Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
   Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung

Am Plan


Platz zwischen dem südlichen Abschnitt der spätantiken Stadtmauer und dem mittleren Teil des alten Stadtgrabens, in den schriftlichen Quellen zuerst als „forum carnicum“ (1339) genannt. Bis 1771 Standort der Fleischbänke der Metzger. 1595 von den Jesuiten zur Aufführung von Schauspielen genutzt, Anfang des 17. Jahrhunderts auch als Turnier- und Richtstätte. Schon der Katasterplan von 1812 zeigt den Platz mit einer regelmäßigen Baumbepflanzung.


Die heutige Platzbezeichnung geht auf den Namen „uff dem Plane“ – auf dem freien Platz – zurück (1468). Die Gebäude auf der Südseite des Platzes wurden bis auf Nr. 2 und Nr. 30 1944 vollständig zerstört und durch Zeilenwohn- und Geschäftshäuser ersetzt, die Gebäude der übrigen Platzwände blieben entweder erhalten oder wurden vereinfacht wieder aufgebaut. Die Gebäude auf der Nordseite des Platzes fangen den enormen Höhenunterschied zu den Bereichen um die Liebfrauenkirche auf. Deswegen sind die Gebäude zum Platz hin in der Regel dreigeschossig, an der Liebfrauenkirche aber nur zweigeschossig.


Am Plan 1


Alte Hausnummer: 129 (bei Michel Am Plan 3)


Geschichte: Ein Vergleich mit den auf der Südseite der Firmungstraße gelegenen Dreifenster-häusern legt eine Datierung des Gebäudes in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts nahe. Un-gewöhnlich für diese Zeit ist die Geschosszahl (drei statt zwei Obergeschosse).


Konstruktion: Das Haus wurde in einer Mischbauweise hergestellt. Die Fassade erhielt um die Jahrhundertwende eine Fliesenverkleidung (auch mithilfe der Bauakte ist eine genauere Datierung nicht möglich).


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges Haus mit zwei Doppelachsen. Das Wohn- und Geschäftshaus hat ein Satteldach mit Schieferdeckung. Besonders auffällig ist das Zwerchhaus mit ionischen Pilastern und seinem durch ein kräftig profiliertes Gesims betonten Dreiecksgiebel (mit Rundfenster) als Abschluss.1 Erstes und zweites Obergeschoss werden durch inkrustierte Sohlbankgesimse (Ziegel) gegliedert. Im dritten Obergeschoss fällt ein Ziegelsteinband auf Brüstungshöhe auf. Die Rechteckfenster der Obergeschosse haben oben und unten verbreiterte Sandsteingewände.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Vierstöckiges Wohnhaus, vorne massiv, hinten ein Stock Stein, drei Stock Holz.


Grundriss: Typ 3. Variante des Dreifensterhauses mit jeweils zwei Fensterpaaren in den Obergeschossen.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 134; StAK, Fach 11; Michel, Kunstdenkmäler, S. 24 7 (die Beschreibung entspricht nicht dem aus der Bauakte ersichtlichen Zustand) und S. 529 (Zwerchhaus Abb. 49).
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1 Ionische Pilaster kommen meist bei den „klassischen” Barockbauten zur Anwendung. Sie wurden bereits in der Renaissance zur Betonung von Fassaden und Dachaufbauten eingewetzt.


Am Plan 1d


Siehe auch unter Marktstraße 8


Beschreibung: Viergeschossiges, dreiachsiges Gebäude mit Satteldach und zwei Dachhäus-chen. Da geeignete schriftliche Quellen fehlen, ist eine Datierung schwierig, zumal der glatt verputzte Bau keine besonderen historischen Merkmale aufweist. Das Haus bildet eine Ein-heit mit dem aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammenden Haus Marktstraße 8.


Am Plan 2


Alte Hausnummer: 627


Baumeister: Johann Christopherus Sebastiani (?)


Geschichte: Das 1608 erbaute Haus war nach der französischen Beschießung (Herbst 1688) im Jahre 1692 wiederhergestellt worden. Das 1863 um ein Stockwerk erhöhte Gebäude führte den Namen „Zum grünen Baum”. Nach der Zerstörung 1944 erfolgte 1950 der Wiederaufbau in der alten Form. Im Erdgeschoss legte man damals einen Durchgang für Fußgänger an. Zusammen mit den Bauten Löhrstraße 2 sowie Marktstraße l und 2 gehört das Eckhaus zur Gebäudegruppe „Vier Türme”. Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.


Beschreibung: Trauf- und giebelständiges Gebäude an der Ecke zur Löhrstraße. Das vier-geschossige Wohn- und Geschäftshaus hat an der Seite des Plans zwei und an der Löhrstraße drei Achsen. Der strenge frühbarocke Bau besitzt ein schiefergedecktes Satteldach und an den Straßenseiten jeweils zwei Dachhäuschen mit geschwungenen Giebeln. Das Erdgeschoss ist durch ein Stockgesims, der Dachbereich durch ein einfaches, auskragendes Traufgesims optisch von den anderen Etagen abgesetzt. Im Erdgeschoss befindet sich ein auf wuchtigen putzgequaderten Vierecksäulen ruhender Fußgängerdurchgang mit korbbogigen Abschlüssen. Das Gebäude erhält seine Prägung durch einen dreigeschossigen tuffsteinernen Eckerker mit welscher Haube und Laterne. Die vier Ecken des im Grundriss trapezförmigen Erkers werden durch Pilaster betont. Mehrere kräftig profilierte Gesimse gliedern diesen Aufbau horizontal. Auffällig sind die reichen Stuckverzierungen (Blätter und Weinranken) in allen Etagen des Eckerkers. Im Brüstungsfeld über dem Erdgeschoss befinden sich Fruchtgehänge und ein Baum mit der Aufschrift: „ZUM GRUENEN BAUM”, darunter die Jahreszahl 1692.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges, massives Wohnhaus.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 236; Eitelbach, Johann C. Sebastiani, S. 68; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 69.


Am Plan 3–5


Alte Hausnummer: 130–131


Geschichte: Das Gebäude wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Es war lange Zeit ein Bau mit zwei eigenständigen Haushälften, die früher unter einem Mansarddach mit Zwerchhaus eine Einheit bildeten. Nach der Zusammenfassung der beiden Bürgerhäuser erfolgte 1935 der Um-bau der Treppenanlage. Außerdem kam es damals zur Veränderung der ursprünglichen Raumaufteilung. Die beiden separaten Hauseingänge im Erdgeschoss sind noch erhalten.


Konstruktion: Das Haus wurde in einer Mischbauweise hergestellt.


Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und vierachsiges Wohngebäude. Das Haus besitzt ein Satteldach mit vier Dachhäuschen oberhalb der Fensterachsen. Es ist im Souterrain mit Steinplatten verkleidet. Davor befindet sich eine Freitreppe mit zwei rundbogigen Kellereingängen. Erdgeschoss und erstes Obergeschoss sind durch ein profiliertes Sohlbankgesims optisch voneinander getrennt. Im oberen Bereich des Gebäudes ist das hohlkehlige, weit auskragende Traufgesims auffällig. Das Haus hat Rechteckfenster und zwei Eingangsbereiche mit Plattenverkleidung.


Beschreibung der linken Haushälfte laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges Wohnhaus, vorne massiv, hinten ein Stock Stein, zwei Stock Fachwerk.


Bemerkung: Wie das Gebäude Altengraben 13 und die Häuser auf der nördlichen Seite der Straße „An der Liebfrauenkirche” gehört der Bau zu den um die Mitte des 19. Jahrhunderts umgestalteten Bürgerhäusern.


Quelle: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Michel, Kunstdenkmäler, S. 247; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 126; StAK, Fach 11.


Am Plan 4–8


Alte Hausnummern: 626–624


Geschichte: Die aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden Gebäude wurden im Krieg völlig zerstört. Heute befinden sich an gleicher Stelle ein in jüngster Zeit errichtetes vier-geschossiges Haus mit mittigem, über das Dach hinausreichendem Erker (Nr. 4), ein dreige-schossiges, dreiachsiges Gebäude mit einem auf Basaltkonsolen ruhenden dreiachsigen Viereckerker (Nr. 6) und ein eingeschossiger Notbau (Nr. 8).


Quelle: Michel, Kunstdenkmäler, S. 236.


Am Plan 7


Alte Hausnummer: 132


Geschichte: 1852 wurde das ursprüngliche Haus durch einen Neubau ersetzt. Bei den Bauarbeiten beseitigte man einen Turm der römischen Stadtmauer. Das Gebäude wurde im Krieg vollständig zerstört. An seiner Stelle stand bis zur Neugestaltung des Plans Mitte der 70er-Jahre ein eingeschossiger Notbau. Das heutige dreigeschossige, siebenachsige Wohnund Geschäftshaus mit großem, dreiachsigen Zwerchhaus fügt sich in das historische Stadtbild ein, weil es entfernt an die traditionelle Koblenzer Barockarchitektur erinnert.


Quelle: Michel, Kunstdenkmäler, S. 247.


Am Plan 9


Alte Hausnummer: 133


Datierung: 1719–1722; Umbau 1911/12.


Baumeister: Hans Georg Judas; Umbau nach den Plänen des Stadtbaurates Friedrich Neumann.


Geschichte: Ehemalige Stadtkommandantur, von 1719 bis 1722 nach Plänen des Baumeisters Hans Georg Judas errichtet. Das Gebäude war von 1805 bis 1895 Rathaus (bis 1888 auch Dienstwohnung der Oberbürgermeisters). Das mit einem Mansarddach versehene Gebäude wurde 1911/12 nach Plänen des Stadtbaurates Friedrich Neumann nachträglich mit einem Zwerchhaus ausgestattet. Damals hat man neun Wohnungen für städtische Feuerwehrleute eingerichtet. Der Keller diente zur Lagerung von Feuerlöschgeräten und als’Pferdestall. Au-ßerdem hat man eine Werkstatt eingerichtet. Die Nordseite des Gebäudes lag ursprünglich am ehemaligen Kirchhof. Das erste Obergeschoss auf der Seite am Plan entspricht dem in Rich-tung Liebfrauenkirche gelegenen Erdgeschoss. Der Seitenflügel nimmt fast die gesamte West-seite des Platzes „An der Owerpfarrkerch” ein.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.


Beschreibung: Traufständiges, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftsgebäude (Gaststätte) mit fünf Achsen. Das „klassisch-streng” gestaltete Barockhaus hat ein schiefergedecktes Mansarddach (mit zwei Mansardenfenstern). Im Dachbereich fallen vor allem das Zwerchhaus mit Eckpilastern, kräftig profiliertem Giebelgesims und ein querovales Fenster im Giebelfeld auf. Vor dem Souterrain befindet sich eine zweiläufige Freitreppe. Darunter sind drei rundbogige Eingänge mit Basaltgewänden und Schlusssteinen angeordnet. Die Viereckfenster in den Obergeschossen haben Basaltgewände. Über dem Eingang findet man ein Wappenrelief (Stadtwappen), das eine Weinrankenrahmung aufweist.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Zweistöckiges, massives Wohnhaus, zweistöckiger Hinterbau, ein Stock Stein, ein Stock Holz.


Geschosshöhen (nach den Plänen von 1910):

  • Keller/Erdgeschoss 3,30 m;
  •  Erdgeschoss/l. Obergeschoss 4,10 m;
  • 1./2. Obergeschoss;
  • Dachgeschoss 3,07 m;
  • Dach 4,70 m.

Grundriss: Typ 5


Bemerkung: Das Gebäude ist ein Beispiel für die strengere, „klassische” Architektur, die die Baugestaltung in Koblenz und Ehrenbreitstein vor dem Aufkommen des fränkischen Barocks prägte. Da man ursprünglich auf das Aufsetzen eines Zwerchhauses verzichtete, erinnert der Bau zum Beispiel an die von Frankreich beeinflusste Barockarchitektur im Saarbrücker Stadt-teil St. Johann.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Bericht über die Verwaltung 1911/12, S. 140; Michel, Kunstdenkmäler. S. 214 und 247; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 109; StAK, Fach 11.


Am Plan 10


Alte Hausnummer: 623


Geschichte: Das Gebäude wurde durch Kriegseinwirkungen mit Ausnahme des Kellers völlig zerstört. Zwischen 1951 und 1952 baute man zunächst das Erdgeschoss mit Ladenlokal wieder auf, später die Obergeschosse. Die Fassade des zweiachsigen, viergeschossigen Hauses mit zweifenstriger Gaube wurde durch Spiegelglas und Werbung (die 2009 entfernte überdimensionale Gabel) entstellt, die bis in das Innere der zweigeschossigen Gaststätte reicht.


Quelle: Akten der Bauaufsicht.


Am Plan 11


Alte Hausnummern: 133a-b


Baujahr: ab 1776; Umbau 1911/12.


Baumeister: Stadtbaumeister Nikolaus Lauxen; Umbau nach den Plänen des Stadtbaurates Neumann.


Geschichte: Die einstige, ab 1776 nach Plänen des Stadtbaumeisters Nikolaus Lauxem errichtete städtische Schule grenzte an den höher gelegenen ehemaligen Liebfrauenkirchhof. Des-wegen hat der Bau auf der Südseite drei, auf der Nordseite zwei Stockwerke. Den einstigen Schulbau gestaltete man 1911/12 zur städtischen Feuerwache um. Damals wurden die alten Innenwände und Treppenhäuser entfernt und die Schulsäle durch das Einziehen neuer Wände zu Wohnungen umgebaut. Gleichzeitig errichtete man die beiden Zwerchhäuser. Die Pläne stammten vom Stadtbaurat Friedrich Neumann. Die Koblenzer Berufsfeuerwehr wurde erst 1973 in den Neubau in der Schlachthofstraße verlegt. Anschließend erfolgte die grundlegende Sanierung des ehemaligen Schulgebäudes.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade. Beschreibung (Südseite): Traufständiges, dreigeschossiges und zwölfachsiges Gebäude. Das Geschäftshaus (Gastwirtschaften) hat ein Man-sarddach mit schiefergedeckten Dachhäuschen.1 Besonders fallen die beiden neobarocken Zwerchhäuser mit Dreiecksknickgiebeln und geschwungenen, pilasterartigen Eckpfosten auf. Das Giebelgesims ist kräftig profiliert. In den Giebelfeldern sind jeweils drei Viereckfenster und ein querovales Fenster angebracht.

 

Im Erdgeschoss wird die Fassade durch korbbogige Arkaden auf kurzen Pfeilern mit Basaltsockeln und -gewänden (mit Schlusssteinen) betont. Auf Vorder- und Rückseite gliedern jeweils sechs Eck- und Mittellisenen das Gebäude. Die Geschosse werden durch zwei schmale Stockgesimse mit Verkröpfungen über den Lisenen und ein stark profiliertes Traufgesims optisch voneinander getrennt. Das Haus besitzt Viereckfenster mit Basaltgewänden. Auf seiner östlichen Seite befindet sich ein Durchgang zur höher gelegenen Liebfrauenkirche.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Zweistöckige, massive Wohnhäuser.


Geschosshöhen (nach den Plänen von 1910):

  • Keller/Erdgeschoss 3,67 m
  • Erdgeschoss/1. Obergeschoss 3,88 m;
  • 1./2. Obergeschoss 3,88 m; Dachgeschoss 3,07 m;
  • Dach 2,70 m.


Bemerkung: Das Haus war ursprünglich ein Beispiel für die Überwindung des fränkischen Barocks im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts. Da man bis 1911 auf das Aufsetzen eines Zwerchhauses verzichtete, erinnerte der Bau ursprünglich an die von Frankreich beeinflusste Barockarchitektur im Saarbrücker Stadtteil St. Johann.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Bericht über die Verwaltung 1910/11, S. 135; Bericht über die Verwaltung 1911/12, S. 140; Michel, Kunstdenkmäler, S. 226; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 111.
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1 Die insgesamt neun Dachhäuschen sind zweireihig angeordnet. In der unteren Reihe liegen sie paarweise auf Höhe der Achsen (oberhalb der ersten, zweiten, sechsten, siebten, elften und zwölften Achse). Die drei kleineren Dachhäuschen in der oberen Reihe befinden sich jeweils oberhalb des Raumes zwischen den genannten Achsen.

 


Am Plan 12


Alte Hausnummer: 621–622


Geschichte: Das im Krieg völlig zerstörte Gebäude wurde zwischen 1949 und 1953 als viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus wiederhergestellt. Dabei blieb der Bruchstein-Gewöl-bekeller erhalten. Das viergeschossige Haus hat drei Achsen (in den Obergeschossen befinden sich jeweils drei Rechteck-Doppelfenster) und drei zweifenstrige Gauben. Die Fenster sind mit Putzfaschen versehen.


Quelle: Akten der Bauaufsicht.

 

Am Plan 13


Alte Hausnnummern: 134 + 139


Hausname: Drouven’sches Haus


Geschichte: Das Haus wurde 1778/1779 wahrscheinlich nach Plänen des Architekten Christian Trosson von Johann Maas ausgeführt. Mit Ausnahme einiger Angaben über die Veränderung der Schaufensteranlage geben die alten Bauunterlagen keine Informationen über spätere bauliche Veränderungen. Ein Brand führte 2018 vor allem im Erdgeschoss und im Dachbereich zu schweren Schäden. Erst im Mai 2020 waren die Wiederherstellungsarbeiten abgeschlossen.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.


Beschreibung (Fassade am Plan): Traufständiges und dreigeschossiges Haus aus der Zeit des Spätbarock. Auffallend ist die „palaisartige” Fassade am Plan mit geschossübergreifender Pi-lastergliederung. Diese Fassade wird durch fünf Achsen gegliedert. Das Wohn- und Geschäftsgebäude (Gaststätte) hat ein schiefergedecktes Mansarddach mit vier Dachhäuschen (jeweils paarweise übereinander oberhalb der beiden Außenachsen). Besonders fällt das Zwerchhaus mit den drei Vierecksfenstern, dreieckigem Giebelabschluss und Eckpilastern auf. Oberhalb des profilierten Giebelgesimses befindet sich (mittig) ein weiteres Viereckfenster. Der Dachbereich wird durch ein stark profiliertes Traufgesims von den anderen Etagen getrennt. Zwei Pilasterpaare mit Kompositkapitellen gliedern die Fassade. Während sich im Erdgeschoss segmentbogig abgeschlossene Fenster sowie ein karniesbogiger Eingang mit Gewänden und Schlusssteinen befinden, handelt es sich in den anderen Etagen um mit einfacheren Gewänden ausgestattete Viereckfenster. Zu den Besonderheiten gehören eine noch erhaltene Rokokotür und die Treppe sowie Stuckdecken mit elegantem Roko-korahmenwerk. 1984 wurde in den angrenzenden Durchgang vom Plan zur Liebfrauenkirche ein neuer Hauseingang gebrochen.


Beschreibung der anderen Gebäudeabschnitte: Das Drouven’sche Haus (Am Plan 13) hat noch zwei weitere Schauseiten. Diese befinden sich im Entenpfuhl (Schulgäßchen) und am vor der Liebfrauenkirche gelegenen Platz. Die dreiachsige Fassade an der Liebfrauenkirche wird durch Ecklisenen und Stockgurte gegliedert. Im Dachbereich fallen neben dem Dreiecksgiebel drei Dachhäuschen auf. Der Eckbau an der Liebfrauenkirche reicht ein Stück in das ehemalige Schulgäßchen hinein und hat dort drei Achsen (Viereckfenster). Der Dachbereich wird hier durch ein Zwerchhaus mit profiliertem Dreiecksgiebel und Eckpilastern betont. Der letzte Abschnitt der Anlage befindet sich am Entenpfuhl (Schulgäßchen). Das Gebäude hat an dieser Stelle fünf Achsen. Der Eingangsbereich wurde mittig angeordnet. Direkt daneben liegt der von der Straße erreichbare Kellerzugang. Im Dachbereich fällt ein weiteres Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel auf.


Geschosshöhen (nach dem Plan von 1894):

  • Erdgeschoss 3,55 m;
  • 1. Obergeschoss 4,05 m;
  • 2. Obergeschoss 3,70 m;
  • Dachgeschoss 3,10 m;
  • Dach 4,00 m.

 

Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges, massives Wohnhaus.


Grundriss: Typ 5.


Bemerkung: Die strengere Gestaltung des Anwesens steht im Gegensatz zu den im Sinne des fränkischen Barock ausgeführten Häusern. Die Gebäude können daher in die „klassische” Architektur im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts eingeordnet werden, wie sie auch beim Geschäftshaus Clemensstraße 2 (Lassaulx’sches Haus) zur Anwendung kam.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 247; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 133; StAK, Fach 11.


Am Plan 14–16


Geschichte: Das Anwesen Plan 14 war ehemals ein aufwendiger zweigeschossiger Saalbau mit Vorderhaus, das wahrscheinlich im Jahre 1702 vollendet wurde. Die Anlage und das Nachbarhaus (Nr. 16) fielen den Bomben des Zweiten Weltkrieges zum Opfer. Zwischen 1949 und 1963 errichtete man hier in mehreren Bauabschnitten ein neues Geschäftshaus. Das mehrfach umgebaute viergeschossige Gebäude hat acht Achsen. Im Dachbereich befinden sich vier dreifenstrige Gauben.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 237; Akten der Bauaufsicht.


Am Plan 18


Alte Hausnummer: 617


Geschichte: Das wohl aus dem 17. Jahrhundert stammende historische Bürgerhaus fiel den Bomben des Zweiten Weltkrieges zum Opfer. Zwischen 1950 und 1951 wurde es durch ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus ersetzt. Die Abmessung des alten Grundstücks, auf dem ursprünglich ein schmales, zweiachsiges Haus stand, blieben erhalten. Das einfache, viergeschossige Nachkriegsgebäude hat zwei Achsen und ein Dachhäuschen.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 240; Akten der Bauaufsicht.


Am Plan 20


Alte Hausnummer: 616


Geschichte: Das aus dem 19. Jahrhundert stammende Vorderhaus und das ältere Hinter-gebäude wurden 1944 völlig zerstört. 1954 ersetzte man beide Bauten durch ein neues Büro-und Geschäftsgebäude. Auch vom historischen Keller blieb nichts erhalten. Das heutige Haus hat vier Geschosse, sechs Achsen sowie ein Satteldach mit drei Gauben und Doppelfenstern.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 240; Akten der Bauaufsicht.


Am Plan 22


Alte Hausnummer: 615


Geschichte: Das aus dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts stammende Gebäude wurde 1944 zerstört. Auf das Keller- und das Erdgeschoss setzte man zwischen 1949 und 1952 drei Obergeschosse auf. Die Fassade des mit einem Satteldach und zwei Gauben ausgestatteten dreiachsigen Gebäudes wird durch drei Sohlbankgesimse gegliedert.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 240; Akten der Bauaufsicht.


Am Plan 24


Alte Hausnummer: 614


Geschichte: Die Baugeschichte des Hauses, in dem sich die historische Hirsch-Apotheke befand, ging bis in das Mittelalter zurück. 1944 wurde das gesamte Anwesen mit seiner kunsthi-storisch bedeutenden Ausstattung vollständig zerstört. Die Anlage wurde ab 1951 in mehreren Bauabschnitten durch ein dreigeschossiges, vierachsiges Wohn- und Geschäftshaus mit Plattenverkleidung ersetzt. Das Bruchstein-Tonnengewölbe des Kellers blieb bestehen.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 241–245; Akten der Bauaufsicht.


Am Plan 26


Alte Hausnummer: 613


Geschichte: Der 1944 zerstörte Vorgängerbau stammte aus dem 19. Jahrhundert. Zwischen 1950 und 1954 wurde an gleicher Stelle ein vierachsiges, viergeschossiges Gebäude mit Satteldach und zwei Gauben errichtet. Der Wiederaufbau erfolgte in mehreren Bauabschnitten.


Quellen: Akten der Bauaufsicht.


Am Plan 28


Alte Hausnummer: 612


Geschichte: Der ehemals der Abtei Siegburg gehörende Bau stammte aus dem 18. Jahrhundert. Er wurde im Krieg zerstört. Zwischen 1952 und 1953 erfolgte der Wiederaufbau des ausgebrannten Hauses. Dabei blieben die noch vorhandenen Umfassungswände bestehen. Al-lerdings wurde das Haus aufgestockt. Die Fassade ist neu gestaltet.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges, dreiachsiges Wohn- und Geschäftsgebäude. Das Haus hat ein Satteldach mit Schieferdeckung und drei Dachhäuschen oberhalb der Achsen. Im Erdgeschoss befindet sich ein neuer Ladeneinbau. Die auffällig großen Rechteckfenster der drei Obergeschosse haben profilierte Gewände. Der Anfang des 18. Jahrhunderts errichtete dreiachsige Vorgängerbau besaß neben einem Zwerchhaus den für Koblenz in dieser Zeit typischen Viereckerker (im ersten Obergeschoss).


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 245 und 527 (Zwerchhaus Abb. 23); Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Akten der Bauaufsicht.


Am Plan 30


Alte Hausnummer: 611


Geschichte: Das Haus stammt aus dem 18. Jahrhundert. Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgten vor allem im Erdgeschoss zahlreiche Veränderungen. 1903 beseitigte man das Hintergebäude und ersetzte es durch einen Neubau. Der Wohn- und Geschäftsbau überstand den Krieg weitgehend unversehrt. Heute ist das geschäftlich genutzte Erdgeschoss neu gestaltet.


Konstruktion: Das teilweise in Fachwerk ausgeführte Gebäude wurde vollständig verputzt. Auf der Seite der Görgenstraße hat man Teile der schmucklosen Fachwerkkonstruktion nach-träglich freigelegt. Die am Plan gelegene Fassade ist massiv.


Beschreibung: Dreigeschossiges, trauf- und giebelständiges Eckhaus mit dreigeschossigem Seitenbau an der Görgenstraße. Das Wohn- und Geschäftshaus hat ein Satteldach. Erdgeschoss und Dachbereich sind durch Gesimse (das hohlkehlige Traufgesims kragt weit aus) optisch von den übrigen Stockwerken getrennt. Auf der Seite des Plans fällt das Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel und gequaderten Eckpilastern besonders, .auf- Die insgesamt vier Dachhäuschen (in Verlängerung der beiden Außenachsen am Plan) haben kräftig profilierte Giebelgesimse. An der Görgenstraße ist der Giebel an dem zweiten Obergeschoss in Fachwerk ausgeführt worden. Die rechteckigen Fenster mit Putzrahmung haben im ersten Obergeschoss schmucklose schmiedeeiserne Brüstungsgitter.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges Wohnhaus, vorne massiv, hinten aus Holz, dreistöckiger Nebenflügel, vorne massiv, hinten in Holz, zweistöckiger Flügel aus Holz.


Geschosshöhen (nach den Plänen von 1902):

  • Keller 3,70 m;
  • Erdgeschoss 3,75 m;
  • 1. Obergeschoss 3,35 m;
  • 2. Obergeschoss 2,50 m;
  • Dachgeschoss 2,75 m.


Bemerkung: Das Haus mit seinem geraden Zwerchhaus erinnert an die im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts errichteten Gebäude auf der Südseite der Firmungstraße und auf der Westseite der Ehrenbreitsteiner Hofstraße.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 247; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 41.

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