebfrauenkirche” 3, 5 und 11, deren äußere Gestalt auf den ersten Blick eine Datierung uni das Jahr 1850 nahelegt. Die altertümlich anmutenden gekuppelten Fenster, die in Koblenz vor dem Krieg nur
an den noch in der Renaissancetradition stehenden Gebäuden des 18. Jahrhunderts zu beobachten waren, lassen eine weit frühere zeitliche Einordnung zu. Wahrscheinlich handelt es sich bei den drei
Bürgerhäusern um Bauten, die kurz nach der französischen Beschießung im Herbst 1688 errichtet worden sind. Später erfolgten dann mehrfache Umbauten und Aufstockungen. Alle drei Gebäude verfügen im
Bereich der Vorderhäuser über das bereits eingangs beschriebene Grundschema und wurden später nach hinten erweitert.67
Im 18. Jahrhundert und zur Zeit des Klassizismus passte man den traditionellen Grundriss des Dreifensterhauses dem neuen Symmetrieempfinden an. Der Eingangsbereich wurde jetzt in die Mitte verlegt.
Dadurch erfuhren Flur und Treppenhaus eine große Aufwertung. Vor allem in den Erdgeschossen erwies sich diese neue Raumaufteilung im Laufe der Zeit als unpraktisch. Da viele Häuser aufgrund der
traditionellen Parzellenstruktur in den Städten auch noch in der Barockzeit und darüber hinaus eine erstaunlich geringe Breite besaßen, blieb wegen der mittig gelegenen Zu- und Aufgänge nur noch
wenig Raum für die Geschäfte links und rechts des zentralen Eingangsbereichs. Die Folge war die Verlegung von Tür und Flur an
die Seite der Fassaden. Diese Maßnahmen ermöglichten die Zusammenlegung kleinerer Läden zu einem großen Geschäft. Dieser wirtschaftliche Vorteil führte vor allem an der Wende vom 19. zum 20.
Jahrhundert zur weitgehenden Vernichtung dieser verbreiteten, ursprünglich symmetrischen Grundrisslösung, die im folgenden Typ 4 genannt werden soll. In Koblenz sind daher nur noch wenige Beispiele
dieser Variante erhalten. Typisch für die Entwicklung in Koblenz ist das im Zuge der Altstadtsanierung abgebrochene Gebäude Florinsmarkt 10, das gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaut, später aber
aufgestockt und verändert worden ist. Im Erdgeschoss stellt der Bau auf den ersten Blick eine frühe Variante des Dreifensterhauses mit seitlich gelegenem Eingang (rechts), zwei hintereinander
angeordneten Verkaufsräumen und Erweiterungsbauten im hinteren Bereich dar. Ein Blick auf die Raumaufteilung des ersten und zweiten Obergeschosses zeigt jedoch, dass der Eingangsbereich später
wahrscheinlich verlegt worden ist, denn in den anderen Etagen befindet sich ein mittiger Flur, der die sieben Zimmer im Vorderhaus und in den Anbauten erschließt.68
Besser ist der Umbau des Erdgeschosses am Haus Mehlgasse 10 zu erkennen, das im Zuge der Erneuerungsmaßnahmen bis auf die straßenseitige Fassade und den Keller abgebrochen wurde. Hier war der mittig gelegene Flur noch erhalten, während der auf der rechten Seite angeordnete Eingang aus der Zusammenlegung zweier Geschäftsräume hervorging.69
Wie sehr man sich auch auf ungünstig zugeschnittenen Grundstücken um Symmetrie bemühte, zeigt das inzwischen völlig modernisierte Haus Gemüsegasse 10, dessen Baugeschichte ursprünglich wohl in das
17. Jahrhundert zurückreichte. Hier wurde versucht, den Eingangsbereich unter allem Umständen in die Mitte zu platzieren, obwohl auf der rechten Seite nicht die gesamte Gebäudetiefe für die
Einrichtung von Räumen zur Verfügung stand. Auf den ersten Blick wäre es eigentlich besser gewesen, das Treppenhaus an die Seite zu verlegen, um auf diese Weise im Erdgeschoss größere Gewerbeflächen
zu erhalten. Die Grundrisse in den Obergeschossen lassen jedoch erkennen, dass nur die ausgeführte Lösung mit der zentral gelegenen Treppe eine möglichst platzsparende und vernünftige Erschließung
der Räume in den Wohnetagen zuließ.70
Gut geeignet für die Anwendung des Symmetrieideals war dagegen das Grundstück Mehlgasse 9. Hier wurde um 1850 ein Haus errichtet, das im Erdgeschoss links und rechts des Eingangs jeweils zwei
hintereinandergelegene Läden enthielt. Ein weiterer Raum befand sich in einem Seitenflügel. Dieses Schema wiederholte sich in den Obergeschossen. Da dort kein Eingangsbereich berücksichtigt werden
brauchte, konnte man die beiden in jeder Etage befindlichen straßenseitigen Räume großzügiger gestalten. Das Gebäude wurde im Zuge der Sanierungsmaßnahmen bis auf die Bruchsteinfassade abgerissen.
Hinter der alten Straßenfront entstanden später moderne Wohnungen.71
Vorderhaus und Seitenflügel
Nicht nur bei den Dreifensterhäusern, sondern auch bei den breiteren Gebäuden verband der Flur oder ein eigener, im Hof gelegener Zugang Hauptgebäude und Anbauten. Mit der Einrichtung von
Obergeschossen in diesen Erweiterungstrakten war es jedoch nicht mehr möglich, den Anbau in unmittelbare Verbindung mit den Vorderräumen zu bringen. Die Lösung des Problems erfolgte in den meisten
Fällen dadurch, dass man den Anbau vom Treppenpodest her zugänglich machte. Beispiele für dieses Verfahren waren in Koblenz vor Beginn der Altstadtsanierung in den Blöcken zwischen
Florinspfaffen-gasse und Münzstraße besonders verbreitet. Heute finden wir diese Erweiterung durch Seitenflügel noch „An der Liebfrauenkirche” und in der Firmungstraße.72
Solange jedes Stockwerk des erweiterten Dreifensterhauses nur von einer Familie bewohnt wurde, ergaben sich keine besonderen Nachteile: Küche und Hinterzimmer lagen nur eine halbe Treppe tiefer als
die drei oder vier Zimmer der Vorderwohnung. Bedenklicher wurde die Situation, wenn in den einzelnen Etagen mehrere Familien wohnen sollten, wenn also das Gebäude mit seinem Seitenflügel dazu diente,
mehrere kleinere Wohnungen von zwei oder drei Zimmern auf ein und demselben Stockwerk unterzubringen. In diesem Fall entstand in jedem Geschoss zumindest eine schlecht belichtete und belüftete kleine
Hinterhofwohnung.73 Diese Entwicklung sollte im Zuge der Überbauung innerhalb der Häuserblöcke in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu äußerst ungesunden Wohnbedingungen führen.
8.3.4 Grundrissentwicklung in der Barockzeit
Die Wandlung der bürgerlichen Baukunst im Sinne des Barock vollzog sich im Süden Deutschlands am Ende des 17. Jahrhunderts. Vor allem der Pfälzische Erbfolgekrieg mit seinen schweren Zerstörungen war
von einschneidender Bedeutung für die Entwicklung der Privatbauten im Rheinland. Dort, wo es die vorhandenen Straßen- und Grundstücksstrukturen zuließen, fanden auch im Falle der Bürgerhäuser beim
Wiederaufbau großzügigere Lösungen Berücksichtigung.74 Diese Feststellung gilt aber nur für die bürgerlichen Schichten, die sich die Herstellung eines repräsentativeren Baus leisten
konnten. Die eigentliche Masse der Neubauten entstand aber weiterhin nach alten Konstruktionsmustern. Zwar täuschten symmetrische Fassadengestaltungen die Einführung der Barockbauweise vor, doch war
es vielfach so, dass weiterhin die traditionellen Grundrissmuster angewandt wurden, was bereits am Beispiel der rheinischen Dreifensterhäuser im Sanierungsgebiet zwischen Florinspfaffengasse und
Münzstraße sowie in der Firmungstraße zu sehen war.
Wenn die neuen Ideen konsequent angewandt werden konnten, wuchs die Raumzahl der Gebäude. Vor allem wohlhabendere Bürger legten aus Repräsentationsgründen Wert auf eine besonders ausgestattete
Zimmerflucht, bei deren Einrichtung man die Forderung nach Symmetrie verwirklichte. Im Zuge dieser Entwicklung fiel den Treppenhäusern eine wichtige Bedeutung zu. Sie rückten von der Seite der
Gebäude in die Hausmitte und nahmen somit weit mehr Platz als die Treppen der traditionellen Grundrisse ein.75 Aber auch dort, wo es der Grundrisszuschnitt nicht zuließ, bemühte man sich
um die Anlage eines zentralen Eingangsbereiches oder zumindest um die Ausschmückung ihrer Treppen. In Koblenz haben heute unbekannte Handwerker vielfach die in der Tradition von Wendeltreppen
stehenden Aufgänge mit wertvollen Schnitzereien versehen. Beispiele dafür waren die Häuser Mehlgasse 14/16 und Gemüsegasse 8, die später mit Ausnahme der Fassaden und der historischen Kellergewölbe
abgebrochen wurden.76
Die Einführung des breiteren Barockhauses und die damit verbundene Traufschwenkung brachte eine Einschränkung der Grundrisstiefe mit sich. Man errichtete fortan ein in der Mittelachse gelegenes
Vorhaus, das sich in einem Flur oder einer Durchfahrt zum Hof hin fortsetzte. Großzügiger angelegte Gebäude besaßen einen Mittelflur, der parallel zur Straße verlief. Die einzelnen Räume lagen dann
auf beiden Seiten dieses Flurs. Architekten und Bauhandwerker waren bemüht, die Zimmerflächen möglichst dem Quadrat zu nähern. Schließlich verabschiedete man sich endgültig von der alten Gewohnheit,
bei Bedarf Zwischengeschosse oder Hängestuben einzubauen.77
Die neuen Gestaltungsprinzipien fanden in Koblenz nicht nur bei den ansässigen Adelsgeschlechtern Zuspruch. Auf die Entwicklung der Wohnhäuser in der Altstadt hatte der Einfluss der Angehörigen
geistlicher Korporationen weit größere Auswirkungen. Ein Beispiel ist das heute noch bestehende Doppelhaus Florinspfaffengasse 5 (Typ 5), das 1702 im Auftrag des Kanonikers des Stiftes St. Florin
Alloye auf einem kleineren romanischen Keller errichtet wurde.78 Im Erdgeschoss trennte eine Durchfahrt die beiden Haushälften voneinander. Die vier Haupträume auf der linken Seite
erschloss ein mittiger Flur, an dessen Ende eine Wendeltreppe lag. Von diesem Gang aus waren die vier Räume dieses Flügels zugänglich. Die rechte Haushälfte besaß eine Aufteilung, die weniger dem
Ideal des Barock entsprach. Hier lagen vier Räume, die unmittelbar miteinander verbunden waren. Auf der Hofseite hatte man nachträglich eine weitere Treppe eingebaut.79 Im Obergeschoss
dagegen wurden Zimmer und Kammern beider Haushälften durch mittig angeordnete Gänge erschlossen. Vor der Sanierung waren in dieser Etage neun Räume vorhanden.80
Angewendet wurde das neue Grundrissschema auch bei einigen Höfen des Stiftes St. Florin. Typisch für derartige Anlagen war noch vor dem Krieg der Komplex Florinspfaf-fengasse 6, der um 1725
entstanden ist. Das Haupthaus mit seinem ehemals mittig angeordneten Eingangsbereich und der zentral gelegenen Treppe hat die Bombennächte zwar überstanden, eignet sich aber wegen der vorgenommenen
Umbauten nicht mehr für die Untersuchung barocker Raumaufteilungen (Typ 5). Ein weiteres Beispiel für einen typischen Stiftshof war die bis Anfang 1995 (einschließlich der Nebenbauten) vollständig
erhaltene Anlage Gemüsegasse 9, die auf mittelalterlichen Mauern errichtet worden war. Auch dieser ehemals zum Stift St. Florin gehörende Bau wurde – wie das Haus Florinspfaffengasse 6 – im 19.
Jahrhundert stark verändert. Die alte Raumaufteilung des Haupthauses blieb erhalten. Im Erdgeschoss betrat man einen nicht genau in der Mitte gelegenen Flur, der bis zum Innenhof durchläuft. Auf der
linken Seite befindet sich ein schmaler, tiefer Verkaufsraum, während rechts des Eingangsbereichs ein weiterer Gang abzweigt, der drei Räume und das Treppenhaus erschließt. Von dort aus gelangt man
in den parallel zur Straße angeordneten Flur des ersten Obergeschosses, um den sich fünf Wohnräume und eine Toilette gruppieren.81
Die bei den Stiftshäusern angewandten Grundrisslösungen spiegeln sich auch in den kleineren Gebäuden wider, zum Beispiel in den Bürgerhäusern Mehlgasse 8, 12 und 14. Auch hier befinden sich im
Erdgeschoss neben dem mittig gelegenen Eingangsbereich und dem Treppenhaus auf jeder Seite zwei hintereinandergelegene Räume.82 Dieses Schema wiederholt sich in den Obergeschossen.
Allerdings sind die straßenseitig gelegenen Räume etwas größer, weil in diesen Etagen kein Eingangsbereich mit Flur benötigt wird.83 Die drei an dieser Stelle genannten Häuser sind nur
wenige aus einer ganzen Reihe von Beispielen für den Typ 5, der auch außerhalb des Sanierungsgebietes zwischen Florinspfaffengasse und Gemüsegasse zu finden ist. Zu nennen sind die Gebäude
Altengraben 1784, Am Plan 9,85 Am Plan 1386, Entenpfuhl 1987, Firmungstraße 2l88, die beiden im Jahre 1773 erbauten Häuser Firmungstraße 34/3689
und schließlich der mehrfach veränderte Bau Jesuitengasse 6.90
Die Raumaufteilung nach dem Typ 5 gehörte zu den Grundrisslösungen, die bei den frühneuzeitlichen Altstadthäusern am weitesten verbreitet waren. Wie das um 1700 erbaute Haus Marktstraße 10 zeigt,
bemühten sich die Bauhandwerker sogar bei einem extrem ungünstigen Grundstückszuschnitt um die Beibehaltung dieses Schemas.91 Dieser Eindruck bestätigt sich bei der Auswertung der älteren
Bauakten, denn in den im Rahmen der vorliegenden Studie eingesehenen Unterlagen war nur noch das Dreifensterhaus fast ebenso häufig vertreten. Symmetrische Raumaufteilungen mit zentral gelegenen
Eingangsbereichen und Treppenhäusern wurden auch noch im 19. Jahrhundert gerne angewandt. Dies beweisen die beiden Gebäude Münzstraße 10 und 16.92
Individuelle Grundrisslösungen
In Koblenz findet man noch eine ganze Reihe von Grundrissen, die nicht zu den bereits vorgestellten fünf Typen gehören. Gerade bei den Eckhäusern erforderte die besondere Lage der Parzellen
individuelle Lösungen. An erster Stelle sei das wahrscheinlich zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtete und später aufgestockte Haus Florinsmarkt 8 genannt.93 Der Zugang in das
Gebäudeinnere lag in der Gemüsegasse. Von dort wurden die beiden am Florinsmarkt liegenden Räume erschlossen. Der an den Eingangsbereich anschließende Flur bog rechtwinklig ab und ermöglichte so den
Zutritt zu den Treppen und vier weiteren Zimmern. Die Raumaufteilung in den Obergeschossen ähnelte diesem Schema, jedoch trat an die Stelle des ausgedehnten Flurs eine zusätzliche, nicht direkt
belichtete Kammer.94
Wesentlich einfacher war die Raumaufteilung des 1686 erbauten, heute noch bestehenden Hauses Entenpfuhl 3. Wegen der zahlreichen Veränderungen im Inneren des Gebäudes kann die ursprüngliche
Raumaufteilung am besten mithilfe der älteren Bauunterlagen rekonstruiert werden. Demnach lag der Haupteingang zum Haus am Entenpfuhl95, während sich im Schulgäßchen ein von außen
zugänglicher Keller befand. Die direkt hintereinandergelegenen beiden Räume des Erdgeschosses und die Küche wurden durch einen langen Flur, der sich bis zum Hof erstreckte, erschlossen. Dieser Gang
enthielt ebenfalls die Treppe zu den anderen Etagen. Auch die Aufteilung in den Obergeschossen war einfach: Hinter den beiden am Entenpfuhl gelegenen Räumen befand sich eine weitere Stube. Alle
Zimmer hatten einen direkten Zugang zum Treppenhaus.96
Im Falle des im 18. Jahrhundert erbauten, später stark veränderten und aufgestockten Hauses Gemüsegasse 4 (Ecke Etzegäßchen) mussten die Bauhandwerker Wege finden, ein kleines Grundstück optimal
auszunutzen. Den damals üblichen Symmetriebestrebungen zum Trotz legte man den an der Gemüsegasse gelegenen Eingang, den Flur und die Treppe an die rechte Seite. Links daran schlössen sich zwei Räume
an, von denen lediglich der hintere direkt betreten werden konnte. In den drei Obergeschossen findet man eine Aufteilung vor, die der des Baus Entenpfuhl 3 verwandt ist: Die drei Räume (Bad und
Toilette wurden nachträglich eingebaut) konnten direkt vom Treppenhaus her betreten werden.97
Eine weitere Variante dieses einfachen Raumaufteilungsschemas findet man auch im Eckhaus Mehlgasse 7. Dieses im Zuge der Altstadtsanierung abgerissene Gebäude stammte im Kern gleichfalls aus dem 18.
Jahrhundert, wurde aber später um zwei Geschosse erhöht. Der Bau stand auf einem kleinen, trapezförmigen Grundstück. Der ungünstige Zuschnitt der Parzelle verhinderte die Einrichtung einer größeren
Treppenanlage. In den Obergeschossen musste man aus Gründen der Platzersparnis sogar eine Wendeltreppe einbauen.98
Auch im Falle des wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert stammenden, schmalen Hauses „An der Liebfrauenkirche” 13 griff man auf eine untypische Grundrisslösung zurück. Während das Erdgeschoss mit
seinem an der linken Seite gelegenen Eingangsbereich an den Zuschnitt der rheinischen Dreifensterhäuser erinnert99, ist die Raumaufteilung in den beiden Obergeschossen eher mit den
Grundrissen des ausgehenden Mittelalters verwandt: Über eine Wendeltreppe betritt man einen Vorraum, über den die Zimmer im vorderen und hinteren Bereich des Gebäudes zu erreichen
sind.100
Für Koblenzer Verhältnisse war der ursprüngliche Zuschnitt des zwischen 1907 und 1934 völlig umgestalteten Barockhauses Altengraben 50 noch ungewöhnlicher. Das Gebäude bestand aus einem Hauptbau und
einem etwas nach rechts versetzten Hinterhaus. Im Erdgeschoss konnte nur der Laden direkt vom Altengraben her betreten werden. Der Zugang zu den Wohnbereichen in den oberen Etagen lag an der
Rückseite. Im ersten Obergeschoss blieben Teile der alten Wendeltreppe noch bis zur Errichtung eines neuen Treppenhauses an der Hofseite (1914) erhalten. Die noch zu Beginn unseres Jahrhunderts im
Haus Altengraben 50 vorhandene Raumaufteilung erinnert an vorbarocke Grundrisslösungen mit seitlich oder rückwärtig gelegenen Eingangsbereichen. Mit Ausnahme dieses Gebäudes ließen sich mithilfe der
historischen Bauakten im Untersuchungsgebiet Altstadt keine weiteren noch erhaltenen Häuser dieses Typs nachweisen.101
8.3.5 Zusammenfassung
Der am Anfang dieses Kapitels vorgenommene Vergleich von älteren und modernen Katasterplänen ergab, dass in Koblenz an vielen Stellen der Altstadt kein historisch gewachsenes Grundstücksnetz mehr
vorhanden ist. Entsprechend gering ist die Anzahl typisch frühneuzeitlicher Grundrisse. Hinzu kommt, dass die Raumaufteilung vieler aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammender Bauten im Laufe der
Jahre mehrfach verändert worden ist. Deswegen ist eine Rekonstruktion ursprünglicher Zuschnitte äußerst schwer. Außerhalb des Sanierungsgebietes zwischen Florinspfaffengasse und Münzstraße fehlen in
den meisten Fällen geeignete Unterlagen, sodass die Untersuchung der Grundrisse nur an relativ wenigen Beispielen durchgeführt werden konnte. Trotz dieser ungünstigen Verhältnisse kristallisierten
sich fünf Haupttypen heraus:
Außerdem gibt es eine Reihe von Grundrissen, die man in kein bestimmtes Schema einordnen kann. In diesen Fällen ergab sich die Raumaufteilung ausschließlich aus der Lage der Grundstücke. – Alle in
diesem Kapitel untersuchten Varianten zeigen jedoch, dass es im Koblenzer Bürgerhaus ursprünglich keine selbstständigen Wohnungen gab. Wie die alten Adressbücher beweisen, wurden die Gebäude zwar von
verschiedenen Parteien bewohnt, doch war eine Abtrennung einzelner Bereiche noch unbekannt. Die meisten Räume konnten entweder direkt vom Treppenhaus her betreten werden oder wurden durch einen Flur
erschlossen. Dies sollte sich erst im ausgehenden 19. Jahrhundert ändern (vgl. 12.2).
________________________________
Anmerkungen:
59 Zu den technischen Hintergründen vgl. S. 128.
60 Eberstadt, Rheinische Wohnverhältnisse, S. 13/14. Die Gebäudebreite war auch von den üblichen Balkenlängen abhängig (vgl. 8.3.1, S. 128).
61 Eberstadt, Rheinische Wohnverhältnisse, S. 16/17.
62 Hausakten der Sanierungsstelle: Bestandsaufnahme vom 14. Juli 1978. Das Gebäude wurde 1992 renoviert.
63 Zum Grundrisstyp 3 gehören auch das um die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute Haus Entenpfuhl 13 (StAK, Fach 42: Entenpfuhl 13. Bauaufnahme des Baugeschäfts Oskar Kleffel vom Oktober
1927), das 1903 nach Plänen des Architekten Friedrich Springer errichtete Gebäude Firmungstraße 11 (StAK, Fach 9: Firmungstraße 11) und das Bürgerhaus Firmungstraße 17 (StAK, Fach 9: Firmungstraße
17. Pläne des Architekten Otto Nebel vom April 1899).
64 Hausakten der Sanierungsstelle: Bestandsaufnahme vom 3. Dezember 1984.
65 Der Raumaufteilung des Hauses „An der Liebfrauenkirche” 7 entsprechen im Wesentlichen der aus dem 19. Jahrhundert stammende Bau Gemüsegasse 13 (Hausakten der Sanierungsstelle:
Gemüsegasse. 13. Bestandsaufnahme vom 1. April 1985) und das Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute Gebäude Firmungstraße 13 (StAK, Fach 9: Firmungstraße 13: Pläne zu den Umbauten 1892 bis 1937).
66 Hausakten der Sanierungsstelle: An der Liebfrauenkirche 9. Bestandsaufnahme vom 20. November 1984.
67 Zu dieser Variante gehörte auch das im Krieg weitgehend zerstörte Haus „An der Liebfrauenkirche” 6 mit Eingang auf der rechten Seite (StAK, Fach 107: Marktstraße 20. Pläne des
Baugeschäfts Gebrüder Friedhofen vom 7. November 1897) und das Gebäude „Am Plan” 1. Bei diesem Bau befanden sich Eingang und Flur auf der linken Seite. Ein Hinterhaus oder einen Seitenflügel gab es
nicht. In die Obergeschosse führte eine Wendeltreppe (vgl. StAK, Fach 11: Am Plan 1. Pläne des Baugeschäftes Hoffmann und Still zum Umbau vom Juni 1928).
68 Hausakten der Sanierungsstelle: Florinsmarkt 10. Bestandsaufnahme vom 20. Januar 1977.
69 Hausakten der Sanierungsstelle: Mehlgasse 10. Bestandsaufnahme vom 7. Februar 1977.
70 Hausakten der Sanierungsstelle: Gemüsegasse 10. Bestandsaufnahme vom 23. November 1978.
71 Hausakten der Sanierungsstelle: Mehlgasse 9. Bestandsaufnahme vom 3. Dezember 1976. Eine ähnliche Raumaufteilung hatte das heute noch bestehende Haus Entenpfuhl 15 (vgl. StAK, Fach 42,
Entenpfuhl 15. Pläne des Architekten Heinrich Beyerle vom Januar 1897). Einen mittig angeordneten Eingangsbereich besitzt auch das mit Anbauten versehene Dreifensterhaus Firmungstraße 19 (vgl. StAK,
Fach 14: Firmungstraße 19. Pläne des Baugeschäfts Peter Schottler vom Oktober 1901). Bei den Gebäuden Altenhof 7 (StAK, Fach 21: Altenhof 7), Firmungstraße 15 (StAK, Fach 9: Firmungstraße 15),
Entenpfuhl 17 (StAK, Fach 42: Entenpfuhl 17) und Marktstraße 5 (StAK, Fach 107: Marktstraße 5. Pläne des
Baugeschäfts Dötzel zum Umbau vom Oktober 1907) wurden die Hauseingänge nachträglich an die Seite verlegt.
72 Hausakten der Sanierungsstelle: Bestandsaufnahmen der Häuser „An der Liebfrauenkirche” 3, 7, 9 und Gemüsegasse 13. Bestandsaufnahmen vom 8. Januar 1985, 4. Dezember 1984, 23. November
1984 und 2. April 1985; StAK, Fach 107: an der Liebfrauenkirche 6 (= Marktstraße 20 vor der Zerstörung). Pläne des Baugeschäfts Gebrüder Friedhofen November 1896; StAK, Fach 9: Firmungstraße 11, 13.
Pläne des Büros Heinrich Beyerle von 1898, des Architekturbüros Springer vom April 1903 und Zeichnungen des Baugeschäfts Gebrüder Friedhofen vom Oktober 1907.
73 Eberstadt, Rheinische Wohnverhältnisse, S. 17/18.
74 Vgl. Peters, Bürgerhaus, S. 14.
75 Hofrichter/Grassnick, Bürgerhäuser, S. 63–65.
76 Bei der Durchführung der Sanierung hat man sich bemüht, die alten Treppen zu retten. Nach dem Abschluss der Erneuerung konnten diese jedoch in vielen Fällen nicht mehr eingebaut werden,
da sich mit der völligen Neukonstruktion der Innenräume veränderte Grundrisslösungen ergaben.
77 Vogts, Bürgerhaus, S. 238.
78 Das Haus Florinspfaffengasse 5 blieb nach der Sanierung nahezu unverändert. Die Umgestaltungsarbeiten betrafen lediglich die Versetzung einiger Trennwände im Obergeschoss und die
Verlegung der Treppe von der linken Seite in die ehemalige Durchfahrt. Ein hinter dem Barockhaus gelegener Anbau wurde beseitigt.
79 Aus dem Grundriss geht hervor, dass man eine Zeit lang die Haushälften nachträglich voneinander getrennt und die Verbindung geschlossen hatte. Deswegen wurde der Anbau der zweiten
Treppe erforderlich.
80 Hausakten der Sanierungsstelle: Florinspfaffengasse 5.
Bestandsaufnahme vom 30. Juli 1978.
81 Hausakten der Sanierungsstelle: Gemüsegasse 9.
Bestandsaufnahme vom 18. März 1985.
82 Die Häuser Mehlgasse 8 und 12 besitzen zwei kleine Seitenflügel mit jeweils einem Zimmer pro Etage (der Bau Mehlgasse 8 wurde inzwischen teilweise abgebrochen). Auch das Nachbargebäude
Mehlgasse 14 war vor dem Teilabbruch im Zuge der Altstadtsanierung mit einem Seitenflügel ausgestattet.
83 Hausakten der Sanierungsstelle: Mehlgasse 8, 12 und 14. Bestandsaufnahmen vom 28. November, 7. Dezember 1977 und 17. Januar 1978.
84 StAK, Fach 1: Altengraben 17. Pläne zu den Umbaumaßnahmen zwischen 1910 und 1929. Das Haus hatte zwei seitliche Anbauten.
85 StAK, Fach 11: Am Plan 9 und 11. Pläne des städtischen Hochbauamtes vom Dezember 1910.
86 StAK, Fach 11: Am Plan 13. Plan des Büros Heinrich Beyerle zum Umbau vom August 1894.
87 StAK, Fach 42: Entenpfuhl 19. Pläne des Baugeschäfts Johann Göbel (September 1908) zum Umbau.
88 StAK, Fach 14: Firmungstraße 21. Pläne zu den zwischen 1915 und 1923 durchgeführten Umbaumaßnahmen. Das Gebäude hatte ursprünglich zwei Seitenflügel (einer davon war nur eingeschossig)
und ein Hinterhaus.
89 StAK, Fach 14: Firmungstraße 34 und 36: Pläne der Bauunternehmen Sprung vom April 1894 und C. Stössel vom 10. August 1898. Beide Häuser hatten ursprünglich jeweils zwei einfache
Seitenbauten und ein Hintergebäude.
90 StAK, Fach 15: Jesuitengasse 4 und 6. Pläne der Baugesellschaft Heinrich Beyerle & Sohn vom Juli 1912. Das Gebäude wurde in den Obergeschossen durch vier weitere Räume erweitert,
die ebenfalls der mittig angeordnete Flur erschloss.
91 StAK, Fach 107: Marktstraße 10. Plan des Baugeschäfts Peter Schottler vom April 1914. Das Gebäude besaß ursprünglich einen kleinen, zweigeschossigen Seitenbau und ein Hinterhaus.
92 Hausakten der Sanierungsstelle: Münzstraße 10 und 16. Bestandsaufnahmen vom 5. August und 17. September 1985. Das Haus Münzstraße 10 ist heute aufgrund fehlender Unterlagen nicht mehr
genau zu datieren. Es stammt wohl aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Beim Gebäude Münzstraße 16 handelt es sich um einen Barockbau, den man später aufgestockt hat.
93 Das Haus wurde im Zuge der Erneuerungsarbeiten abgebrochen und neu aufgebaut. Heute ist es mit dem Nachbarbau Florinsmarkt 10 vereinigt.
94 Hausakten der Sanierungsstelle: Florinsmarkt 8. Bestandsaufnahme vom 25. Oktober 1976.
95 Auf der Seite des Entenpfuhls ist das Grundstück sehr schmal. Deshalb scheint eine ursprüngliche Anordnung des Haupteingangs in der Mitte unwahrscheinlich. Allerdings besteht die
Möglichkeit, dass sich der Zugang zum Gebäude ursprünglich im Schulgäßchen befand.
96 StAK, Fach 42: Entenpfuhl 3. Pläne des Architekten Josef Meurer vom August/September 1903.97 Hausakten der Sanierungsstelle: Gemüsegasse 4. Bestandsaufnahme vom 29. Dezember 1976. Das
Gebäude wurde im Zusammenhang mit den Erneuerungsmaßnahmen abgerissen.
97 Hausakten der Sanierungsstelle: Gemüsegasse 4. Bestandsaufnahme vom 29. Dezember 1976. Das Gebäude wurde im Zusammenhang mit den Erneuerungsmaßnahmen abgerissen.
98 Hausakten der Sanierungsstelle: Mehlgasse 7. Bestandsaufnahme vom 12. Oktober 1976.
99 Das Erdgeschoss des Gebäudes ist heute mit dem Nachbarbau „An der Liebfrauenkirche” 15/Ecke Gemüsegasse verbunden.
100 Hausakten der Sanierungsstelle: An der Liebfrauenkirche 13: Bestandsaufnahme vom 26. Oktober 1984.
101 StAK, Fach 1: Altengraben 50. Plan des Baugeschäftes Gebrüder Friedhofen zur Veränderung der Raumaufteilung im ersten Obergeschoss vom März 1903. Die Fassade des heute noch bestehenden
Hauses wurde im Jahre 1907 mit Jugendstilmotiven vollkommen neu gestaltet.
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