Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
   Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung

Firmungstraße (Fortsetzung)

 

Firmungstraße 15


Alte Hausnummer: 479


Geschichte: Das Haus wurde 1713 im Auftrage der Jesuiten errichtet. Noch vor 1848 hat man an das bestehende Gebäude einen unterkellerten Seitenflügel angebaut. Das beweist ein nicht näher datiertes Baugesuch, in dem die Einrichtung einer Bäckerei beantragt wird. Im Sommer/Herbst 1894 erfolgten umfassende Modernisierungsarbeiten. Der Hausflur wurden von der Mitte auf die rechte Seite verlegt und die beiden kleinen Ladenlokale vereinigt. Aus diesem Grunde mussten die Treppe zum ersten Obergeschoss und die Toilettenanlage verlegt werden. Die Fassade versah man damals mit Stuckaturen. 1896 folgte der Abbruch und Neuaufbau eines Hintergebäudes. 1913 kam es im Inneren des Haupthauses zu weiteren Veränderungen. Damals fiel wohl das alte Treppenhaus endgültig weg. 1928 wurden im Hofbereich neue Lagerräumlichkeiten geschaffen.


Konstruktion: Massiv-/Fachwerkbau mit Putzfassade.


Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und dreiachsiges Gebäude. Das Wohn- und Geschäftshaus besitzt ein schiefergedecktes Satteldach mit Zwerchhaus und zwei Dachhäuschen. Im Erdgeschoss befinden sich zwei große Schaufenster. Der rechts angeordnete Eingang wird von kannelierten Stützen mit Kapitellen flankiert. Ein einfaches Sohlbankgesims (erstes Obergeschoss) und ein auskragendes Traufgesims gliedern die Fassade. Die mit Gewänden versehenen Viereckfenster haben gusseiserne Brüstungsgitter mit sich Andreas-kreuzartig überschneidenden Stäben. Im Brüstungsfeld des zweiten Obergeschosses befinden sich kassettenartige Stuckierungen mit Medaillons, die wahrscheinlich gegen Ende des 19. Jahrhunderts nachträglich angebracht wurden. Das mittig angeordnete Zwerchhaus hat einen Dreiecksgiebel und ist durch Gesimse gegliedert. Im Giebelfeld befinden sich ein rundbogiges Fenster mit profiliertem Gewände und ein Ochsenauge. Das Zwerchhaus besitzt eine Putz-eckquaderung.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821-1834): Dreistöckiges, vorne massives, hinten in Fachwerk erbautes Wohnhaus, ein Treppengebäude aus Fachwerk, ein Schuppen von Holz.


Geschosshöhen (laut Plan 1894):

  • Keller 4,75 m
  • Erdgeschoss 3,65 m
  • 1. Obergeschoss 3,42 m
  • 2. Obergeschoss 3,15 m
  • Dachgeschoss 3,10 m
  • Speicher 2,90 m


Grundriss: Typ 4 (vor den durchgreifenden Umbauten im Hausinneren).


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 257/258 und 527. (Zwerchhaus Abb. 21); Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045; StAK, Best. 623, Nr. 5581, S. 60; StAK, Fach 9.

 

Firmungstraße 17

 

Alte Hausnummer: 480


Geschichte: Das Haus wurde 1713 im Auftrage der Jesuiten erbaut. Später hat man ein rückwärtiges Gebäude hinzugefügt. Im ausgehenden 19. Jahrhundert folgte eine Reihe von baulichen Veränderungen. So wurde 1895 der Büroraum im Erdgeschoss vergrößert und nachträglich unterkellert. Dabei fanden I-Träger und Sandsteinkappen Verwendung. Nach und nach ließen die Hauseigentümer die hinter dem Haus vorhandenen Freiflächen zubauen. Auch das ursprüngliche Treppenhaus ist nicht mehr vorhanden. Während der Bombardierungen des Krieges erlitt das Gebäude geringfügige Schäden. Michel spricht von einer Erneuerung des Zwerchhauses. Sie erfolgte wahrscheinlich im Zuge der umfangreichen Veränderungen von 1895.


Konstruktion: Massiv-/Fachwerkbau mit Putzfassade.


Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges, dreiachsiges Wohn- und Geschäftsgebäude. Der Bau hat ein schiefergedecktes Satteldach, Zwerchhaus und zwei Dachhäuschen. Das überwiegend neu gestaltete Erdgeschoss mit seinem nach griechischem Vorbild architravartig ausgebildeten Stockgesims wird durch drei gusseiserne Säulen mit Kompositkapitellen gegliedert (Neorenaissance). Im zweiten Obergeschoss und im Dachbereich wurden- ein Sohlbankgesims und ein stark profiliertes Traufgesims angebracht. Oberhalb der zweiflügligen, erst kürzlich mit Malereien (zwei Frauen) versehenen Haustür (rechts) befindet sich ein sprossenunterteiltes Oberlicht. Die Rechteckfenster in den Obergeschossen wurden mit Putzgewänden versehen. In beiden Etagen wurden gusseiserne Brüstungsgitter (im ersten Obergeschoss mit sich über schneidende Segmentbögen, im zweiten Obergeschoss mit Rankenwerk) angebracht. Das mittig angelegte Zwerchhaus hat einen Dreiecksgiebel und ein Rechteckfenster. Dieser Dachaufbau wurde glatt verputzt und hat deswegen keine besonderen historischen Merkmale mehr.

 

Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges, massives Wohnhaus, zweistöckiges Hintergebäude, ein Stock Stein, ein Stock Holz.


Geschosshöhen Vorderhaus (laut Plan von1895):

  • Keller 3,80 m
  • Erdgeschoss 2,90 m
  • 1. Obergeschoss 3,40 m
  • 2. Obergeschoss 3,15 m
  • Dachgeschoss 3,15 m
  • Speicher 3,00 m.

Geschosshöhen des nicht unterkellerten Hinterhauses (laut Plan von 1895):

  •  Erdgeschoss 2,90 m
  • 1. Obergeschoss 3,70 m
  • 2. Obergeschoss 3,70 m
  •  Dachgeschoss 2,80 m


Grundriss: Typ 3.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 257/258; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 70; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 9.


Firmungstraße 19


Alte Hausnummer: 481


Geschichte: Das Haus wurde 1713 im Auftrage der Jesuiten erbaut. Nach 1834 ließ man zwei Seitenflügel und einen Hinterbau errichten. Diese nicht unterkellerten Bauten füllten fast das ganze Grundstück aus. Im Jahre 1901 erfolgten die Umgestaltung der Schaufensteranlage, 1906/1907 die Errichtung eines neuen Anbaus. Bemerkenswert ist, dass der Eingang auch heute noch in der Mitte des Hauses liegt, was trotz späterer baulicher Veränderungen dem Zustand während der Barockzeit entspricht.
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade. Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und dreiachsiges Gebäude. Das Wohn- und Geschäftshaus hat ein schiefergedecktes Satteldach mit Barockzwerchhaus und zwei Dachhäuschen. Die Fassade gliedern Stock-, Sohlbank- (oberhalb des Erdgeschosses) und ein auskragendes Traufgesims. Im Erdgeschoss befinden sich neben einer tiefen Eingangsnische zwei große Schaufenster. Das mittig angeordnete Zwerchhaus ist mit Dreiecksgiebel, Giebelgesims, geputzter Eckquaderung sowie Rund- und Drillingsfenster (eigentlich ein Renaissancemotiv!) mit Rahmung ausgestattet. Das Dachhäuschen hat einen profilierten Dreiecksgiebel sowie ein profiliertes Gesims und Gewände. Im Krieg wurde das Hintergebäude zum Teil zerstört.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821-1834): Dreistöckiges, massives Wohnhaus nebst einem Schuppen.


Geschosshöhen (laut Plan von 1901):

  • Keller 3,42 m
  • Erdgeschoss 2,38 m
  • 1. Obergeschoss 3,38 m
  • 2. Obergeschoss 3,05 m
  • Dachgeschoss 3,08 m
  • Speicher 3,05 m

Grundriss: Typ 3.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 257/258; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Akten der Bauaufsicht; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 2; StAK, Fach 9.


Firmungstraße 21


Alte Hausnummer: 482


Geschichte: Das Gebäude stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Seitenflügel und ein Hinterhaus wurden nachträglich hinzugefügt. Im Sommer 1893 ließ der Eigentümer im Dachbereich Veränderungen vornehmen. Zu den Umgestaltungsmaßnahmen gehörte die Aufstockung des Seitenbaus. Zwischen 1905 und 1923 erfolgten mehrere Umbauten der Schaufensteranlage und der Geschäftsräume. Der mittig angeordnete Eingangsbereich blieb aber erhalten. 1915 wurde die ursprüngliche Grundrissaufteilung im ersten Obergeschoss durch das Entfernen von Trennwänden verändert. Während der Bombenangriffe des letzten Krieges erlitten das Hinterhaus und das Dach schwere Beschädigungen. Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.

 

Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und fünfachsiges Gebäude. Das Wohn- und Geschäftshaus hat ein schiefergedecktes Satteldach mit Zwerchhaus und zwei Dachhäuschen (in Verlängerung der beiden Außenachsen). Die Fassade ist durch einen Putzsockel sowie durch Stock-, Sohlbank- und ein auskragendes, unterbrochenes Traufgesims gegliedert. Alle Gewände haben segmentbogige Abschlüsse mit Schlusssteinen. Die Fensterbrüstungen im ersten Obergeschoss besitzen gusseiserne Gitter mit Rankenornamenten. Im Erdgeschoss befinden sich neben dem mittigen Eingang zwei große Schaufenster. Das zweiachsige Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel (und Rechteckfenster im Giebelfeld) hat profilierte Gesimse und Gewände.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821-1834): Dreistöckiges, massives Wohnhaus.


Geschosshöhen (laut Plan von 1915):

 

  • Erdgeschoss 3,60 m
  • 1. Obergeschoss 3,50 m
  • 2. Obergeschoss 3,10 m
  • Dachgeschoss 3,15 m
  • Speicher 4,00 m


Grundriss: Typ 5.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 258 und 526 (Zwerchhaus Abb. 11); Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 2; StAK, Fach 9.


Firmungstraße 22/24


Alte Hausnummer (Vorgängerbauten): 216-214


Geschichte: Auf den Grundstücken steht heute ein viergeschossiges und sechsachsiges Nach-kriegsgebäude. Nach Angabe von Fritz Michel befand sich im Vorgängerbau Ende des 18. Jahrhunderts die Stephansche Apotheke. Angaben über das historische Haus fehlen.


Quelle: Michel, Kunstdenkmäler, S. 260.


Firmungstraße 23


Alte Hausnummer: 483


Geschichte: Der Kern des Gebäudes stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im Juli 1890 beantragte der Eigentümer Joseph Dender weitreichende Umbauarbeiten. Die Pläne für die vollkommene Neugestaltung lieferte die Firma des Architekten Heinrich Beyerle. Zu den Veränderungen gehörten die Aufstockung und der Aufbau eines völlig neuen Mansarddaches mit fünf Dachhäuschen. Im Inneren wurde das im hinteren Bereich gelegene Treppenhaus umgebaut. Darüber hinaus ließ der Eigentümer einen der beiden Seitenflügel und einen Verbindungsbau entfernen. Von den historischen Unterlagen ist nur noch ein Teil der Pläne erhalten.


Konstruktion: Massivbau mit Putz- und Stuckfassade.


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und fünfachsiges, im Kern barockes Gebäude, dessen Fassade im Sinne der deutschen Neorenaissance umgestaltet wurde. Das Wohn- und Geschäftshaus hat ein Satteldach mit drei Dachhäuschen. Das Erdgeschoss wurde neu gestaltet. Der Eingang befindet sich mittig zwischen zwei Schaufenstern. Das Traufgesims ist mit einem stuckierten Frauenkopf-Konsolenfries ausgestattet. Die Viereckfenster wurden mit Gewänden und reicher Stuckierung (Pflanzenornamentik) versehen. Die Schlusssteine im zweiten Obergeschoss sind mit Muscheldekor verziert. Vor den Fenstern befinden sich gusseiserne Brüstungsgitter mit Rankenornamenten.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges, massives Wohnhaus.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045; StAK, Fach 9.

 

Firmungstraße 25


Alte Hausnummer: 484

 

Geschichte: Das Gebäude stammt im Kern noch aus dem 18. Jahrhundert. Später hat man Seitenflügel und Hinterhaus hinzugefügt. Abgesehen von einem Umbau des Ladenbereiches 1897 und 1908 enthalten die historischen Unterlagen keine Hinweise über bauliche Veränderungen.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.

 

Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und fünfachsiges Wohn- und Geschäftsgebäude mit spätbarockem Kern und Ornamenten, die im Sinne der deutschen Neorenaissance gestaltet wurden. Das Haus hat ein schiefergedecktes Satteldach ohne Aufbauten. Der Sockel im Erdgeschoss mit seinen beiden neueren Schaufenstern und dem mittigen Eingang ist fliesenverkleidet. Oberhalb befindet sich ein Sohlbankgesims mit Kyma und Diamantquaderung. Das Traufgesims ist nur schwach ausgeprägt. Das Erdgeschoss wird zusätzlich durch Pilaster und kannelierte Stützen mit Kapitellabschluss gegliedert. Über dem Eingang befindet sich ein „aufgebrochener” geschweifter Giebel mit Volutenenden, Stuckornamentierung und Männerkopfrelief. Dieser wurde wahrscheinlich im Zuge des Erdgeschossumbaus von 1897 angebracht. Die Fenster haben segmentbogige Abschlüsse mit Rahmungen und Schlusssteinen. Im Brüstungsbereich des ersten Obergeschosses wurden schmucklose schmiedeeiserne Gitter montiert.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges, massives Wohnhaus.


Geschoßhöhen (laut Plan von 1897):

 

  • Erdgeschoss 3,55 m
  • 1. Obergeschoss 3,50 m
  • 2. Obergeschoss 3,05 m
  • Dach 4,75 m.

 

Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045; StAK, Fach 9.


Firmungstraße 26


Alte Hausnummer (Vorgängerbau): 213


Geschichte: Die tatsächliche Entstehungszeit des dreiachsigen, viergeschossigen Gebäudes dürfte heute nur noch schwer zu ermitteln sein. Fest steht, dass ab 1892 weitreichende Umbauarbeiten vorgenommen wurden. Aus dem Antrag des Eigentümers Fritz Bartel vom 15. März 1892 (genehmigt am 31. März) geht die Einrichtung einer Gaststätte mit „Kollegräumen” im Erdgeschoss hervor. Weitere Umbauten erfolgten 1901 und 1907. Die Frage, wann das Haus um ein Geschoss erhöht worden ist, kann man mithilfe der historischen Bauakte nicht beantworten. Gleiches gilt für die Neugestaltung (Stuckierung) der Fassade. 1967 wurden im Zuge einer grundlegenden Renovierung des Gebäudes die Stuckornamente an der Straßenfront beseitigt. Anschließend verputzte man in den Obergeschossen die Fassade glatt und verkleidete das Erdgeschoss mit Fliesen.


Geschosshöhen (laut Plan von 1892):

 

  • Keller 2,50 m
  • Erdgeschoss 4,50 m
  • 1. Obergeschoss 4,25 m
  • 2. und 3. Obergeschoss 3,75 m
  • Dachgeschoss 2,60 m.


Firmungstraße 27


Alte Hausnummer: 485


Geschichte: Die Pläne für das Haus entwarf Johann Peter Hoemberger bereits 1770. Erhebliche Veränderungen erfuhr das Gebäude im Sommer 1900. Damals ließ der Eigentümer, Bäcker Johannes Schaaf, das Dachgeschoss ausbauen. Darüber hinaus wurde im Hinterhaus eine neue Treppenanlage hergestellt, die alle Stockwerke erschloss. Mit den Umbauarbeiten ging die Neugestaltung der Fassade mit Stuckornamenten einher. Bereits am 25. Juni 1903 beantragte der Eigentümer die erneute Veränderung seines Hauses. Damals sollten die Fassade völlig neue Ornamente erhalten und die Giebel verändert werden. Die Maßnahme war Ende Oktober des gleichen Jahres abgeschlossen. Später folgten weitere Umgestaltungen der Ladenflächen im Erdgeschoss. Das heute renovierte Bürgerhaus wurde im Krieg beschädigt.


Konstruktion: Massivbau mit Putz- und Stuckfassade. Die nachträglich hinzugefügte Etage besteht aus Schwemmstein. Die Innenwände wurden teilweise als Fachwerkkonstruktionen ausgeführt.


Beschreibung: Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Firmungstraße/Jesuitenplatz. Das sechs-beziehungsweise vierachsige Gebäude hat ein schiefergedecktes Mansarddach mit zwei Zwerchhäusern und Dachhäuschen. Das Erdgeschoss ist mit einem Putzsockel und einer neueren Schaufensteranlage ausgestattet. Eckpilaster gliedern die beiden Obergeschosse und die Zwerchhäuser. Die einzelnen Etagen werden durch einfache Stock- und Sohlbankgesimse sowie ein stark profiliertes Traufgesims optisch voneinander getrennt. Die Gewände der segmentbogig abgeschlossenen Fenster haben stuckierte Schlusssteine. Die Flächen über diesen Schlusssteinen sind durch profilierte Gesimse von den Fensterzonen abgesetzt. Unter
den Fenstern an der Firmungstraße wurden kartuschenähnliche Rahmungen angebracht. In den Zwerchhausgiebeln befinden sich Rundbogenfenster. Die linke und rechte Zwerchhaus-Außenseite an der Firmungstraße (mit Jahreszahl 1903) sind rundbogig gestaltet sowie mit einem kräftigen Giebelgesims und Volutenverzierungen an den Ecken versehen. Das zweite Zwerchhaus auf der Seite des Jesuitenplatzes nimmt die gesamte Front ein. Im Giebel ist eine Christusfigur. Die Stuckfassade ist reich mit Jugendstil- (Ranken), aber auch Neorenaissancemotiven (Pilaster) verziert. Der stark aufgekämmte Putz schafft dabei ein Zusatzrelief.


Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges, massives Wohnhaus mit Schuppen.


Geschosshöhen (laut Plan von 1927):

 

  • Keller 2,70 m
  • Erdgeschoss 3,50 m
  • 1. Obergeschoss 3,20 m
  • 2. Obergeschoss 2,85 m
  • Dach 5,00 m.

Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045; LHKO, Best. 117, Nr. 531 (Plan Johann Peter Hoembergers aus dem Jahre 1770); Michel, Kunstdenkmäler, S. 277; StAK, Fach 9.


Firmungsstraße 28

 

Alte Hausnummer: 212


Geschichte: Das Gebäude entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde später aufgestockt. Das Haus gehörte lange Zeit dem Katholischen Leseverein. Dieser ließ auch die Teilerhöhung des Seitenflügels um zwei Etagen vornehmen (1911), was vor allem die Einrichtung sanitärer Anlagen erleichtern sollte. Schon früher war das Erdgeschoss des Hauptbaus verändert worden. Die historische Bauakte gibt jedoch keine Auskunft über die wirklich schwerwiegenden baulichen Veränderungen oder Kriegszerstörungen.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und fünfachsiges Gebäude. Das ursprünglich spätbarocke Wohn- und Geschäftshaus hat ein Satteldach und drei Dachhäuschen mit Holz-verkleidung. Das Erdgeschoss wurde im Zuge des Einbaus einer einer neueren Schaufenster-anlage und einer Hofdurchfahrt (rechts) umgestaltet. Oberhalb des Erdgeschosses befindet sich ein Sohlbank-, über dem zweiten Ober Geschoss ein breites, schmuckloses Stockgesims. Ein profiliertes Traufgesims setzt den Dachbereich von den anderen Etagen ab. Außerdem ist die Fassade durch Putzquaderlisenen gegliedert. Alle Fenster haben segmentbogige Ab-schlüsse. Im zweiten und dritten Obergeschoss besitzen die Gewände Schlusssteine. Das mitt-lere Fenster im zweiten Obergeschoss umgibt stuckiertes Flechtwerk (Neorenaissance). Die drei mittleren Achsen des dritten Obergeschosses werden ebenfalls von Flechtwerk flankiert, über dem zusätzlich stuckierte Kränze angebracht sind. Alle Fenster sind mit einfachen Brüstungsgittern (die dünnen Stäbe sind Andreas-kreuzartig angeordnet) ausgestattet.


Längen der Straßenfront (laut Plan von 1911): 8,70 m.


Tiefe des Hauses (inklusive Seitenflügel/laut Plan von 1911): 16,40 m


Geschosshöhen (laut Plan von 1911):

  • Erdgeschoss 3,20 m
  • 1. und 2. Obergeschoss 3,40 m
  • 3. Obergeschoss 2,85 m
  • Dachgeschoss 2,20 m
  • Speicher 2,15 m.

Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 260; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 13.


Firmungstraße 30


Alte Hausnummer: 212


Geschichte: Das Gebäude entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde später aufgestockt. Das Haus gehörte lange Zeit dem Katholischen Leseverein. Dieser ließ auch die Teilerhöhung des Seitenflügels um zwei Etagen vornehmen (1911), was vor allem die Einrichtung sanitärer Anlagen erleichtern sollte. Schon früher war das Erdgeschoss des Hauptbaus verändert worden. Die historische Bauakte gibt jedoch keine Auskunft über die wirklich schwerwiegenden baulichen Veränderungen oder Kriegszerstörungen.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.


Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und fünfachsiges Gebäude. Das ursprünglich spätbarocke Wohn- und Geschäftshaus hat ein Satteldach und drei Dachhäuschen mit Holzverkleidung. Das Erdgeschoss wurde im Zuge des Einbaus einer neueren Schaufensteranlage und einer Hofdurchfahrt (rechts) umgestaltet. Oberhalb des Erdgeschosses befindet sich ein Sohlbank-, über dem zweiten Obergeschoss ein breites, schmuckloses Stockgesims. Ein profiliertes Traufgesims setzt den Dachbereich von den anderen Etagen ab. Außerdem ist die Fassade durch Putzquaderlisenen gegliedert. Alle Fenster haben segmentbogige Abschlüsse. Im zweiten und dritten Obergeschoss besitzen die Gewände Schlusssteine. Das mittlere Fenster im zweiten Obergeschoss umgibt stuckiertes Flechtwerk (Neorenaissance). Die drei mittleren Achsen des dritten Obergeschosses werden ebenfalls von Flechtwerk flankiert, über dem zusätzlich stuckierte Kränze angebracht sind. Alle Fenster sind mit einfachen Brüstungsgittern (die dünnen Stäbe sind Andreas-kreuzartig angeordnet) ausgestattet.


Längen der Straßenfront (laut Plan von 1911): 8,70 m


Tiefe des Hauses (inklusive Seitenflügel/laut Plan von 1911): 16,40 m


Geschosshöhen (laut Plan von 1911):

  • Erdgeschoss 3,20 m
  • 1. und 2. Obergeschoss 3,40 m
  • 3. Obergeschoss 2,85 m
  • Dachgeschoss 2,20 m
  • Speicher 2,15 m

Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 260; Akten des Kulturamtes; StAK, Fach 13.


Firmungstraße 32a


Alte Hausnummer (Vorgängerbau): 210


Geschichte: Der Geschäftsmann Rudolf Freund erhielt am 10. November 1890 die Genehmigung zur Errichtung eines neuen Gebäudes an der Ecke Firmungstraße/Eltzerhofstraße. Die Erstellung der Pläne und die Leitung der Baumaßnahme übernahm die Firma des Koblenzer Architekten Anton Heins. Zunächst war nur das Erdgeschoss zur Einrichtung von Verkaufsräumen vorgesehen. 1901 folgte der Umbau des ersten Obergeschosses für gewerbliche Zwecke. Die Außenfront des Baus wurde durch Bombeneinwirkung stark beschädigt. Gleiches gilt für das Dach. Die Wiederherrichtung des Hauses erfolgte in stark vereinfachter Form, nachdem bereits vor dem Krieg umfassende bauliche Veränderungen vorgenommen worden waren. Zudem hat man die Schaufenster im Erdgeschoss rückverlegt, sodass ein überdachter Gang für Fußgänger entstand. Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.

 

Beschreibung: Viergeschossiges, ursprünglich im Sinne der deutschen Neorenaissance gestaltetes Haus an der Ecke Firmungstraße/Eltzerhofstraße. Das Wohn- und Geschäftsgebäude hat ein Mansarddach mit drei Dachhäuschen und einer mehrfenstrigen Gaube. Das Erdgeschoss wurde durch klinkerverblendete Viereckstützen und Schaufenster neu gestaltet. Besonders fällt der dreigeschossige, dreiseitige Eckerker mit stumpfem, verschiefertem Pyramidendach und Dachhäuschen auf. Die Fassade wird durch Sohlbank- und Traufgesimse sowie durch Eck- und Mittellisenen gegliedert. Die Viereckfenster aus der Erbauungszeit sind nicht mehr erhalten. Gleiches gilt für die „Kleinformen”. Eine Ausnahme bildet das (neoromanische) Gesimsfries des Erkers.


Länge der Straßenfront/Firmungstraße (laut Originalplan): 8,00 m.


Länge der Straßenfront/Eltzerhofstraße (laut Originalplan): 22 m.


Tiefe des Baukörpers/Seitenbau (laut Originalplan): 17 m.


Geschosshöhen (laut Originalplan):

  •  Keller 3,00 m
  • Erdgeschoss 4,60 m
  • 1. Obergeschoss 3,80 m
  • 2. und 3. Obergeschoss 3,50 m
  • Dachgeschoss 3,00 m

Quellen: Akten der Bauaufsicht; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 14.

 

Firmungstraße 32b


Geschichte: Das Gebäude an der Ecke Firmungstraße/Eltzerhofstraße hatte ursprünglich ein ähnliches Aussehen wie das Wohn- und Geschäftshaus Firmungstraße 32. Es wurde im Krieg so stark zerstört, dass heute nur noch das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss erhalten sind. Die notdürftige Wiederherrichtung erfolgte zwischen 1948 und 1951.


Quellen: Akten der Bauaufsicht


Firmungstraße 33


Alte Hausnummer: 491


Geschichte: Das Haus hat man wahrscheinlich um 1700 errichtet. 1899 und 1913 ließ der Eigentümer im Erdgeschoss weitreichende Veränderungen vornehmen. Dazu gehörten vor allem die Neuanlage des Treppenhauses und die Verlegung des ehemals mittig gelegenen Eingangs nach links. Die Fassade zur Firmungstraße wurden 1983 restauriert und die Holzornamente im Giebel des Zwerchhauses teilweise erneuert. Die Renovierungsarbeiten betrafen auch das Dach und das Innere. Konstruktion: Das Haus wurde in einer Mischbauweise errichtet und mit einer Putzfassade versehen.


Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges, dreiachsiges Haus. Das Wohn- und Geschäftsgebäude besitzt ein schiefergedecktes Satteldach mit einem Zwerchgiebel, der die gesamte Straßenbreite einnimmt. Ein kräftiges Stockgesims und ein stark profiliertes Traufgesims gliedern die Fassade. Der dreiachsige Zwerchgiebel wird durch ein stark profiliertes Gesims geteilt und mit geschnitzten Voluten und Muscheldekor an der Giebelspitze versehen. Im Giebelfeld selbst befinden sich ein „Ochsenauge”, darunter vier Rechteckfenster (die beiden mittleren Fenster sind gekuppelt).2
Das Erdgeschoss wird durch gusseiserne, kannelierte Stützen mit verzierten Postamenten und Kapitellabschlüssen gegliedert. Zwischen den Schaufenstern befindet sich eine tiefe Eingangsnische. Die Viereckfenster in den oberen Etagen haben Basaltgewände mit „Ohren”. Die Fensterbrüstungen des zweiten Obergeschosses sind mit schmucklosen Brüstungsgittern versehen.


Länge der Straßenfront (laut Plan von 1899): 9,00 m


Tiefe des Grundstücks (laut Plan von 1899): 10,30 m


Geschosshöhen (laut Plan von 1899):

  • Keller 3,85 m
  • 1. Obergeschoss 3,05 m
  • 2. Obergeschoss 2,85 m;
  • Dachgeschoss 3,05 m

Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 258 und 524 (Zwerchhaus Abb. 10; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 14.
______________________________
Anmerkungen:
2 Form und Stil des Zwerchhauses erinnern an den Übergang von der Spätrenaissance zum Frühbarock.

 


Firmungstraße 34


Alte Hausnummer: 209e


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.

 

Geschichte: Das Gebäude wurde 1773 nach Plänen des Baumeisters Nikolaus Lauxen gebaut. 1894 ließ der Eigentümer den Umbau der Kamine durchführen. Es liegt die Vermutung nahe, dass zu dieser Zeit auch erhebliche Veränderungen im Erdgeschoss vorgenommen wurden. 1938 ersetzte man Seitenflügel und Hinterhaus durch Neubauten. Bomben beschädigten vor allem den rückwärtig gelegenen Abschnitt des Gebäudes. Das weitgehend zerstörte Hinterhaus wurde wieder aufgebaut.

Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und fünfachsiges Wohn- und Geschäftsgebäude. Das Haus hat ein schiefergedecktes Mansarddach mit zweigeschossig gegliedertem Zwerch-haus und insgesamt vier Dachhäuschen (jeweils in Verlängerung der beiden Außenachsen übereinander angeordnet). Die Schaufenster sind durch Eck- und Mittelpilaster sowie gusseiserne kannelierte Stützen des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit verzierten Postamenten (Diamantquader und Knospen) und (um 90 Grad gedrehten) Volutenkapitellen (mit Muschel-und Schuppenverzierungen) unterteilt. Die Fassade ist oberhalb des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses durch einfache Gesimse mit Verkröpfungen über den beiden breiten Eckpilastern und ein auskragendes Traufgesims gegliedert. Die Fenstergewände haben segmentbogige Abschlüsse mit Schlusssteinen. Das dreiachsige Zwerchhaus mit geschweiftem Knickgiebel wird durch ein kräftiges Giebelgesims und ionische Pilaster gegliedert. Im Zwerchhaus befinden sich ebenfalls Fenster mit segmentbogigen Abschlüssen, zusätzlich eine runde Wandöffnung mit nachträglich eingesetztem rechteckigen Fenster.


Bemerkung: Das vom Baumeister Lauxen verwirklichte Haus ist immer noch ein Beispiel für den fränkischen Barock Seiz’scher Prägung, ob wohl später bauliche Veränderungen (vor allem im Erdgeschoss) vorgenommen wurden.


Geschosshöhen (laut Plan von 1894):

  • Erdgeschoss 4,00 m
  • 1. Obergeschoss 3,97 m
  • 2. Obergeschoss 3,68 m
  • Dachgeschoss 3,08 m
  • Dach 4,50 m

Grundriss: Typ 5.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Akten der Bauaufsicht; Michel, Kunstdenkmäler, S. 260 und 530 (Zwerchhaus Abb. 68); StAK, Fach 14.


Firmungstraße 35/37


Alte Hausnummern: 492-493


Bemerkung: Das Barockhaus wurde 1971 wegen Baufälligkeit vollständig abgerissen. An seiner Stelle entstand ein viergeschossiges Wohn-und Geschäftsgebäude.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 258 (Beschreibung des Vorgängerbaus); Akten der Bauaufsicht.


Firmungstraße 36


Alte Hausnummer: 209 d


Geschichte: Das Haus wurde 1773 nach Plänen des Baumeisters Nikolaus Lauxen gebaut. 1899, 1914 und 1928 ließ der Eigentümer im Erdgeschoss und in den Seitenflügeln Veränderungen vornehmen. Die Baumaßnahmen betrafen auch den völligen Umbau der Schaufensteranlage.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade. Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und fünfachsiges Gebäude. Das Wohn- und Geschäftshaus hat ein schiefergedecktes Mansarddach mit einem zweigeschossig gegliederten Zwerchhaus und Dachhäuschen (jeweils in Verlängerung der beiden Außenachsen übereinander angeordnet). Die Fassade ist im ersten Obergeschoss durch Stock- und Sohlbankgesims, im zweiten Obergeschoss durch ein weiteres Stockgesims gegliedert. Mit Ausnahme des auskragenden Traufgesimses haben die Gesimse Verkröpfungen über den beiden breiten Eckpilastern. Die ursprüngliche äußere Gliederung des Erdgeschosses wurde durch den Einbau großflächiger Schaufenster und die Überformung der beiden Eckpilaster verändert. Das Haus hat Viereckfenster, die durch profilierte Gewände und horizontale Verdachungen betont werden. Die Fensternischen stammen nicht aus der Erbauungszeit. Vielmehr wurden in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts die alten segmentbogig abgeschlossenen Fensternischen vergrößert und überformt. Eine genaue Datierung dieser Maßnahmen ist mithilfe der Bauakten nicht mehr möglich. Das Zwerchhaus mit geschweiftem Knickgiebel wird durch ein kräftiges Giebelgesims und ionische Pilaster gegliedert. In den beiden Obergeschossen befinden sich im Bereich der mittleren Achse Balkone mit filigranen schmiedeeisernen Geländern, die an das geometrisch wirkende Beschlagwerk der Renaissance erinnern. Der mittig angeordnete Eingangsbereich sowie die Fensterbrüstungen werden durch schmiede- und gusseiserne Gitter mit aufwendigen Rankenornamenten betont.
Bemerkung: Ursprünglich war das Lauxen-Haus ein Beispiel für den fränkischen Barock Seiz’scher Prägung. Die zahlreichen Umgestaltungen der Fassade haben jedoch den ursprünglichen Charakter des Gebäudes stark verändert (vgl. Firmungstraße 34).


Geschosshöhen (laut Plan von 1893):

  • Erdgeschoss und 1. Obergeschoss 4,00 m
  • 2. Obergeschoss 3,70 m
  • Dachgeschoss 3,10 m
  • Dach 4,45 m

Grundriss: Typ 5.


Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 260 und 530 (Zwerchhaus Abb. 68); Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 14.


Firmungstraße 38


Alte Hausnummer: 209 c


Geschichte: Das Haus wurde wahrscheinlich in den Jahren 1839 und 1840 errichtet. Das Bau jähr des Hauses geht aus dem Schriftverkehr über die Streitigkeiten der Stadt mit dem Maurermeister Franz Burg hervor (April bis Juni 1839), dessen Grundstück über die neu festgelegten Fluchtlinien in der Firmungstraße reichte und somit zum Entschädigungsfall wurde. Weiteres aussagekräftiges Quellenmaterial zur Geschichte des Bürgerhauses liegt nicht vor. Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, später – am Vorgängerbau orientiert – wieder aufgebaut.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.

 

Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und fünfachsiges Wohn- und Geschäftsgebäude mit Satteldach und fünf Gauben (in Verlängerung der Fensterachsen). Das später durch Ladeneinbauten völlig veränderte Erdgeschoss mit zwei Eingängen wurde in jüngster Vergangenheit wieder an die Fassade angepasst. Der klassizistische Bau ist durch ein profiliertes Stockgesims (oberhalb des Erdgeschosses), ein ebenfalls profiliertes Sohlbankgesims (zweites Obergeschoss oberhalb eines Putzbandes) und durch ein weit auskragendes Traufgesims optisch gegliedert. Die Viereckfenster haben profilierte Gewände und sind im ersten Obergeschoss mit Postamenten und einfachen horizontalen Verdachungen versehen. Die Fenster des zweiten Obergeschosses besitzen gusseiserne Brüstungsgitter mit Rankenwerk.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2416, S. 196–217.


Firmungstraße 40


Alte Hausnummer (Vorgängerbau): 209 b


Geschichte: Das Haus wurde im Krieg bis auf den Keller und die Vorderfront zerstört. Über diesen Bau liegen keine aussagekräftigen Unterlagen mehr vor. Das heutige viergeschossige Wohn- und Geschäftsgebäude hat sechs Achsen und ein Mansarddach mit vier Dachhäuschen. Bei der Planung des Zwerchhauses mit geschweiftem Giebel orientierte man sich an den Gebäuden Firmungstraße 34 und 36. Auf Ornamente wurde verzichtet.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.


Quelle: Akten der Bauaufsicht.


Firmungstraße 42


Alte Hausnummer (Vorgängerbau): 209 a


Geschichte: Das Gebäude wurde im Krieg bis auf den Keller und die Außenmauern des Erdgeschosses zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte in mehreren Bauabschnitten (1949–1953).


Das heutige viergeschossige Wohn- und Geschäftsgebäude hat vier Achsen und ein Mansarddach mit vier Dachhäuschen. Bei der Planung des Zwerchhauses mit geschweiftem Giebel orientierte man sich an den Gebäuden Firmungstraße 34 und 36. Auf Ornamente wurde allerdings verzichtet.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.


Quelle: Akten der Bauaufsicht; StAK, Fach 14.


Firmungstraße 44/46


Alte Hausnummern: 209–208


Geschichte: Die älteste Substanz der beiden Gebäude datiert wahrscheinlich noch in das 18. Jahrhundert. 1894, 1897 und 1899 erfolgten vor allem im Erdgeschoss schwerwiegende Umgestaltungen. Die beiden ursprünglich selbstständigen Häuser wurden damals zur Vergrößerung der Gewerbeflächen miteinander vereinigt. Die Veränderungen betrafen auch die Treppenanlagen. 1906 erfolgte der Umbau des ersten Obergeschosses. Die völlige Neugestaltung beider Fassaden (1921) schloss den Veränderungsprozess vorläufig ab. Die Bomben des Krieges zogen die Anlage stark in Mitleidenschaft. Über die frühe Baugeschichte der beiden Häuser liegen nur wenige Informationen vor. Sicher scheint die nachträgliche Aufstockung des Eckhauses Firmungstraße 46. Wegen des häufigen Umbaus der Innenräume können keine zuverlässigen Angaben über die historische Raumaufteilung gemacht werden.


Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.

 

Beschreibung: Die drei- beziehungsweise viergeschossige Anlage an der Ecke Firmung-straße/Kornpfortstraße bestand ursprünglich aus zwei verschiedenen Bauten, was auch heute noch deutlich zu sehen ist. Erst später wurden sie durch eine einheitliche Fassadengestaltung zusammengefasst (mit Anlehnungen an die italienische Renaissance). Die beiden Wohn- und Geschäftsgebäude haben an der Firmungstraße insgesamt zwölf, auf der Seite Kornpfortstraße drei Achsen und Satteldächer mit Dachhäuschen (Nr. 44 vier, Nr. 46, fünf Dachhäuschen, jeweils in Verlängerung der Fensterachsen). Das Erdgeschoss beider Häuser ist durch kräftige, schmucklose Steinstützen gegliedert. Die gesamte Schaufensterfront wurde ein gutes Stück zurückverlegt, sodass Raum für einen Fußgängerdurchgang entstand. Am Haus Firmungstraße 46 befinden sich zwischen den fünf Achsen der Obergeschosse zusätzlich vier, zwischen den drei Achsen an der Kornpfortstraße zwei stilisierte Putzpilaster mit (stilisierten) „ionischen” Abschlüssen. Die gesamte Fassade wird außerdem durch ein kräftig profiliertes Sohlbankgesims (oberhalb des Erdgeschosses), ein einfach gestaltetes Stockgesims (im dritten Obergeschoss) und ein auskragendes Traufgesims gegliedert. In den Brüstungsfeldern unterhalb der neuen Rechteckfenster sind kassettenförmige Stuckierungen mit ovalen Medaillons angebracht. Auf der Seite Kornpfortstraße fällt außerdem ein Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel, Gesims und Rundfenster in der Giebelspitze auf. Im Giebelfeld ist ein Rundbogenfenster angebracht, das von zwei Viereckfenstern mit Gewänden flankiert wird.


Beschreibung (Firmungstraße 44) laut Brandversicherungskataster (18211834): Dreistöckiges, massives Wohnhaus, zweistöckiger Hinterbau von Holz.


Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 18; StAK; Fach 14.

 

Druckversion | Sitemap
© Dr. Dr. Reinhard Kallenbach 1993-2024

Anrufen

E-Mail

Anfahrt