Altengraben
Teil des spätantiken Stadtgrabens, wahrscheinlich mit natürlichem Ursprung als Nebenarm der Mosel. Der Straßenzug erschließt die spätantik-frühmittelalterlichen Kernbereiche von Koblenz in
West-Ost-Richtung von der heutigen Hohenfelder Straße in Richtung des Platzes Am Plan. Der Altengraben verläuft segmentbogenförmig, er findet seine Fortsetzung im Entenpfuhl und in der
Kornpfortstraße bis hin zum Moselufer. In einer Urkunde von 1376 wird der Altengraben „Am Graben“ genannt, 1568 heißt er „Am Leregraben“, 1598 „Am oberen Graben“, 1638 „Am alten Graben“. 1688 und
1944 wurde ein großer Teil der Bebauung zerstört. Ursprünglich zwischen Löhrstraße und Weißer Gasse gelegen, wurde der westliche Abschnitt des Altengrabens beim Bau der Hohenfelder Straße in den
1960er-Jahren als Zubringer zur Balduinbrücke beseitigt. Die Straße wird heute durch schlichte Zeilenwohn- und Geschäftshäuser geprägt, die überwiegend Neu- oder Wiederaufbauten sind.
Altengraben 1–3
Alte Hausnummern (Vorgängerbauten): 3–4
Siehe unter Altenhof 19/Hohenfelder Straße 1–3.
Altengraben 5
Alte Hausnummern (Vorgängerbau): 5
Geschichte: Das wahrscheinlich vom Anfang des 18. Jahrhunderts stammende dreigeschossige Wohn- und Geschäftsgebäude mit Zwerch-haus wurde 1944 vollständig zerstört. An seiner Stelle
steht heute ein eingeschossiges Geschäftshaus (Notbau aus der Nachkriegszeit).
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 229 und 527 (Zwerchhaus Abb. 26); Akten der Bauauf-sicht, StAK, Fach 1.
Altengraben 7
Alte Hausnummer (Vorgängerbau): 6
Geschichte: Der dreigeschossige, dreiachsige Barockbau mit Zwerchhaus wurde im Krieg zerstört. Der heutige Bau aus den 50er-Jahren besitzt drei Obergeschosse und ein Halbge-schoss.
Die Fassade ist durch Gesimse gegliedert.
Quellen: StAK, Fach 1; Akten der Bauaufsicht; Michel, Kunstdenkmäler, S. 533 (Zwerchhaus Abb. 108)
Altengraben 9
Alte Hausnummern: 7-8
Geschichte: Der Bauherr Jakob Hammermann erhielt am 18. April 1891 (die Pläne stammten vom 13. März) die Genehmigung zur Errichtung eines neuen Wohnhauses mit Seitenbau. Der
Vorgängerbau wurde bis auf Teile des Kellers abgerissen (ursprünglich bestand das Grundstück Altengraben 9 aus zwei kleineren Parzellen). Die Planung und Verwirklichung des Projektes übernahm der
Zimmermeister Peter Friedhofen. Die Pläne und der tatsächlich ausgeführte Bau stimmen nicht überein (die Originalpläne zeigen ein sechsachsiges Haus). Das Wohn- und Geschäftsgebäude wurde im Krieg
durch Brandbomben beschädigt. Dach-stuhl und Decken (bis zum ersten Obergeschoss) des Anbaus brannten damals aus. Der Wiederaufbau erfolgte ab 1946.
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.
Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und vierachsiges Wohn- und Geschäftshaus. Neben dem Traufgesims gliedert im ersten Obergeschoss ein Sohlbankgesims die Fassade. Die
Viereckfenster haben Putzfaschen. Im Dachbereich waren links und rechts ursprünglich zwei Dachhäuschen, in der Mitte ein dreiachsiger Aufbau vorgesehen. Heute hat das Gebäude ein Mansarddach und vier
Dachhäuschen mit Dreiecksgiebeln. Die Fassade ist glatt verputzt und weist keine besonderen historischen Merkmale mehr auf.
Geschosshöhen (laut Originalplan):
Grundriss (laut Originalplan): Typ C.
Quellen: StAK, Fach 1; Akten der Bauaufsicht.
Altengraben 11
Alte Hausnummer: 9
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.
Geschichte: Das tatsächliche Alter des viergeschossigen, vierachsigen Gebäudes dürfte heute nur noch schwer zu bestimmen sein. Wahrscheinlich datieren die ältesten Bauabschnitte in das 18. Jahrhundert. Das Haus wurde vor allem im Inneren mehrfach verändert, sodass sich die ursprüngliche Grundrissgestaltung kaum rekonstruieren lässt. 1968 kam es zur völligen Umgestaltung des Bürgerhauses. Damals brach man das alte Dach ab, baute das dritte Obergeschoss aus und versah den Bau mit einem neuen Satteldach mit Kunstschieferdeckung. Das ursprüngliche Aussehen der Straßenfront ist heute wegen der neuen Fenster und des vollkommen überarbeiteten Verputzes nicht mehr erkennbar.
Beschreibung: Traufständiges, vierachsiges und viergeschossiges Gebäude. Der ursprünglich dreigeschossige Bau hatte ehemals ein Mansarddach mit Zwerchhaus.
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges Wohnhaus, vorne massiv, hinten zwei Stock Stein, ein Stock Holz.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 229 und 529 (Zwerchhaus Abb. 49); StaK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 17; StaK, Fach 1; Akten der Bauaufsicht.
Altengraben 13–13a
Alte Hausnummer: 10
Datierung: 18./19. Jahrhundert (1695 war das Grundstück noch unbebaut). Beide Gebäude wurden 2008 komplett abgerissen. Nur das Tor vom schmalen Gebäude blieb erhalten.
Beschreibung (Altengraben 13): Traufständiges, viergeschossiges und vierachsiges Haus mit Satteldach. Das Haus stammt im Kern wahrscheinlich aus der Barockzeit. Im 19. Jahrhundert wurde das wohl ursprünglich vorhandene Mansarddach beseitigt und das Gebäude um eine Etage aufgestockt. Der Bau hat kaum noch signifikante Merkmale. Heute fallen nur noch die profilierten Fenstergewände und das Gesims zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss besonders auf. Wahrscheinlich verschwanden die meisten historischen Merkmale während der Neugestaltung der Straßenfront Ende der 50er-Jahre.
Beschreibung (Altengraben 13a): Traufständiges, dreigeschossiges Haus. Das zweiachsige Gebäude besitzt ein Mansarddach mit Schieferdeckung. Die Hofeinfahrt wird von einem großen
Portalbogen mit profilierten Basaltgewänden betont. Sein Schlussstein trägt die Jahreszahl 1749. Die Stockwerke werden durch stuckierte Sohlbankgesimse voneinander getrennt. Bei den Fenstern in den
beiden Obergeschossen handelt es sich um jeweils ein Viereckdoppelfenster. Ihnen sind schmiedeeiserne Brüstungsgitter vorgelagert. Hinter dem Haus befinden sich Nebengebäude, die ursprünglich zur
gewerblichen Nutzung errichtet wurden. Ihre Baugeschichte begann um die Jahrhundertwende.
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges Wohnhaus, ein Stock von Stein, zwei Stock von Fachwerk.
Grundriss (Altengraben 13): ursprünglich Typ 5.
Bemerkung: Zusammen mit den Bauten auf der Nordseite der Straße „An der Liebfrauenkirche“ gehört das Haus wahrscheinlich zu den Bauten, die um 1850 aufgestockt und neu gestaltet
wurden. Das Nachkriegs-Hinterhaus wurde über das Treppenhaus des Hauses Altengraben 13a erschlossen. Das Foto entsttand kurz vor dem Abbruch im Mai 2008.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 229; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StaK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 8; StAK, Fach 1; Akten der Bauaufsicht.
Altengraben 14
Alte Hausnummern (Vorgängerbauten): 758–759
Geschichte: Auf dem Grundstück Altengraben 14 stand ehemals der Gasthof „Zur Stadt Lüt-tich”. Das im wesentlichen aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammende Gebäude wurde 1944
zerstört. Der Abriß der später auf dem Grundstück entstandenen Notbauten erfolgte 1969 zusammen mit den Gebäuden Kaltenhof 2d und 2c. Die ebenfalls 1944 zerstörten, Ende des 19. Jahrhunderts erbauten
Häuser Altengraben 18-20 wurden durch neue Wohn- und Geschäftsbauten ersetzt. Die vor Errichtung der gründerzeitlichen Gebäude an gleicher Stelle befindlichen dreigeschossigen Barockhäuser, die auf
einer Zeichnung von 1834 (vgl. Michel, Kunstdenkmäler, S. 216) gut zu erkennen sind, waren mit Zwerchhäusern ausgestattet.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 231; Akten der Bauaufsicht.
Altengaben 15
Alte Hausnummer: 11
Geschichte/Beschreibung: Das tatsächliche Alter des Hauses läßt sich heute nur schwer ermit-teln. Das viergeschossige, fünfachsige Gebäude hat ein Satteldach mit vier verschieferten
Dachhäuschen. Das noch erhaltene, vom Juni 1927 stammende Aufmaß sagt nichts über die ursprüngliche Gestaltung der Fassade aus. Die Geschichte des wohl nachträglich aufgestock-ten Baus dürfte weit in
das 19. Jahrhundert zurückreichen. Das historische Haus ist heute neu gestaltet, jedoch sind in den Obergeschossen die gußeisernen Brüstungsgitter mit Rankenwerk noch erhalten. Aus den historischen
Bauakten werden wir nur über die Geschichte der Nebenbauten informiert. So kam es 1895 auf dem Grundstück Altengraben 15 zur Errichtung eines Pferdestalls. Im September 1891 wurde nach zweijähriger
Genehmigungs- und Bauphase ein neues Hinterhaus fertiggestellt. Hierbei handelte es sich um ein viergeschossi-ges, fünfachsiges Gebäude.
Konstruktion: Das Haus wurde in einer Mischbauweise errichtet.
Geschoßhöhen (laut Aufmaß 1927):
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges Wohnhaus, vorne massiv, hinten ein Stock Stein, zwei Stock Holz, zweistöckiger Hinterbau aus Fach werk.
Grundriß: Typ 5 (Variante für Häuser mit geringer Grundstückstiefe).
Quelle: StaK; Fach 1; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 18; Akten der Bauaufsicht.
Altengraben 16–28
Alte Hausnummern (Vorgängerbauten): 757–751
Geschichte: Die 1944 zerstörten Gebäude wurden durch moderne Wohn- und Geschäftsbauten ersetzt (Altengraben 22–26 und 18–20). Die historischen Häuser waren dreigeschossig. Das
Bürgerhaus Altengraben 26 hatte zusätzlich ein Zwerchhaus.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 231; Akten der Bauaufsicht.
Altengaben 17
Alte Hausnummer: 12
Geschichte: Das Haus datiert in das ausgehende 18. Jahrhundert. Seit den 1890er-Jahren wurde es vor allem im Inneren mehrfach verändert. Von Baumaßnahmen betroffen waren auch das
Lagerhaus und die anderen Lagerräume. Ein vom Oktober 1890 stammender Bauplan zeigt, dass der am Altengraben gelegene Hauptbau ursprünglich nur vierachsig war. Ein altes Brandgässchen diente damals
zur Erweiterung des Baus um eine Achse. Der Anbau erhielt jedoch nicht die Höhe des Haupthauses. Er reichte nur bis zum zweiten Obergeschoss und wurde von einem Dach mit bescheideneren Abmessungen
abgeschlossen. Durch diese Baumaßnahme ging die ursprüngliche Symmetrie des Hauses verloren. Deswegen befindet sich das Zwerchhaus heute nicht mehr in der Mitte des Baukörpers. Gleiches gilt für das
ursprünglich zentral gelegene Treppenhaus. Die Straßenfront erhielt ihr heutiges Aussehen ab 1921.
Konstruktion: Der verputzte Bau wurde in einer Mischbauweise errichtet.
Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und fünf achsiges Wohn- und Geschäftsgebäude. Das Haus besitzt ein Satteldach. Die Fassade wird durch zehn Lisenen und den
vorspringenden Putzsockel gegliedert. Das Erdgeschoss wurde – abgesehen von der zweiflügligen, in den unteren Feldern mit Rosettenverzierungen versehenen Eingangstür – durch mehrere Ladenumbauten
stark verändert. Im ersten Obergeschoss befindet sich ein profiliertes Sohlbankgesims. In den Brüstungsfeldern im zweiten Obergeschoss wurden kassettenartige Putzornamente angebracht. Alle Fenster in
den Obergeschossen haben gusseiserne Brüstungsgitter.1 Im Dachbereich, der durch ein auskragendes, profiliertes Traufgesims von den anderen Etagen abgesetzt ist, dominiert ein Zwerchhaus (mit
Rechteckfenster) mit Dreiecksabschluss und einem Viereckfenster im Giebelfeld. Es wird oberhalb der zweiten und vierten Achse jeweils von einem Dachhäuschen flankiert. Das Gebäude hat einen nicht
unterkellerten, dreigeschossigen Anbau, in dem sich das Treppenhaus befindet.
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): dreistöckiges Wohnhaus, ein Stock Stein, zwei Stock Holz, einstöckiger Hinterbau, ganz massiv, zweistöckiger Hinterbau, ganz
massiv.
Geschosshöhen (laut Bauaufnahme 1910):
Grundriss: Typ 5.
Bemerkung: Der einfache, ursprünglich symmetrische Bau mit seinem geraden Zwerchhaus, stammt – wie die Gebäude Am Plan 13 und Clemensstraße 2 (Lassaulx’sches Haus) – aus dem letzten
Drittel des 18. Jahrhunderts. Die Bürgerhäuser entsprechen nicht den verspielte-ren Gestaltungsweisen des fränkischen Barock, sind strenger, „klassischer”.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 229 und 526 (Zwerchhaus Abb. 4), Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 14; StAK, Fach 1.
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1 Die Stäbe wurden andreaskreuzartig angeordnet und mit Rankenwerk versehen.
Altengraben 19
Geschichte: Das dreigeschossige, fünfachsige Barockgebäude mit Zwerchhaus wurde im Krieg völlig zerstört. Der tonnengewölbte Keller ist noch vorhanden. Das heutige Haus hat vier
Geschosse zu vier Achsen und ein Satteldach.
Konstruktion: Das mit einer Putzfassade versehene Haus wurde in einer Mischbauweise errichtet.
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges Wohnhaus, vorne massiv, hinten ein Stock Stein, zwei Stock Holz, zweistöckiger Hinterbau von Fachwerk.
Quelle: StaK, Best. 623, Nr 2045, Blatt 16; StAK, Fach 1; Akten der Bauaufsicht; Michel, Kundstdenkmäler, S. 229 und 529 (Zwerchhaus Abb. 60).
Altengraben 21
Alte Hausnummer: 14
Geschichte: Das traufständige, dreigeschossige und zweiachsige Barockgebäude wurde durch Bomben teilweise zerstört. Bei seinem Wiederaufbau im Jahre 1952 verzichtete man auf die
Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. Anstelle des alten Daches mit Zwerchhaus entstand ein drittes Obergeschoss, darüber ein Satteldach. Das Gebäude hatte einen vierge-schossigen
Seitenflügel. Die Sohlbankgesimse im zweiten und dritten Obergeschoss und die mit gusseisernen Brüstungsgittern (im ersten und zweiten Obergeschoss mit Andreas-kreuzartig angeordneten Stäben und
Vierecken im Überschneidungsbereich, im dritten Obergeschoss mit schmucklosen Vertikalstäben) versehenen Fenster geben dem Haus ein „historisches” Aussehen.
Konstruktion: Das mit einer Putzfassade versehene Haus wurde in einer Mischbauweise errichtet.
Grundriss (vor der Zerstörung): Typ 1. Variante mit breiterem Hinterhaus.
Quellen: StAK, Fach 1; Akten der Bauaufsicht; Michel, Kunstdenkmäler, S. 229 und 526 (Zwerchhaus Abb. 9).
Altengraben 22–26
Alte Hausnummern (Vorgängerbauten): 757–751
Geschichte: Die 1944 zerstörten, Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Gebäude wurden durch ein neues Wohn- und Geschäftshaus ersetzt. Die vor Errichtung der gründerzeitlichen
Vorgänger bauten an gleicher Stelle befindlichen dreigeschossigen Barockhäuser, die auf einer Zeichnung von 1834 (vgl. Michel, Kunstdenkmäler, S. 216) gut zu erkennen sind, waren mit Zwerchhäusern
ausgestattet. Das heutige viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus hat acht Achsen. Die Fassade wurde dem Straßenverlauf angepasst und macht deshalb einen leichten Knick. Das Satteldach ist mit vier
Dachhäuschen ausgestattet.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 216 und 231; Akten der Bauaufsicht.
Altengraben 23
Alte Hausnummer: 15
Datierung: 18. Jahrhundert.
Geschichte: 1944 weitgehend zerstörtes Wohn- und Geschäftshaus. Das wahrscheinlich im 18. Jahrhundert erbaute traufständige Gebäude hatte vor dem Krieg drei Stockwerke, drei Achsen
und ein Satteldach mit dreiachsigem Zwerchhaus. Der heutige dreigeschossige Bau mit Satteldach zeigt in den Obergeschossen jeweils zwei Fensterpaare und zwei verschieferte, zweifenstrige
Dachhäuschen. Er wurde zwischen 1948 und 1952 in mehreren Bauabschnitten errichtet.
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges Wohnhaus, ein Stock aus Stein, zwei Stock aus Holz.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 229 und 528 (Zwerchhaus Abb. 34); Akten der Bauauf-sicht; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 103.
Altengraben 25
Alte Hausnummer: 16
Geschichte: Das Gebäude stammt wohl aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die aus der historischen Bauakte hervorgehenden baulichen Veränderungen betrafen vor allem die
Schaufensteranlage.
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade und Fachwerk-Zwerchgiebel.
Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und dreiachsiges Wohn- und Geschäftsgebäude. Das Haus hat ein Satteldach mit Schieferdeckung. Bei der Errichtung dieses Bürgerhauses
haben sich die Bauhandwerker an älteren Vorbildern orientiert. Diese Annahme beweist der straßenseitig gelegene Zwerchgiebel mit seit 1987 freiliegender, schmuckloser Fachwerkkonstruktion. Erd- und
Dachgeschoss sind durch stark profilierte Gesimse optisch von den beiden Obergeschossen mit den relativ kleinen rechteckigen, in Basaltstein gerahmten Fenstern getrennt. Die Fenstergewände sind im
ersten und zweiten Obergeschoss mit „Ohren” versehen. Die Fensterbrüstungen des ersten Obergeschosses haben gusseiserne Gitter mit Rankenwerk. Das Erdgeschoss wurde mehrmals durch Umbauten
verändert.
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges, massives Wohn-haus, zweistöckiger Hinterbau aus Holz. Bemerkung: Mit seinem überdimensionalem Fachwerkgiebel erinnert das
Haus – ebenso wie die Bauten Entenpfuhl 13, Marktstraße 5, ur-sprünglich auch Altengraben 27 – an die älteren, giebelständigen Bauten des 16. und 17. Jahrhunderts.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 229; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 50; StAK, Fach 1.
Altengraben 27
Alte Hausnummer: 17
Geschichte: Das dreigeschossige Haus hatte ursprünglich einen großen Zwerchgiebel, der fast die ganze Traufbreite einnahm. Diese Bauweise spricht für die Errichtung des Baus Ende des
17./Anfang des 18. Jahrhunderts. Bereits in den Jahren 1907 und 1908 unternahm der Eigentümer den Versuch, den Giebel durch ein weiteres Obergeschoss zu ersetzen. Die Behörden lehnten das Gesuch
unter Hinweis auf das Ortsstatut gegen die Verunstaltung von Straßen und Plätzen ab. Das historische Dach fiel erst den Brandbomben des Krieges zum Opfer. 1946 wurde ein Notdach errichtet.
Konstruktion: Das mit einer Putzfassade versehene Haus wurde in einer Mischbauweise errichtet.
Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und dreiachsiges Wohn- und Geschäftsgebäude. Das einfach gestaltete Haus hat ein Satteldach mit drei Dachhäuschen. Erd- und
Dachgeschoss sind durch ein profiliertes Stockgesims und ein weit auskragendes, gekehltes Traufgesims optisch von den beiden Obergeschossen getrennt. Das Erdgeschoss wurde durch Umbauten
(Gastwirtschaft und Reisebüro) verändert. Der mittig gelegene, zweiflüglige Eingang ist in vier Felder unterteilt und stammt noch aus dem 19. Jahrhundert. Die viereckigen Fenster besitzen
Putzfaschen. Die Brüstungen sind mit gusseisernen Gittern (Rankenwerk) versehen.
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges Wohnhaus, vorne massiv, hinten aus Holz, einstöckiger Hinterbau aus Holz.
Bemerkung: Mit seinem ursprünglich vorhandenen überdimensionalen Fachwerkgiebel erinnerte das Haus – ebenso wie die Bauten Entenpfuhl 13, Marktstraße 5 und Altengraben 25 -an die
älteren, giebelständigen Bauten des 16. und 17. Jahrhunderts.
Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 66; StAK, Fach 1.
Altengraben 40
Alte Hausnummer (Vorgängerbau): 748
Geschichte: Das 1944 zerstörte, viergeschossige und dreiachsige Gebäude mit Satteldach, auf dem sich eine mehrfenstrige Gaube befand, wurde zwischen 1948 und 1952 in vier
Bau-abschnitten durch ein neues Wohn- und Geschäftshaus ersetzt.
Quellen: Akten der Bauaufsicht.
Altengraben 42–46
Alte Hausnummern (Vorgängerbauten): 747–746
Geschichte: Die 1944 weitgehend zerstörten Gebäude wurden von 1948 bis 1952 und von 1960 bis 1961 durch ein neues Wohn- und Geschäftshaus ersetzt. Das Äußere dieses viergeschossigen,
sechsachsigen Gebäudes ist in jüngster Zeit neu gestaltet worden. Im ersten Obergeschoss fällt ein kleiner, erkerartiger Vorbau auf. Oberhalb des weit auskragenden Traufgesims befinden sich sechs
Dachhäuschen, die paarweise zusammengefasst wurden.
Quellen: Akten der Bauaufsicht.
Altengraben 48
Alte Hausnummer (Vorgängerbau): 745
Geschichte: Das ursprünglich an einer Nebengasse gelegene, nur zweiachsige Haus wurde zwischen 1948 und 1954 durch einen dreigeschossigen Wohn- und Geschäftsbau mit flachem
Satteldach ersetzt. Die Wiedererrichtung erfolgte in vier Abschnitten. Beim Bau des vierachsigen Hauses übernahm man Elemente der Koblenzer Barockarchitektur. Vor allem die Fenster mit ihren
segmentbogigen Gewänden (mit Schlusssteinen) verleiten leicht zu Fehldatierungen. Auf der rechten Seite befindet sich der Zugang zur ehemaligen Nebengasse.
Quellen: Akten der Bauaufsicht; StaK, Fach 1.
Altengraben 50
Alte Hausnummer: 744
Geschichte: Die Baugeschichte des Hauses geht mit Sicherheit weit in das 18. Jahrhundert zurück. Später machten’die engen räumlichen Verhältnisse eine Aufstockung und die
Besei-tigung des Zwerchhauses erforderlich. Die im Jahre 1907 erfolgte vollständige Neugestaltung der Fassade täuscht über das tatsächliche Alter des Gebäudes hinweg. Zudem hat eine Reihe von
Veränderungen im Innenbereich des Bürgerhauses den ursprünglichen Charakter zerstört. So wurden 1903 zwei Räume zu einem Wohnzimmer vereinigt. 1914 erfolgten die Be-seitigung der alten Wendeltreppe
bis zum ersten Obergeschoss und der Einbau einer Toilet-tenanlage. Weitere Veränderungen nahm man im Dachbereich vor (1934).
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.
Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und zweiachsiges Gebäude. Das Wohn- und Geschäftshaus besitzt ein Satteldach, auf dem sich (oberhalb der beiden Achsen) zwei
Dach-häuschen befinden. Front und Grundriss wurden im Erdgeschoss durch einen neuen Laden-einbau stark verändert. Das Bauwerk besitzt im ersten Obergeschoss ein profiliertes, auf zwei abgestuften
Konsolen ruhendes Sohlbankgesims und ein weit auskragendes, profiliertes Traufgesims auf zwei geschwungenen Doppelkonsolen.
Unter dem Sohlbankgesims befindet sich ein mittig angeordnetes Relief einer lachenden Fratze. Bei den Fenstern handelt es sich um Viereckfenster mit Gewänden und Bekrönungen. Die Gewände werden im ersten Obergeschoss durch Blendsäulen betont. Über den Kämpfern befinden sich die Jahresbezeichnung „AD 1907″ sowie die Initialen „JN” (links) und „ST” (rechts). Die Gewände des zweiten Obergeschosses sind im oberen Abschnitt mit Wappenmotiven versehen. Die Verdachungen sind geschwungen und mit einem Kranzrelief ausgestattet. Die Brüstungsfelder dieser Etage wurden mit kranzumrahmten Reliefs versehen (Hüte und ein Männerkopf). In allen Obergeschossen gibt es mit Ranken und Bändelwerk ausgearbeitete gusseiserne Brüstungsgitter.
Bemerkung: Insgesamt gesehen enthält die Fassade sowohl Neobarock- als auch Jugendstilelemente, obwohl man diese kaum voneinander separieren kann. Zusammen mit den Bauten Altengraben
52, Firmungstraße 27 und Jesuitengasse S gehört das Gebäude zu den wenigen Barockhäusern in der Koblenzer Altstadt, die im Sinne des Jugendstils umgestaltet wurden.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 231; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 1.
Altengraben 52
Alte Hausnummer: 743
Geschichte: Wie das Nachbargebäude Altengraben 50 dürfte der Kern des Hauses in das 18. Jahrhundert datieren. Später erfolgten die Aufstockung und der damit verbundene Neuaufbau des
Dachbereiches. Um 1900 wurde die Umgestaltung der Fassade vorgenommen. Abgesehen von einer Veränderung der Schaufensteranlage (1915) gehen aus der historischen Bauakte keine Details über weitere
Umbauten hervor. Das Haus hatte ursprünglich drei Geschosse und ein Zwerchhaus.
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.
Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und zweiachsiges Wohn- und Geschäftsgebäude. Das Haus hat ein Satteldach mit zwei Dachhäuschen oberhalb der beiden Achsen. Die mit
Ranken- und Maskenornamenten geschmückte Jugendstilfassade wurde im Erdgeschoss durch neuere Ladeneinbauten verändert. Die Straßenfront ist durch die Putzquaderung und zwei durch alle Obergeschosse
durchlaufende stuc-kierte Eckpilaster gegliedert. Die Kapitelle sind mit Fratzen verziert. Im dritten Obergeschoss befindet sich darüber hinaus ein Mittelpilaster. Die Fenster sind rechteckig. Sie
werden im ersten Obergeschoss durch einfache, segmentbogige Verdachungen bekrönt.
Ober- und unterhalb dieser Verdachungen wurden Stuckornamente mit Pflanzenmotiven angebracht. Gleiches gilt für die Brüstungsfelder in dieser Etage. Die Fenster des zweiten Obergeschosses sind mit „Ohren” versehen. Die einfachen Verdachungen verlaufen – wie im dritten Obergeschoss – horizontal. In den Brüstungsfeldern des dritten Obergeschosses sind erneut pflanzliche Motive zu erkennen. Auffällig ist der zahnfriesartige Übergang von der Fassade zum auskragenden, profilierte Traufgesims. Die Fenster in den Obergeschossen haben gusseiserne Brüstungsgitter mit Rankenwerk.
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834):
Dreistöckiges, massives Wohnhaus.
Bemerkung: Zusammen mit den Bauten Altengraben 52, Firmungstraße 27 und Jesuitengasse 8 gehört das Gebäude zu den wenigen Barockgebäuden in der Koblenzer Altstadt, die im Sinne des
Jugendstils umgestaltet wurden.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 231; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 134; StAK, Fach 1.
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