Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
   Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
Blick in die Eltzerhofstraße. Foto: Reinhard Kallenbach

Eltzerhofstraße


Die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Eltzerhofstraße stellt heute die Verbindung, zwischen der Firmungstraße und der 1975 neu angelegten Straße Am Alten Hospital und weiter bis zum Moselufer her. Ursprünglich war die Eltzerhofstraße ein Bindeglied zwischen der Firmung und dem Kastorviertel. Sie hat ihren Namen vom Eltz-Kempenicher Hof, dessen Grundstück bis in die 1890er-Jahre hinein weite Flächen des Areals im östlichen Abschnitt der Koblenzer Altstadt einnahm. Die Gebrüder Dahm aus Bonn und der Koblenzer Architekt Anton Heins kauften das Anwesen im September 1888 für 450.000 Reichsmark vom Grafen Karl von Eltz. Außerdem erwarben sie das an der Kornpfortstraße gelegene Gasthaus „Zum wilden Mann“, das der ebenfalls neu projektierten Görresstraße im Wege stand.

 

Der nördliche Abschnitt der Straße besteht in seiner früheren Form heute nicht mehr. Hier wurden die Reste des alten Franziskanerinnenklosters (erbaut zwischen 1891 und 1904) und die Gebäude Eltzerhofstraße 16 bis 24 im Zuge des Durchbruchs „Danne“ und der Neuanlage der Straße Am Alten Hospital (1975) abgebrochen. Der an die heutigen Moselanlagen grenzende untere Teil der Eltzerhofstraße wurde zur Fußgängerzone umgestaltet Trotz der städtebaulichen Veränderungen und der zum Teil erheblichen Kriegszerstörungen gehört die Eltzerhofstraße noch heute zu den Koblenzer Straßen, in denen die in Zeilenbauweise errichteten Wohn- und Geschäftshäuser den Stilpluralismus der Gründerzeit widerspiegeln.

Eltzerhofstraße 1


Geschichte: Das Wohn- und Geschäftsgebäude bildete ursprünglich eine bauliche Einheit mit dem Eckhaus Görresstraße 12. 1944 zerstörten Bomben das Dach vollständig. Obergeschosse, Mauerteile der Straßenfront und die linke Brandmauer wurden ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Zuge des Wiederaubaus wurde die Vereinigung mit dem Nachbarhaus aufgegeben. Die ursprüngliche Stuckdekoration, die der des Baus Görresstraße 12 entsprach, verschwand während der Instandsetzungsarbeiten.


Konstruktion: Massivbau mit glatter Putzfassade (im Erdgeschoss Putzquaderung).
Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und dreiachsiges Gebäude. Das Wohn- und Geschäftshaus (Gastwirtschaft) hat ein Satteldach mit zwei Dachhäuschen (in Verlängerung der Fensterachsen). Die Fassade wird durch ein Stockgesims und ein weit auskragendes, profiliertes Traufgesims gegliedert. Das putzgequaderte Erdgeschoss hat auf der linken und rechten Seite zwei Eingangsbereiche. Die Fenster in den oberen Geschossen besitzen Korbbogenabschlüsse mit Putzfaschen. Die verputzte Fassade hat keine weiteren historischen Merkmale.


Querverweis: Siehe auch unter Görresstraße 12.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Akten der Bauaufsicht.


Eltzerhofstraße 2


Geschichte: Für die Planung und Ausführung des Hauses war das Koblenzer Baugeschäft Dötzel & Co. verantwortlich. Das Baugesuch wurde im Oktober 1890 bei den Genehmigungsbehörden eingereicht. Die Schlussabnahme erfolgte am 15. Juni 1893. 1895/96 ließ der Eigentümer im Hof ein zweigeschossiges Nebengebäude (Werkstätte) errichten. 1936 vereinigte man das Erdgeschoss mit dem Laden des Eckhauses Firmungstraße 30/32. Heute ist das Gebäude wieder selbstständig.
Konstruktion: Massivbau mit polychromer Klinkerfassade.


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und fünfachsiges Haus (drei Fenster- und zwei Erkerachsen im Erdgeschoss – sonst nur eine Erkerachse). Das Wohn- und Geschäftsgebäude hat ein Mansarddach mit Schieferdeckung und drei Dachhäuschen oberhalb der Fensterachsen. Die linke Seite des Hauses springt wegen eines viergeschossigen, im Erdgeschoss rechteckigen, sonst polygonalen Erkers risalitartig vor. Dieser Vorbau ruht auf zwei mehrstufigen, abgerundeten Konsolen. Die Fassade (im zweiten und dritten Obergeschoss mit geschichteter Gliederung) des polychromen Ziegelbaus mit Werksteinelementen ist durch einen hohen vorspringenden Basaltsockel, Gurt- und Sohlbankgesimse (mit Ziegelsteinrollschicht) sowie ein auskragendes, auf abgestuften Ziegelsteinkonsolen ruhendes Dachgesims gegliedert. Im Erdgeschoss links fällt das dreigeteilte Fenster mit korbbogigem Abschluss auf. Rechts neben dem mittig angeordneten Eingangsbereich mit neuer Tür und pilasterartigen Laibungen befindet sich ein Ladeneinbau. Die drei Fensterachsen haben im ersten und dritten Obergeschoss rundbogige, im zweiten Obergeschoss segmentbogige Abschlüsse. Die Gewände sind mit Ziegelsteinrundstäben ausgestattet. Die eingetieften Brüstungsfelder in den Obergeschossen enthalten Putzornamente (Sgraffito-Technik) wie Masken, heraldische Motive und Blumen. In einem Brüstungsfeld des ersten Erdgeschosses (zweite Achse von rechts) wurden die Jahreszahl 1891 und die Initialen AGK angebracht. Das bei der Fassadengestaltung angewandte Stilgemisch macht eine Beschreibung mit Epochenbegriffen schwer, denn es kommen sowohl Elemente der Neoromanik als auch der Neorenaissance kommen zur Anwendung.


Tiefe des Gebäudes (laut Originalplan): 18,50 m (mit Seitenflügel).


Länge der Straßenfront (laut Originalplan): 12,50 m.


Größe des Innenhofes (laut Originalplan): 64,24 qm. Später wurde der Hof wegen eines Werkstattbaus verkleinert (1896).


Geschosshöhen (laut Plan von 1907):

  • Keller 2,80 m; Erdgeschoss 4,25 m
  • 1. Obergeschoss 3,85 m
  • 2. Obergeschoss 3,50 m
  • 3. Obergeschoss 3,40 m
  • Dachgeschoss 3,20 m

Grundriss (laut Originalplan): Typ A.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 13.


Eltzerhofstraße 3


Geschichte: Der Kaufmann und Installateur Anton Stockhausen stellte im August/September 1894 Anträge zur Errichtung eines Wohn-und Geschäftsgebäudes. Das Bauvorhaben wurde am 12. Oktober 1894 genehmigt. Pläne und statische Berechnungen für das an der Ecke Eltzerhofstraße/Görresstraße gelegene Eckhaus lieferte das Büro des Koblenzer Architekten Carl Becker, das wahrscheinlich auch die Bauleitung übernahm. Die Fertigstellung ist aufgrund der fehlenden Bescheinigung über die Schlussabnahme nicht mehr exakt zu datieren. Im Adressbuch von 1897 wird das Gebäude jedoch aufgeführt. Das zweite und das dritte Obergeschoss sowie das Dach des Hauses wurden im Krieg zerstört. Der Wiederaufbau dieser Bereiche in wesentlich vereinfachter Form erfolgte 1967.

 

Konstruktion: Die polychrom verklinkerten Außenmauern des Eckhauses wurden massiv in Ziegel- und Schwemmstein ausgeführt. Die Innenwände stellte man zum Teil als Fachwerkkonstruktion her. Zwischen den Geschossen und im Treppenhaus kam es zum Einbau von I-Trägern.


Beschreibung: Viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus (Gaststätte) an Eltzerhof- (fünf Achsen) und Görresstraße (drei Achsen) mit Satteldach, Gauben und Dachhäuschen in Verlängerung der Achsen. Genau an der Ecke im Kreuzungsbereich befindet sich ein dreigeschossiger, einachsiger und polygonaler Erker, der auf mit Frauenköpfen und Blattwerk verzierten Konsolen ruht. An der Görresstraße hat der Bau ab dem ersten Obergeschoss einen schwach ausgebildeten Risalit (rechte Außenachse mit gekuppelten Fenstern), der durch ein Zwerchhaus mit mehrfach geschwungenem Giebel betont wird. Außerdem gliedern die im Sinne der deutschen Neorenaissance gestaltete Fassade Stock- und Sohlbankgesimse sowie ein schmales Traufgesims. Im putzgequaderten Erdgeschoss werden die viereckigen und korbbogigen Schaufenster durch gusseiserne Stützen mit Kapitellen und Frauenkopfdarstellungen geteilt. In den Obergeschossen haben alle Fenstergewände segmentbogige Abschlüsse. Auf beiden Seiten der Fassade befinden sich in Ziegelstein gefasste kreisrunde Stuckmedaillons mit Frauenfiguren und Putten. Beim Vergleich der historischen Baupläne mit dem heute noch bestehenden Haus fallen einige wesentliche Unterschiede auf. An der Eltzerhofstraße wurde der ursprünglich vorgesehene Risalit (Achse rechts außen) nicht ausgeführt. Das an der Eltzerhofstraße gelegene Zwerchhaus und die mit Zeltdächern versehenen Dachhäuschen bestehen nicht mehr2 ebenso die kleine „Welsche Haube” (mit Laterne) über dem Eckerker.


Geschosshöhen (laut Originalplan):

  • Erdgeschoss 4,20 m
  • 1. Obergeschoss 3,70 m
  • 2. Obergeschoss 3,54 m
  • 3. Obergeschoss 3,36 m
  • 1. Dachgeschoss 2,50 m
  • 2. Dachgeschoss 1,80 m.

Länge der Straßenfronten: 18,64 m/14 m.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Akten der Bauaufsicht; StAK, Fach 13; Adressbuch 1897.


Eltzerhofstraße 4


Geschichte: Im August 1891 stellte die Witwe Welker den Antrag zur Errichtung eines neuen Wohn- und Geschäftshauses. Die Schlussabnahme erfolgte am 15. Juni 1893. Die Pläne lieferte das Büro des Architekten Anton Heins, dessen Baugeschäft wahrscheinlich auch für Bauleitung und -ausführung verantwortlich war. Die ursprüngliche Konzeption stimmt nicht mit dem verwirklichten Bau überein. Die Originalpläne zeigen einen vierachsigen Bau, der im Gegensatz zur Ausführung nicht mit einem Zwerchhaus versehen war.


Konstruktion: Massivbau mit Putz- und Stuckfassade.


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und fünfachsiges Gebäude. Das Wohn- und Geschäftshaus hat ein Mansarddach mit Zwerchhaus, das (oberhalb der Außenachsen) zwei Dachhäuschen flankieren. Die im Sinne der Neorenaissance gestaltete Fassade ist oberhalb des Erdgeschosses durch ein kräftig profiliertes Stockgesims, sonst durch profilierte Sohlbankgesimse, Putzbänder und ein auf voluten-förmigen Konsolen ruhendes, auskragendes und mit einem Würfelfries versehenes Traufgesims gegliedert. Im Erdgeschoss links befindet sich eine Einfahrt. Der mittig angeordnete Eingang besitzt eine noch aus der Erbauungszeit stammende Holztür mit Oberlicht. Die Schaufenster auf der rechten Seite werden durch gusseiserne Stützen geteilt. Die Viereckfenster sind mit Gewänden und Schlusssteinen, im dritten Obergeschoss zusätzlich mit „Ohren” ausgestattet. Die im ersten Obergeschoss dreieckigen, im zweiten Obergeschoss segmentbogigen Fensterverdachungen (das jeweils mittlere Fenster hat keine Verdachung) ruhen auf geschwungenen, verzierten Konsolen. Vier Fenster des ersten Obergeschosses haben steinerne Dockenbrüstungen. Im dritten Obergeschoss wird die Fassade durch Eckpilaster mit kapitellartig ausgebildeten Konsolen und, Eckwandvorlagen betont. Das mittig angeordnete Zwerchhaus besitzt einen gestuften Dreiecksgiebel und wird durch kräftig profilierte Fenster, Eckpilaster und zwei Rundbogenfenster mit volutenverzierten Eckpfosten gegliedert.


Geschosshöhen (nach den Originalplänen):

  • Keller 3,00 m
  • Erdgeschoss 4,80 m
  • 1. Obergeschoss 4,50 m
  • 2. Obergeschoss 4,00 m
  • 3. Obergeschoss 3,70 m
  • 1. Dachgeschoss 3,25 m
  • 2. Dachgeschoss 2,50 m.

Tiefe des Grundstückes (laut Originalplan): 20,14 m.


Länge der Straßenfront (laut Originalplan): 12,50 m.


Größe der Hoffläche (laut Originalplan): 65,34 qm; nach dem Bau eines Fotoateliers (1892/93) 38,50 qm.


Grundriss (laut Originalplan): Typ C.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 13.


Eltzerhofstraße 5/7


Geschichte: Die Fassade des im Krieg teilzerstörten Hauses ist neu gestaltet. Das dritte und vierte Obergeschoss sowie das Dach wurden 1967 neu aufgebaut. Die Behörden erteilten am 12. Oktober 1894 die Genehmigung für den ursprünglichen Bau. Die Pläne lieferte der Koblenzer Architekt Otto Nebel. Die Konzeption kam jedoch nie zur Ausführung. Stattdessen fertigte der Architekt Josef Meurer im März 1896 neue Pläne an. Erst 1897 konnte der Bau fertiggestellt werden. Das Nachbarhaus Eltzerhofstraße 7 hat eine ähnliche Geschichte. Es fiel allerdings den Bomben des Krieges vollständig zum Opfer. Die heute auf den Grundstücken befindlichen viergeschossigen Gebäude wurden neu gestaltet.


Grundriss (laut Originalplan): Typ A.


Quellen: Akten der Bauaufsicht; StAK, Fach 13; Adressbuch 1897.


Eltzerhofstraße 6


Geschichte: Im November/Dezember 1891 stellte der Bauherr Peter Weitz den Antrag zur Erbauung eines neuen Wohn- und Geschäftshauses. Die Pläne für das Projekt lieferte das Büro des Koblenzer Architekten und Bauunternehmers Anton Heins. Sein Unternehmen übernahm wahrscheinlich auch die Bauleitung. Die baupolizeiliche Schlussabnahme des Neubaus erfolgte am 15. Juni 1893. Das Gebäude befindet sich nach umfassenden Renovierungsarbeiten in einem sehr guten Zustand. 1986 wurde die kriegsbeschädigte Stuckfassade wiederhergestellt. Die Erneuerungsarbeiten betrafen auch das Dach und die Fenster. Außerdem wurde der schwerbeschädigte Seitenflügel abgebrochen. Im Erdgeschoss erfolgte die Vereinigung der beiden Ladenlokale und der dahintergelegenen Räume. Darüber hinaus entstand ein neuer Flur mit Ausgang zur Straße. In den Bruchstein-Gewölbekeller (preußische Kappen) wurden neue Trennwände eingezogen.


Konstruktion: Massivbau mit Putz- und Stuckfassade.


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und fünfachsiges Gebäude mit aufwendig stuckierter Fassade. Das in Massivbauweise errichtete Wohn- und Geschäftshaus hat ein Mansarddach mit Zwerchhaus und drei Dachhäuschen (oberhalb der ersten, zweiten und dritten Achse). Die Fassade ist durch den vorspringenden Basaltsockel, ein profiliertes Stockgesims (über dem Erdgeschoss), zwei profilierte Sohlbankgesimse (im ersten Obergeschoss mit Verkröpfungen im Bereich der Fenstergewände, im dritten Obergeschoss auf Diamantquaderkonsolen ruhend) sowie ein vorkragendes Traufgesims gegliedert, das auf geschwungenen, verzierten Konsolen gelagert ist. Die zwei rechten (Außen)achsen bilden einen schwachen Risalit mit Zwerchhausabschluss.

 

Das Erdgeschoss wird durch Stützen mit kapitellartigen Abschlüssen (Stuckverzierungen: Muschelwerk, Akanthusblätter und Frauenköpfe) betont. Auf der linken Seite befindet sich neben dem mittig angeordneten Ladeneingang eine durch eine viereckige, kannelierte Gusssäule geteilte Schaufensteranlage. Die von Gewänden mit Schlusssteinen umgebenen Fenster haben im ersten und zweiten Obergeschoss horizontale, im dritten Obergeschoss rundbogige Abschlüsse. Die Fenstereinfassungen im ersten Obergeschoss bestehen aus Säulen, die auf dem durchlaufenden, von Konsolen getragenen Sohlbankgesims ruhen. Über den Kapitellen sind Architrave mit darüberliegenden Zahnleisten und segmentbogigen Giebeln angebracht. Die Fenster des zweiten Obergeschosses wurden mit horizontalen Verdachungen versehen. Die rundbogig abgeschlossenen Fenster im dritten Obergeschoss werden durch stuckierte
Schlusssteine bekrönt.

 

Das zweite und dritte Obergeschoss sind durch ein Sohlbankgesims voneinander getrennt. Das Zwerchhaus über dem Risalit weist zwei Rundbogenfenster, Pilaster, seitliche Voluten und kräftig profilierte Gesimse auf. Die drei Dachhäuschen haben Viereckfenster mit segmentbogigen Giebeln. Zu den Stuckverzierungen gehören zum Beispiel Diamantquader (auf den Konsolen und im Brüstungsfeld oberhalb des Ergeschosses und an den Fenstergewänden im dritten Obergeschoss), Muschelwerk (in den segmentbogigen Giebeln oberhalb der Fenster im ersten Obergeschoss) und pflanzliche Motive (als Basis- und Kapitellapplikationen und unterhalb des horizontalen Gebälks im zweiten Obergeschoss).


Geschosshöhen:

  •  Keller 3,00 m
  • Erdgeschoss 4,50 m
  • 1. Obergeschoss 3,90 m
  • 2. und 3. Obergeschoss 3,50 m
  • Dachgeschoss 3,10 m
  • Speicher 3,50 m.


Grundriss: Vor Beseitigung des Seitentraktes Typ A. Die Räume in den Obergeschossen des Haupthauses blieben im Grundriss unverändert.


Bemerkung: Ähnlich wie bei den Häusern „An der Moselbrücke” 7 bis 11, Görresstraße 3 und Kornpfortstraße 8 kommen stuckierte Frauenköpfe als Zierelemente zur Anwendung (Erdgeschoss). Die Gestaltung der Fassade entspricht im Wesentlichen den für die deutsche Neorenaissance typischen Merkmalen.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Mündliche Mitteilung des Hauseigentümers, Herrn Jakob Otto † ; StAK, Fach 13.

Das Görreshaus mit dem Garten Herlet im Januar 2021. Foto: Reinhard Kallenbach

Eltzerhofstraße 6a


Geschichte: Auf dem Grundstück Eltzerhofstraße 6a stand ursprünglich der neogotische Erweiterungsbau des Görreshauses. Die vom November/Dezember 1897 stammenden Pläne lieferte der Koblenzer Architekt Wilhelm Gaul. Die Anlage wurde im Krieg vollständig zerstört. Heute befindet sich an gleicher Stelle ein viergeschossiges, achtachsiges Behördengebäude. Der Sockel im Erdgeschoss ist mit Basaltplatten verkleidet. Auf der rechten Seite liegt die Durchfahrt zum Görreshaus, links außen ein Eingang. Oberhalb des Erdgeschosses befindet sich ein Stockgesims, in den anderen Etagen wurden Sohlbankgesimse angebracht. Alle Gesimse bestehen aus Basalt, ebenso die Fenstergewände. In den Obergeschossen ist die rechts außen liegende Achse mit Drillingsfenstern versehen.


Quelle: StAK, Fach 13.

Eltzerhofstraße 9


Geschichte: Im Januar 1893 lieferte das Büro des Koblenzer Architekten Anton Heins erste Entwürfe für den Bau eines neuen Wohn- und Geschäftshauses. Bauherr war Franz Steil. Die Behörden lehnten die Konzeption jedoch ab. Im Mai/Juni 1894 reichte der Architekt Josef Meurer (oder ein Mitarbeiter seines Büros) neue Pläne ein. Diese wurden am 3. August 1894 genehmigt. Das Haus ist heute noch erhalten. Die Bauakten sagen nichts über Kriegsschäden und spätere bauliche Veränderungen aus.
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade, der auf einem Bruchsteinkeller mit Kappendecke errichtet wurde.


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und vierachsiges Gebäude. Das Wohnhaus besitzt ein Satteldach mit vier Dachhäuschen (in Verlängerung der Achsen). Die Fenster der Obergeschosse haben segmentbogige (im dritten Obergeschoss rundbogige) Abschlüsse. Heute ist die Fassade mit Ausnahme des putzgequaderten Erdgeschosses glatt verputzt. Dadurch wurden viele historisch interessante Details beseitigt. Auffällig sind das auskragende, auf mehreren Konsolen ruhende Traufgesims und die aus der Erbauungszeit stammende hölzerne, teilverglaste Eingangstür mit schmiedeeiserner Vergitterung (Rankenwerk) und Oberlicht. An der Rückfront ist ein Seitenhaus angebaut.


Länge der Straßenfront (zweiter Entwurf): 9,02 m.


Tiefe des Vorderhauses (zweiter Entwurf): 10,43 m.


Länge des Seitenflügels (zweiter Entwurf): 8,98 m.


Geschosshöhen (zweiter Entwurf):

  • Keller 3,00;
  • Erdgeschoss 4,00 m
  • 1. Obergeschoss 3,70 m
  • 2. Obergeschoss 3,60 m
  • 3. Obergeschoss 3,40 m
  • 1. Dachgeschoss 3,00 m
  • 2. Dachgeschoss 2,50 m.

 

Grundriss (laut Originalplan): Typ B.

 

Quelle: StAK, Fach 13.


Eltzerhofstraße 8/10


Geschichte: Den Antrag des Bauherrn Samuel (Sally) Baum zur Errichtung eines Doppelhauses genehmigten die Behörden am 12. Mai 1894. Die Pläne lieferte der Bauunternehmer Carl Roedig. Bei der Anlage der Fassade richtete man sich nach dem Verlauf der Straße. Die Straßenfront macht deswegen einen Knick. Im Krieg stürzte das Dach des Hauses Eltzerhofstraße 8 ein. Zudem wurde das Seitengebäude schwer beschädigt. Die Wiederherrichtung des Mietshauses begann bereits im Herbst 1945. Heute weicht die Fassade wegen der Nachkriegs-veränderungen (zum Beispiel Anbau von drei Balkonen) vom Originalzustand.


Konstruktion: Massivbau mit Putz- und Klinkerfassade.


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und jeweils dreiachsiges Doppelhaus.1 Das Wohn- und Geschäftsgebäude mit neu ausgebautem Dachgeschoss hat ein Satteldach (Nr. 8 mit neuer dreifenstriger Gaube, Nr. 10 mit drei einfenstrigen Gauben in Verlängerung der Achsen). Die Fassade ist durch ein gekehltes und profiliertes Stockgesims (oberhalb des Erdgeschosses) sowie durch ein auskragendes Traufgesims mit blattverzierten, geschwungenen Konsolen gegliedert. Das Erdgeschoss wurde mit einer Putzquaderung versehen. Die Eingänge an den Außenachsen der beiden Gebäude haben Holztüren mit Oberlichtern. Der Ladeneingang (im Haus Nr. 10) wird von kannelierten Stützen mit Postamenten und Kompositkapitellen flankiert. Im ersten und zweiten Obergeschoss haben die Viereckfenster profilierte Sandsteingewände mit „Ohren”. Darüber befinden sich dreieckige oder segmentbogige, auf Konsolen ruhende Verdachungen im Neorenaissancestil. Auf der rechten Seite des Gebäudes sind drei neue Balkone mit einfachen Geländern angebracht. Das Doppelhaus hat zwei unterkellerte Seitenbauten.


Länge der Straßenfronten (laut Originalplan): 7,20 m/8,20 m.


Länge der Seitenflügel (laut Originalplan): 11 m/12,40 m.


Hoffläche (laut Originalplan): 88,80 qm (der ursprünglich gemeinsame Hof wurde später geteilt). 


Geschosshöhen (nach den Originalplänen):

  • Keller 3,00 m
  • Erdgeschoss 3,80 m
  • 1. Obergeschoss 3,70 m
  • 2. Obergeschoss 3,50 m
  • 3. Obergeschoss 3,25 m
  • 1. Dachgeschoss 3,00 m
  • 2. Dachgeschoss 2,50 m.

 

Grundriss (laut Originalplan): Typ C.

 

Bemerkung: Wie schon die Gebäude Eltzerhof-straße 2 und 15 sowie Görresstraße 4 bis 10 hat das Haus eine Klinkerfassade. Die Anwendung von Segmentbögen und Dreiecksgiebeln zur Dekoration der Fassade ist typisch für die Neorenaissance.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 13.


Eltzerhofstraße 11


Geschichte: Der Bauherr Franz Steil erhielt am 26. Juni 1892 die Erlaubnis zur Errichtung eines neuen Gebäudes. Die am 18. Juni 1892 zur Genehmigung eingereichten Pläne lieferte das Büro des Koblenzer Architekten Anton Heins. Die historische Bauakte sagt nichts über spätere bauliche Veränderungen oder das Datum der Fertigstellung des Hauses aus. Heute ist die Fassade im Wesentlichen glatt verputzt, viele historische Details sind nicht mehr vorhanden.

 

Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade. Beim Bau des Hauses wurde der Keller mit Kappendecken eingewölbt.

 

Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und vierachsiges Haus. Das Wohngebäude hat ein Satteldach mit Zwerchhaus und zwei Gauben. Die Fassade ist durch die Erdgeschossrustizierung (Neorenaissance), ein Stockgesims und ein auf Konsolen ruhendes Traufgesims gegliedert. Der Eingangsbereich und die Fenster haben segmentbogige Abschlüsse, die im Erdgeschoss zusätzlich mit Quaderschlusssteinen versehen sind. Die hölzerne, zweiflüglige Eingangstür mit zwei kleinen Fenstern, schmiedeeisernen Gittern (Rankenwerk) und Oberlicht stammt noch aus der Erbauungszeit. Die beiden linken Achsen bilden einen schwach ausgeprägten Risalit, der von einem Stufengiebel abgeschlossen wird. Das Gebäude hat einen Seitenflügel.


Länge der Straßenfront (laut Originalplan): 10,60 m.


Tiefe des Vorderhauses (laut Originalplan): 10,40 m/10,25 m.


Länge des Seitenflügels (laut Originalplan): 8,25 + 2,15 m (Verbindungstrakt).


Geschosshöhen:

  • Keller 3,00 m
  • Erdgeschoss 4,00 m
  • 1. und 2. Obergeschoss 3,50 m
  • 3. Obergeschoss 3,25 m
  • 1. Dachgeschoss 3,00 m
  • 2. Dachgeschoss 2,00 m.


Grundriss (laut Originalplan): Typ B.


Bemerkung: Wie schon beim Haus Eltzerhofstraße 14 orientierte man sich bei der Ausführung des Zwerchgiebels an mittelalterlichen Motiven.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 13.


Eltzerhofstraße 12


Geschichte: Der Bauherr Samuel (Sally) Baum erhielt am 16. April 1894 die Genehmigung zur Errichtung eines neuen Wohnhauses. Das Gebäude war 1895 fertiggestellt. Die Pläne für den Bau lieferte der Architekt Carl Roedig. Die Anlage wurde mit einem kleinen Seitenflügel versehen, in dem sich auch heute noch das Treppenhaus befindet. Die älteren Bauakten sagen nichts über nachträgliche Veränderungen oder den Zerstörungsgrad des Gebäudes aus. Die grundlegende Renovierung des Mietshauses wurde 1992 abgeschlossen. Die Rückfront erhielt Balkone (vgl. Abb. 23). Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade, der auf einem Bruchsteinkeller mit Kappendecke errichtet wurde.


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und dreiachsiges Haus. Das Erdgeschoss wird durch eine Putzquaderung betont, die an die Rustizierungen der Renaissance erinnert. Die beiden Eingangsbereiche sind neu gestaltet (rechts Zugang zum Treppenhaus, links daneben Ladeneingang). Der Ladeneingang wird von einer glatten, gusseisernen Vierkantstütze mit Kompositkapitell flankiert. Oberhalb des Erdgeschosses befindet sich ein Stockgesims. Die Rechteckfenster haben profilierte Gewände, die im dritten Obergeschoss zusätzlich mit „Ohren” und Diamantquaderschlusssteinen versehen sind. Im ersten Obergeschoss wurden die Fenster mit segmentbogigen, im zweiten Obergeschoss mit horizontalen Verdachungen versehen, die auf stuckierten, geschwungenen Konsolen ruhen.
An der rechten Gebäudeseite sind drei neuere Balkone mit einfachen Eisengeländern angebracht. Anstelle der Rechteckfenster befinden sich hier Türen, die jeweils von zwei kleinen Fenstern flankiert werden. Das Wohn- und Geschäftsgebäude hat ein Satteldach mit drei Gauben (in Verlängerung der Fensterachsen), das durch ein auf vier Konsolen ruhendes, auskragendes Traufgesims optisch von den anderen Geschossen abgesetzt ist.

 

Länge der Straßenfront (laut Originalplan): 9,80 m

 

Tiefe des Vorderhauses (laut Originalplan): 10,60 m


Länge des Treppentraktes (laut Originalplan): 6,50 m


Hoffläche (laut Originalplan): 41,6 qm.


Geschosshöhen (laut Originalplan):

  • Keller bis 1. Obergeschoss 3,80 m
  • 2. Obergeschoss 3,50 m
  • 3. Obergeschoss 3,25 m
  • 1. Dachgeschoss 3,00 m
  • 2. Dachgeschoss 3,00 m.

Grundriss (laut Originalplan): Typ C.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 13; Adressbuch 1894/95.


Eltzerhofstraße 13/17


Geschichte: Das Haus wurde Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet.
Bemerkung: Das ehemalige Franziskanerinnenkloster wurde im Krieg teilzerstört und zwischen 1951 und 1956 notdürftig wiederhergerichtet. Im Zuge des „Durchbruchs Danne” ab 1975 erfolgte der vollständige Abbruch der einstigen Klostergebäude.

 

Quellen: Akten der Bauaufsicht.

 

Eltzerhofstraße 14


Geschichte: Die Parzelle sollte ursprünglich zusammen mit dem Nachbargrundstück (Eltzerhofstraße 12) bebaut werden. Der Bauherr Samuel (Sally) Baum erhielt am 14. Juni 1893 die Genehmigung zur Verwirklichung dieses Vorhabens. Die Absicht, zwei Gebäude gleichzeitig zu errichten, wurde jedoch fallen gelassen. Spätestens 1895 war der Bau Eltzerhofstraße 14 fertiggestellt. Für den Wohnbau Eltzerhofstraße 12 gab es eigene Planungen. Die Originalpläne wurden nur vom Eigentümer unterzeichnet. Es liegt jedoch der Schluss nahe, dass die Zeichnungen – wie die des Nachbarhauses –im Büro Carl Roedig entstanden sind. Die alten Unterlagen sagen nichts über spätere bauliche Veränderungen oder Kriegszerstörungen aus.


Konstruktion: Massivbau mit Klinkerfassade.


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und fünfachsiges Wohn- und Geschäftsgebäude (Gaststätte). Das Haus hat ein schiefergedecktes Satteldach und ein Zwerchhaus mit „mittelalterlichem” Stufengiebel, das (oberhalb der beiden Außenachsen) zwei Gauben flankieren. Die Fassade ist durch einen vorspringenden Putzsockel, ein auskragendes profiliertes Stockgesims (Erdgeschoss), „Deutsche Bänder” im ersten und zweiten Obergeschoss sowie durch ein auf hohlkehligen Ziegelsteinkonsolen ruhendes Traufgesims gegliedert. Ab dem zweiten Obergeschoss kommen ergänzend Eck- und Mittellisenen hinzu, die im dritten Obergeschoss in (neoromanische) Blendrundbögen übergehen. Das Erdgeschoß weist Eck- und Mittelpilaster sowie Schaufenster auf, die durch kannelierte, mit Kapitellen versehenen Stützen geteilt sind. Über dem mittig angeordneten Eingangsbereich befindet sich ein auf zwei wuchtigen, stuckier-ten Neorenaissance-Konsolen ruhender, zweigeschossiger Viereckerker mit Balkonabschluss (Dockengeländer). Der Erkerbereich hat durch profilierte Sandstein-Vierecksäulen geteilte Zwillingsfenster. Alle anderen Fenstergewände besitzen rund- oder segmentbogige Abschlüsse. Auf Höhe des „Deutschen Bandes” im zweiten und dritten Obergeschoss befinden sich schmiedeeiserne Maueranker.


Länge der Straßenfront (laut Originalplan): 12,50 m.


Geschosshöhen (laut Originalplan):

  • Keller 3,00 m
  • Erdgeschoss 4,00 m
  • 1. Obergeschoss 3,60 m
  • 2. und 3. Obergeschoss 3,50 m
  • 1. Dachgeschoss 3,20 m
  • 2. Dachgeschoss 2,80 m.

Grundriss (laut Originalplan): Typ A.


Bemerkung: Mit dem abgetreppten Giebel und den Blendbögen enthält die Fassade Elemente der Neoromanik und der Neogotik (vgl. Kornpfortstraße 11 und Mehlgasse 9). Ausnahme ist das gleichzeitig errichtete Sockelgeschoss mit seinen Renaissanceornamenten.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 13; Adressbuch 1894/95.


Eltzerhofstraße 16–26


Bemerkung: Die ebenfalls aus der Zeit um die Jahrhundertwende stammenden Gebäude wurden im Zuge des Neubaus der Senioreneinrichtung Stiftung Eltzerhof und des „Durchbruchs Danne” (1975) vollständig abgebrochen.

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