Florinsmarkt
Platz im Herzen der Altstadt, in mittelbarer Nachbarschaft zum Moselufer. Der Bereich hat seinen Namen vom Stift St. Florin, das spätestens seit dem 11. Jahrhundert überliefert ist. In seiner
jetzigen Form gibt es den Florinsmarkt erst seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Seine Entstehung steht im Zusammenhang mit den Überlegungen zur Verbreiterung der Burgstraße, um
Militärtransporte in Richtung des Rheinufers zu erleichtern. Anstelle des heutigen Parkplatzes in der westlichen Hälfte des Areals befand sich ursprünglich ein größeres, zum Bürresheimer Hof
gehörendes Gebäude, das 1816 von der Stadt Koblenz erworben und ersatzlos abgebrochen wurde. Das gleiche Areal war bereits im Mittelalter bebaut und wurde durch die Hühner- und die Holzergasse von
der Nord- und Südseite des heutigen Platzes getrennt. Der Kern des ursprünglichen Marktes lag zwischen der Florinskirche, der moselseitigen Stadtmauer sowie im Eingangsbereich zwischen
Florinspfaffen- und Mehlgasse. Nach Fritz Michel betrug die Grundfläche etwa 30 x 85 Meter. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit Marktplatz und Versammlungsort der Bürgerschaft. Um 1459 auch als
Standort der Blutlinde erwähnt. Im April 1944 wurden viele Gebäude am Florinsmarkt schwer beschädigt. Besonders stark war die Nordseite betroffen. Der Wiederaufbau erfolgte vereinfacht auf den
mittelalterlich-frühneuzeitlichen Kellern sowie den noch erhaltenen Erdgeschossen und den ersten Obergeschossen. Im Zuge der Altstadtsanierung wurden einige Gebäude auf der Südseite wegen
Baufälligkeit unter Erhalt der Bruchsteinkeller abgebrochen. An gleicher Stelle stehen heute historisierende Neubauten. Es sind die Häuser Nr. 8–10, 12 und 22. Bei den Gebäuden Florinsmarkt 14 und
18–20 blieben nur die straßenseitigen Fassaden erhalten.
Florinsmarkt 1
Alte Hausnummer: 76
Geschichte: Auf dem Dilbecker-Plan ist das Grundstück zwar als bebaut eingezeichnet, es fehlt jedoch eine Hausnummer. Eine Einordnung des im Krieg schwerbeschädigten
Bürgerhauses in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts dürfte daher naheliegen. Auf der Parzelle standen ursprünglich zwei Gebäude. Das am Florinsmarkt gelegene Haus wurde 1890/91 durch einen
eingeschossigen, unterkellerten Anbau ergänzt. Im Oktober 1894 lieferte der Koblenzer Architekt Otto Nebel die Vorlagen für die Umgestaltung des moselseitigen Baus und die Neuerrichtung eines reich
geschmückten Erkers. Die Umbaumaßnahmen waren wohl spätestens gegen Ende 1895 abgeschlossen. Damals erfolgten auch Veränderungen an den Balkenlagen und die Herausnahme von Fachwerkwänden im
Erdgeschoss. Nach 1930 ließ man beide Gebäudeteile miteinander vereinigen. Die noch vorhandenen älteren Unterlagen lassen eine genauere Datierung nicht mehr zu.
Konstruktion: Massivbauten mit Putzfassaden.
Beschreibung des moselseitigen Baus: Traufständiger, dreigeschossiger und dreiachsiger Bau. Das Wohnhaus mit Gaststätte hat ein schiefergedecktes Satteldach. Die Fassade mit
Sichtmauerwerk und sechs Rechteckfenstern ist durch Eck- und Mittellisenen gegliedert, die im dritten Geschoss in spitze Blendbögen übergehen. Die auf der alten Stadtmauer errichtete untere Etage
wird von zwei eingeschossigen Erkern eingenommen. Der rechte Sandsteinerker ruht auf einer mächtigen, mehrfach abgestuften Konsole. Dieser Anbau ist durch mehrere Gesimse gegliedert. Hinzu kommt ein
Zwillingsfenster mit Vorhangbogen. Im Brüstungsfeld befindet sich Fischblasenmaßwerk. Unter dem Dachgesims ist ein Zierfries mit Drachenrelief angebracht. Der linke Erker ist eine zweiachsige
Holzkonstruktion mit zwei Rundbogenfenstern. Er ruht links auf einer geschwungenen Sandsteinkonsole mit seitlichem plastischen Relief, das heraldische Motive zeigt. Die mittleren Konsolenstege der
durch Gesimse gegliederten Anlage sind mit Maßwerk ausgefacht. Der gesamte Erker ist mit Schnitzereien und Drechselarbeiten (Säulen) verziert.
Bemerkung: Die moselseitige Fassade der Anlage gehört zu den wenigen erhaltenen Beispielen der Neogotik in der Altstadt. Elemente dieses Stils kamen auch bei den Gebäuden
Eltzerhofstraße 14 und Mehlgasse 9 zur Anwendung.
Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 23.
Florinsmarkt 2a
Alte Hausnummer: 52
Grundstücksgröße: 240 qm
Bebaute Fläche: 193,68 qm
Geschichte: Früher standen auf den Grundstücken Florinsmarkt 2a sowie Münzstraße 18 und 20 die Gebäude des ehemaligen Kesselstadt’schen Hofes. Die Bauteil verschwanden im Laufe
des 19. Jahrhunderts. Mithilfe eines Beschwerdebriefes an die Stadtverwaltung kann das Gebäude Florinsmarkt 2a in das Jahr 1873 datiert werden. Der Eigentümer des Nachbarbaus Florinsmarkt 2 klagte
damals darüber, dass im Zuge der Abriss- und Neubauarbeiten sein Haus stark beschädigt worden sei (zum Beispiel durch Risse in allen Stockwerken, selbst im Kellergewölbe). 1906 ließ man den Hinterbau
nachträglich unterkellern. Die späteren baulichen Veränderungen betrafen vor allem das Erdgeschoss. 1980 entdeckte man im Keller zwei Brunnen, die im Gegensatz zur ursprünglichen Annahme keinen
römischen Ursprung hatten.
Konstruktion: Das Mauerwerk im älteren Abschnitt des Kellers besteht aus Bruchstein, im neueren Teil aus Beton. Im Erdgeschoss ist das Außenmauerwerk massiv. Gleiches gilt für
die Außenwände der übrigen Etagen des Haupthauses (Stärke 45–76 cm). Alle übrigen Wände wurden aus Fachwerk mit Ausmauerung und beidseitigem Verputz hergestellt (Stärke = 15 cm). Im Hintergebäude
sind die Wände entweder massiv oder in Fachwerk ausgeführt worden. Nähere Angaben hierzu liegen nicht vor. Decken: Der in sechs Abschnitte geteilte Keller des Hauptgebäudes ist mit drei
Segmentbogentonnen ausgestattet. Im neu erbauten Kellerteil wurden die Decken aus Beton hergestellt. In den anderen Geschossen hat man Holzbalkendecken mit Einschüben und Füllungen eingebaut.
Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und fünfachsiges Gebäude. Das Wohn- und Geschäftshaus (Gaststätte) hatte ursprünglich ein Satteldach mit fünf Dachhäuschen (in
Verlängerung der Fensterachsen). Diese wurden im Zuge der Sanierungsarbeiten durch ein dreiachsiges Zwerchhaus ersetzt. Der Eingang befindet sich auf der linken Seite, rechts davon sind vier größere
Fenster eingebaut. Die Viereckfenster in den Obergeschossen haben Putzrahmungen. Das Erdgeschoss ist durch ein profiliertes Stockgesims, das Dachgeschoss durch ein auskragendes, profiliertes
Traufgesims optisch von den anderen Etagen abgesetzt.
Beschreibung des Vorgängerbaus laut Brandversicherungskataster (1821-1834): Zweistöckiges, massives Wohnhaus, einstöckiger, massiver Hinterbau.
Geschossflächen:
Wohnflächen:
Geschosshöhen:
Grundriss: Typ 3 (Variante für breitere Häuser).
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 184; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best 623, Nr. 2045, Blatt 19; StAK, Best. 623, Nr. 8085 (Beschwerdebrief); Hausakten der
Sanierungsstelle.
Florinsmarkt 2
Alte Hausnummer: 741
Grundstücksgröße: 262 qm2
Bebaute Fläche: 190,84 qm
Geschichte: Vergleiche mit den Häusern „An der Liebfrauenkirche” lassen den Schluss zu, dass das Gebäude sein heutiges Aussehen spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt.
Sein tatsächliches Alter ist mithilfe der historischen Bauakten nicht mehr festzustellen. 1901 und 1920 erfolgten Umgestaltungen der Schaufensteranlage. Im Zuge der Altstadterneuerung griff man bei
den Gebäuden Florinsmarkt 2 und 4, die ursprünglich eine Einheit bildeten, auf die Möglichkeit der Objektsanierung zurück. 1989 wurden die Holzsprossenfenster erneuert und das Dach mit einer
Naturschieferdeckung versehen. Die Farbfassung der Fassade erfolgte nach Befund. Barocktreppe und Innentüren konnten repariert werden.
Konstruktion: Der Gebäudeteil Florinsmarkt 4 ist nicht unterkellert. Der Keller in der anderen Haushälfte (Florinsmarkt 2) besteht aus Bruchsteinmauerwerk. Die Straßenfront und
das Erdgeschossmauerwerk sind massiv. Alle übrigen Wände bestehen aus Fachwerk.
Decken: Die beiden Kellerräume sind mit Segmentbogentonnen ausgestattet. Die Holzbalkendecken in den anderen Etagen haben Einschübe und Füllungen.
Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und zweiachsiges Haus. Das Wohn- und Geschäftshaus (Gaststätte) hat ein Satteldach mit drei kleinen Dachhäuschen. Der Eingang auf der
linken Seite wird über eine Freitreppe erschlossen. Die Holztür besitzt ein Oberlicht. In den beiden Obergeschossen befinden sich jeweils vier Fenster, die paarweise zusammengefasst sind. Die Fassade
wird nur durch den Putzsockel und die Fenstergewände gegliedert. Ein auskragendes Traufgesims setzt den Dachbereich von den anderen Etagen ab.
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges Wohnhaus, vorne zwei Stock Stein und ein Stock Holz, hinten ganz von Holz, zweistöckiger Hinterbau von Holz.
Geschossflächen:
Wohnflächen (Vordergebäude):
Wohnflächen (Hintergebäude):
Geschosshöhen:
Quellen: Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 5; Hausakten der Sanierungsstelle; StAK Fach 23.
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1 Die für die Häuser am Florinsmarkt angegebenen Maße
wurden während der Bestandsaufnahmen zu Beginn der Altstadtsanierung ermittelt. Die Werte beziehen sich folglich auf den Stand vor der Durchführung der Erneuerungsarbeiten.
2 Alle an dieser Stelle genannten Zahlen beziehen sich auf die Gebäude
Florinsmarkt 2 und Florinsmarkt 4.
Florinsmarkt 3
Alte Hausnummer: 77
Geschichte: 1730 bestand der ehemalige Stiftshof aus einem vorderen und einem hinteren, zur Mosel gewandten Gebäudeteil. Nach Michel soll hier Nikolaus von Kues während seiner
Zeit als Dechant des Stiftes St. Florin gewohnt haben. Der Dilbecker-Plan zeigt nur ein an der Moselseite gelegenes Gebäude, während der an den Florinsmarkt grenzende Teil des Grundstückes unbebaut
ist. An dieser Situation änderte sich bis zu den Luftangriffen des Jahres 1944 nichts. Dann wurde das dreigeschossige, siebenachsige Gebäude zerstört. Heute stehen auf dem Gelände zwei 1965/66
errichtete Bauten. Das in Richtung Moselufer gelegene dreigeschossige Gebäude hat einen vollständig verschieferten dreigeschossigen und vierachsigen Viereckerker mit Dreiecksgiebel. Die
mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Keller erfuhren im Laufe der Zeit zwar Veränderungen, blieben aber im Wesentlichen erhalten.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 262; Liessem, Topographie; Akten der Bauaufsicht; StAK, Fach 23; StAK, Best. 623, Nr. 9284: Kleinere Reparaturen im Dachbereich (1925–1941).
Florinsmarkt 4
Alte Hausnummer: 73
Geschichte: Die in Eisenankern angebrachte Jahreszahl 1711 weist auf die Errichtung des Gebäudes Anfang des 18. Jahrhunderts hin.
Konstruktion: Der Keller besteht aus Bruchsteinmauerwerk. Die Straßenfront und das Erdgeschossmauerwerk sind massiv. Alle übrigen Wände bestehen aus Fachwerk.
Decken: Die Gewölbedecke im Keller besteht aus Bruchstein. Die Holzbalkendecken in den anderen Etagen haben Einschübe und Füllungen.
Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und zweiachsiges Haus. Der oberhalb einer kleinen Freitreppe befindliche Eingang wird durch Basaltsteingewände betont. Links
daneben ist ein Schaufenster eingebaut. In jedem der beiden Obergeschosse befinden sich drei Viereckfenster. Zwei davon sind jeweils paarweise zusammengefasst. Zu allen Fenstern gehören
Basaltgewände. Im ersten Obergeschoss wurden (gusseiserne?) Brüstungsgitter (mit sich andreaskreuz- und rautenartig überschneidenden Stäben) vor die Fenster gesetzt. Im Brüstungsfeld dieser Etage ist
in Eisenankern die Jahreszahl 1711 eingelassen. Das Wohn- und Geschäftsgebäude hat ein Satteldach und einen Zwerchgiebel, der fast die gesamte Hausbreite einnimmt. Im Giebelfeld befindet sich ein
rundbogiges Fenster.
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges Wohnhaus, vorne massiv, hinten ein Stock Stein, zwei Stock Fachwerk.
Bemerkung: Der ausgeprägte Giebel an giebelständige Bauten der Renaissancezeit.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 263; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 41; Hausakten der Sanierungsstelle; StAK, Fach 23.
Florinsmarkt 6
Alte Hausnummer: 72
Grundstücksgröße: 180 qm
Bebaute Fläche: 175,88 qm
Geschichte: Im Jahre 1695 bewilligte der Stadtrat dem Schöffen Dr. Aach zwei Eichenbäume für den Bau des Hauses. Auf dem heutigen Grundstück Florinsmarkt 6 entstand ein Gebäude mit reichem, offenliegendem Fachwerk. Den für Koblenz untypischen Bau hat man aus feuerpolizeilichen Gründen nachträglich verputzt. Das Fach werk wurde erst 1921 im Zuge von umfassenden Renovierungsarbeiten freigelegt. Im Erdgeschoss und im Inneren des Gebäudes erfolgte eine Reihe von Umgestaltungen. Zu den Veränderungen gehörten zum Beispiel der Umbau von Fenstern und Türen, die Ersetzung der Wendeltreppe durch eine gerad läufige Treppe (1891/1904), die Neuanlage sanitärer Einrichtungen und die Verlegung des in der Gemüsegasse gelegenen Flurs (1920/21). Konstruktion: Das Mauerwerk im Keller und das Erdgeschoss bestehet aus Bruchstein. In den anderen Etagen wurde das Haus in Fachwerk ausgeführt.
Decken: Die beiden Keller sind mit Segmentbogentonnen überdeckt. In den anderen Etagen wurden Holzbalkendecken mit Einschüben und Füllungen eingebaut.
Beschreibung: Dreigeschossiges Gebäude an der Ecke Florinsmarkt/Gemüsegasse. Das Wohn-und Geschäftshaus (Weinstube) hat am Florinsmarkt und auf der Seite der Gemüsegasse jeweils drei Achsen.3 Der Fachwerkbau besitzt ein schiefergedecktes Satteldach mit Zwerchhaus und insgesamt drei Dachhäuschen.4 Die Fassade ist im Erdgeschoss verputzt. Der mittig angeordnete Eingang befindet sich über einer kleinen Freitreppe. Die aus neuerer Zeit stammenden Viereckfenster im Erdgeschoss sind bleiverglast und können durch hölzerne Klappläden verschlossen werden.
Im ersten Obergeschoss (genau an der Ecke Florinsmarkt/Gemüsegasse) ist eine muschelverzierte Nische mit Heiligenfigur (St. Christophorus) angebracht. Die Obergeschosse und auch der Giebel an der Seite der Gemüsegasse wurden in aufwendigem Fachwerk (mitteldeutsch) ausgeführt. In beiden Obergeschossen sind Eckständer und sogenannte „ganze Männer" mit Knaggen die wichtigsten Bestandteile der Konstruktion. Eine Verbindung zu den hölzernen Fenstergewänden stellen Hals- und Brüstungsriegel sowie geschwungene, nasenbesetzte Gegenstreben her. Die Schwellen im zweiten Obergeschoss ruhen zum. Teil auf wappenverzierten Balkenköpfen.
Die Streben unter den Fenstern sind mit Andreaskreuz-, Rauten- und Gitterformen versehen. Das auf der Traufseite (Florinsmarkt) gelegene schmale Zwerchhaus hat einen Dreiecksgiebel. In der Gemüsegasse befindet sich ein wahrscheinlich noch frühbarocker Putzbau, der heute mit dem Haus Florinsmarkt 6 vereinigt ist. Dieses traufständige, dreigeschossige und dreiachsige Bürgerhaus hat ein großes, einfaches Zwerchhaus. Beide Gebäude bilden heute eine bauliche Einheit).
Geschossflächen:
Wohnflächen:
Geschosshöhen:
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 263/264 und 526 (Zwerchhaus Abb 3); Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Meisterwerke, S. 79; Hausakten der Sanierungsstelle; StAK, Fach 23.
Florinsmarkt 7/7a
Alte Hausnummer: 78
Geschichte: Das am Florinsmarkt gelegene viergeschossige Gebäude wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet (Bauantrag vom 19. Oktober 1852), aber im Krieg beschädigt. Im
Zuge der Wiederherrichtung musste man einen nachträglich aufgesetzten Dachaufbau wegnehmen. Das moselseitig gelegene Haus entstand nach 1750. Die Fassade wurde im Krieg stark in Mitleidenschaft
gezogen. Sie konnte erst in jüngster Zeit wiederhergestellt werden. Die historischen Bauakten geben nur Informationen über die Veränderung des Treppenhauses (Moselbau) im Jahre 1937. Die damals
entstandenen Pläne zeigen im Keller mehrere tonnengewölbte Räume mit segmentbogigen Tonnen.
Konstruktion: Massivbauten mit Putzfassade.
Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und dreiachsiges Wohn- und Geschäftshaus mit Satteldach. Das Erdgeschoss hat eine rustizierte Putzquaderung. Links befindet sich
eine hohe Hofeinfahrt mit segmentbogigem Abschluss. Der auf der rechten Seite gelegene Eingang endet ebenfalls segmentbogig. Die Fenster sind viereckig und haben Putzfaschen. Die senkrechte
Fassadengliederung erfolgt durch Lisenen. In der Mitte fällt ein schwacher, einachsiger Risalit auf. Die Hofeinfahrt hat noch das Holztor des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Im Hof ist am Eingang zum
moselseitigen Bau ein Portal mit ionischen Säulen zu sehen, darüber befindet sich ein auf zwei mächtigen Konsolen ruhender Architrav.
Der am Peter-Altmeier-Ufer gelegene zweigeschossige Bau wurde auf der mittelalterlich/frühneuzeitlichen Stadtmauer errichtet. Die Fassade ist durch drei Gesimspaare gegliedert. Im ersten Geschoss
oberhalb der Stadtmauer befinden sich zwei nachträglich angebaute Balkone. In der Etage darüber ist ein weiterer Balkon angebracht. Der Dachaufbau (mit drei Dachhäuschen) wird durch ein vierachsiges
Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel und ein ovales Fenster betont. Auf der linken und rechten Seite kann der Dachbereich von den Wohnungen aus betreten werden. Als Sicherung dienen zwei Gitter.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 262; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Best. 623, Nr. 5581; StAK, Fach 21.
Florinsmarkt 8
Heute zum Haus Florinsmarkt 10 gehörend
Alte Hausnummer: 82
Geschichte: Im Zuge der Erneuerungsmaßnahmen wurde das Haus einschließlich des Kellers abgerissen (1982-1984). Der ursprüngliche Bau stand auf einem tonnengewölbten Keller,
dessen Achse senkrecht zum Florinsmarkt verlief. Am Gebäude hatte man die Jahreszahl 1706 angebracht. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurden das Haus aufgestockt und die Fassade umgestaltet.
Während der Sanierung entdeckten Bauarbeiter einen Schacht, der darauf hinwies, dass sich unter dem bekannten Gewölbe noch ein weiterer Keller befand. Details, wie zum Beispiel ein gotisches
Säulenkapitell, erinnerten an mittelalterliche Vorgängerbauten. Vor Beginn der Sanierungsarbeiten fand man im Inneren Spuren von Wandmalereien (Renaissance?) Am Florinsmarkt und in der Gemüsegasse
wurde die Fassade
so gestaltet, dass sie der des Vorgängerbaus entspricht. Einige Tür- und Fenstergewände aus Naturstein stammen vom alten Haus.
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.
Konstruktion des historischen Baus: Der Keller (rundbogige Tonne) war aus Bruchstein hergestellt worden. Die am Florinsmarkt und in der Gemüsegasse gelegenen Fassaden waren
massiv (Stärke = 50–75 cm). Die Wand zum Nachbarhaus Florinsmarkt 10 sowie die Innenwände bestanden aus ausgemauertem und verputztem Fachwerk.
Decken im historischen Bau: Im Keller Gewölbedecke aus Bruchstein, in den Geschossen Holzbalkendecken mit Einschüben und Füllungen.
Kurzbeschreibung des heutigen Hauses: Viergeschossiges Gebäude an der Ecke Gemüsegasse/ Florinsmarkt mit Walmdach. Das Wohn- und Geschäftshaus bildet heute eine bauliche Einheit
mit dem Nachbarhaus Florinsmarkt 10. Es hat auf der Seite des Florinsmarktes zwei, auf der Seite der Gemüsegasse vier Achsen. In dem in dieser Straße gelegenen Abschnitt haben die beiden mittleren
Achsen gekuppelte Fensterpaare. Über allen Fenstern befinden sich auf Konsolen ruhende, horizontal verlaufende Verdachungen im Sinne der Neorenaissance. Die Fassade wird oberhalb des Erdgeschosses
und über dem dritten Obergeschoss durch Gesimse gegliedert. Ein Traufgesims setzt den Dachbereich mit drei Dachhäuschen (Gemüsegasse) optisch von den anderen Etagen ab. Dem neu gestalteten Innenhof
zwischen Gemüse- und Mehlgasse ist eine dreigeschossige neue Balkonanlage zugewandt.
Die nachfolgenden Maßangaben beziehen sich auf den Zustand vor der Sanierung.
Geschossflächen:
Wohnflächen:
Geschosshöhen:
Bemerkung: Ähnlich wie beim Haus Gemüsegasse 8 zeigen Fensterverdachungen und Gesimsgliederung den Übergang vom Spätklassizismus zur Neorenaissance.
Quellen: Hausakten der Sanierungsstelle; Michel, Kunstdenkmäler, S. 264; StAK, Fach 23.
Florinsmarkt 9
Alte Hausnummer: 79a
Geschichte: Der Kern des ehemals zum Bürresheimer Hof gehörenden Hauses datiert in das 18. Jahrhundert. Das Gebäude befand sich lange Zeit im Besitz der Schultheis-Brauerei.
Diese ließ den bis zur ehemaligen moselseitigen Stadtmauer reichenden Seitenflügel mehrfach verändern. Im Krieg wurde besonders der am Florinsmarkt gelegene Bau schwer beschädigt. Die Zerstörungen
betrafen vor allem den Dachbereich.
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade. Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und fünfachsiges Gebäude. Das Wohn- und Geschäftshaus hat ein flaches Pultdach (zum
Florinsmarkt abfallend). Die Fassade ist durch einen Basaltsockel und oberhalb des Erdgeschosses, durch ein schwach vorkragendes, halbrundes Sfbckgesims gegliedert. Der Eingang befindet sich links.
Auf der rechten Seite liegt eine Hofdurchfahrt mit flachem Dreieckssturz. Beide Eingänge haben profilierte Basaltgewände. Auch die Rechteckfenster in den Obergeschossen werden durch Basaltgewände
betont.
Quellen: Michel, Kunstdenkmäler, S. 164-170; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 23.
Florinsmarkt 10
Alte Hausnummer: 100
Grundstücksgröße: 133 qm
Bebaute Fläche: 91 qm + ca. 16 qm (Nebengebäude).
Geschichte: Das viergeschossige und dreiachsige Haus stand auf einem tonnengewölbten Keller, dessen Achse parallel zum Florinsmarkt verlief. Das Gebäude wurde im Zuge der
Altstadtsanierung vollständig abgebrochen (1982-1984). Wegen der zahlreichen baulichen Veränderungen ist eine Datierung des Objektes nur schwer möglich. Sicher ist, dass das Gebäude in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgestockt und umgebaut wurde. Der heutige Bau orientiert sich an historischen Vorbildern. Er bildet eine Einheit mit dem Nachbargebäude Florinsmarkt 8. In die Gewände
des auf der rechten Seite befindlichen Restauranteinganges wurden wahrscheinlich noch mittelalterliche Werksteine eingebaut.
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade.
Konstruktion des historischen Baus: Der Keller im Vorderhaus wurde aus Bruchstein hergestellt (über den heute ebenfalls nicht mehr bestehenden Keller im Seitenflügel enthalten
die Bestandsaufnahmen keine näheren Angaben). Das Gebäude war vom Erdgeschoss bis einschließlich zweiten Obergeschoss massiv (Stärke = 45–85 cm). Das dritte Geschoss stellte man aus beidseitig
verputztem und ausgemauertem Fachwerk her.
Decken im historischen Bau: Im Keller Gewölbe (Flachtonne) aus Bruchstein, in den Geschossen Holzbalkendecken mit Einschüben und Füllungen.
Kurzbeschreibung des Neubaus: Traufständiges, viergeschossiges und dreiachsiges Wohn- und Geschäftshaus (Gaststätte), dessen Giebel so breit wie die gesamte Straßenfront ist. Links neben dem
Restauranteingang befinden sich drei eng aneinander liegende Fenster. Zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss ist die Fassade durch ein Sohlbankgesims gegliedert. In den Obergeschossen
befinden sich jeweils vier Fenster mit Putzrahmung, die paarweise zusammengefasst sind.
Beschreibung laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreistöckiges, massives Wohnhaus.
Die nachfolgenden Maßangaben beziehen sich auf den Zustand vor der Sanierung.
Geschossflächen:
Wohnflächen:
Geschosshöhen:
Grundriss (vor der Sanierung): Typ 4.
Quellen: Hausakten der Sanierungsstelle; Michel, Kunstdenkmäler, S. 264, StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 6; StAK, Fach 23; StAK, Best. 623, Nr. 9376: Instandsetzung des Dachgeschosses wegen
Feuchtigkeitsschäden (1925–1939).
Florinsmarkt 11/13
Bürresheimer Hof
Alte Hausnummer: 79b
Der Bürresheimer Hof (Florinsmarkt 13) im Dezember 2009.
Siehe: Michel, Kunstdenkmäler, S. 164-170; Denkmaltopographie Koblenz-Innenstadt, S. 130–132.
Florinsmarkt 12
Alte Hausnummer: 99
Grundstücksgröße: 190 qm (mit Mehlgasse 19)
Geschichte: Die Bauphasen des Hauses datieren wahrscheinlich in das 18. und in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der ursprünglich von einer Segmentbogentonne überspannte Keller (er ist heute durchgängig mit flachen Decken versehen) erfuhr eine nachträgliche Unterteilung in zwei Tiefgeschosse. Die Anlage diente als Wein-, später als Luftschutzkeller. Durch den Innenhof des Gebäudes konnte man das schmale Nachbarhaus Mehlgasse 19 erreichen (vgl. Mehlgasse 19). Der gesamte Bau wurde bei der Altstadtsanierung einschließlich des ersten Kellergeschosses abgebrochen. Anschließend erfolgte der Wiederaufbau (1981/82). Die historische Fassade blieb erhalten.
Konstruktion: Der Keller wurde aus Bruchstein hergestellt. Ein Teil des Brandgiebels am Nachbarhaus Florinsmarkt 10 und die straßenseitig gelegenen Fassaden des Gebäudes waren
vom Erdgeschoss bis einschließlich dritten Obergeschoss massiv. Seit Abschluss der Sanierung sind alle Wände des Gebäudes massiv ausgeführt. Decken: Vor der Sanierung besaßen das erste Kellergeschoss
ein Gewölbe aus Bruchstein (Segmentbogentonne), die zweite Ebene eine Flachdecke. In den anderen Etagen befanden sich Holzbalkendecken mit Einschüben und Füllungen.
Beschreibung: Spätklassizistisches viergeschossiges Gebäude an der Ecke Florinsmarkt/Mehl-gasse. Das Wohn- und Geschäftshaus hat an seiner Seite zum Florinsmarkt fünf, in Richtung Mehlgasse drei
Achsen. Auch dieser mit einem Walmdach und sechs Dachhäuschen versehene Bau wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Aufstockung (wahrscheinlich im Jahre 1873) stark verändert. Hinweis
auf diese Erhöhung sind auch die Fensterhöhen. Sie nehmen vom ersten bis zum dritten Obergeschoss ab. Die Fassade ist durch einen Putzsockel, Sohlbankgesimse sowie durch ein auskragendes, auf
Konsolen ruhendes Traufgesims gegliedert. Im Erdgeschoss befinden sich zwei Eingänge. Die viereckigen Fenster sind mit Putzrahmungen versehen. Im ersten und zweiten Obergeschoss wurden gusseiserne
Brüstungsgitter mit Rankenwerk montiert.
Die nachfolgenden Maße beziehen sich auf den Zustand vor der Sanierung
Geschossflächen:
Wohnflächen:
Geschosshöhen:
Bemerkung: Das Haus gehört zu denjenigen Bauten in der Altstadt, die um 1850 aufgestockt und umgestaltet wurden. Auffälligster Hinweis auf klassizistische Gestaltungsweisen war vor der Sanierung das auf mehreren Konsolen ruhende Traufgesims.
Quellen: Hausakten der Sanierungsstelle; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StAK, Fach 23; StAK, Best. 623, Nr. 8985 (Neuordnung der Baufluchten am Florinsmarkt).
Florinsmarkt 14
Vereinigt mit Mehlgasse 22
Alte Hausnummern: 101 und 102
Grundstücksgröße: 217 qm
Bebaute Fläche: 178,64 qm
Geschichte: Die urkundliche Erwähnung des Gebäudes reicht bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts zurück. Das Kellersystem lässt auf eine noch frühere Entstehungszeit schließen. Wahrscheinlich steht der Hausname „Fraueneck” mit der sich ehemals in einer in die Fassade eingebauten Nische befindlichen Madonnenfigur in Verbindung. Der Volksmund nennt einen weniger heiligen Ursprung des Hausnamens: Der mündlichen Überlieferung zufolge befand sich Anfang des 16. Jahrhunderts an dieser Stelle ein Frauenhaus (= Bordell). Fest steht, dass es sich bei dem Komplex um das Geburtshaus des kaiserlichen Ministers Aloys von Hügel handelt. Zwischen 1769 und 1783 war das Haus Sitz der Lottoadministration.
Konstruktion: Die mit Flachtonnen versehenen Kellergewölbe wurden aus Bruchstein gebaut. Die Außenmauern der Straßenfront waren massiv und bestanden teilweise aus Bruchstein.
Die restlichen Außen- und Innenwände hatte man aus ausgemauertem, beidseitig verputztem Fachwerk hergestellt. Seit Abschluss der Sanierungsmaßnahmen sind alle Wände massiv ausgeführt.
Decken: Im Keller Gewölbedecken aus Bruchstein, in den Geschossen
Holzbalkendecken mit Einschüben und Füllungen (vor der Sanierung).
Beschreibung: Fünfgeschossiges, am Florinsmarkt und in der Mehlgasse jeweils vier achsiges Eckhaus, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nachträglich aufgestockt, mit
einem kleinen Turmaufbau versehen und mit dem Nachbarhaus Mehlgasse 22 vereinigt wurde. Die Obergeschosse sind durch Sohlbankgesimse, der Dachbereich (Satteldach) durch ein auf mehreren Konsolen
ruhendes Traufgesims optisch voneinander getrennt. Vom Erdgeschoss bis einschließlich drittes Obergeschoss ist das Haus mit Rechteckfenstern versehen, die durch profilierte Gewände betont werden. In
den Obergeschossen wurden oberhalb der Fenster Stuckornamente mit Pflanzen- und Frauenkopfmotiven angebracht. Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich zusätzlich einfache, horizontal
verlaufende Fensterverdachungen. Im Halbgeschoss über dem dritten Obergeschoss sind Rundfenster und Fenstergitter mit „gotischem” Maßwerk zu erkennen. In den beiden durch Stock- und Traufgesims
gegliederten Turmgeschossen fallen jeweils vier gekuppelte Rundbogenfenster (ein Renaissancemotiv!) auf. Im Inneren des Gebäudes stellte man vor Beginn der Sanierung fest, dass eine stuckierte Decke
im mittleren großen Raum des ersten Obergeschosses eine ältere Stuckdecke überlagerte.
Im Zuge der Altstadtsanierung wurde das Haus entkernt, Bemühungen um die Erhaltung dieser Decke scheiterten. Die ehemals im Eingangsbereich des Erdgeschosses vorhandene stuckierte Decke existiert
heute ebenfalls nicht mehr.
Beschreibung (Florinsmarkt 14) laut Brandversicherungskataster (1821–1834): Dreigeschossiges Wohnhaus, vorne massiv, hinten ein Stockwerk aus Stein, zwei Etagen aus Holz. Zweistöckiges Hinterhaus
aus Holz, Einstöckiges Hinterhaus aus Holz.
Beschreibung (Mehlgasse 22) laut Brandversicherungskataster (1823–1834): Dreigeschossiges Wohnhaus, vorne massiv, hinten ein Stockwerk aus Stein, zwei Etagen aus Holz.
Die nachfolgenden Maße beziehen sich auf den Zustand vor der Sanierung.
Geschossflächen:
Wohnflächen:
Geschosshöhen:
Quellen: Stramberg, Coblenz, Bd. 4) S. 319; Michel, Kunstdenkmäler, S. 264; Hausakten der Sanierungsstelle; StAK, Best. 623, Nr. 2045, Blatt 38 und 68; Meisterwerke, S. 77.
Florinsmarkt 16-20
Alte Hausnummer: 174
Grundstücksgröße: 64 qm
Bebaute Fläche: 55,32 qm
Geschichte: Nach Angabe von Michel wurde das Gebäude 1693 errichtet. Umbauten erfolgten im Jahre 1784 und während des 19. Jahrhunderts.
Konstruktion: Die Kellerwände wurden aus Bruchstein hergestellt. Erd- und erstes Obergeschoss sowie der westliche Giebel bestanden ebenfalls aus Bruchstein. Alle sonstigen Außen-und
Innenwände hat man in ausgemauertem und beidseitig verputztem Fachwerk ausgeführt.
Decken: Im Keller Gewölbedecke aus Bruchstein, in den Geschossen Holzbalkendecken mit Einschub und Füllung.
Beschreibung: Traufständiges, viergeschossiges und dreiachsiges Wohnhaus mit Satteldach und zwei Dachhäuschen. Das Gebäude wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
aufgestockt. Wegen der neuen Fassadengestaltung sind äußerlich keine historischen Merkmale mehr zu erkennen. Der Bau brauchte wegen seines zufriedenstellenden Zustandes zunächst nicht in die
Sanierungsarbeiten einbezogen zu werden. 1992/93 erfolgte die Renovierung der Innenräume und der Fassade.
Geschossflächen:
Wohnflächen:
Geschosshöhen:
Grundriss: Typ 3
Quellen: Hausakten der Sanierungsstelle; Michel, Kunstdenkmäler, S. 264; StAK, Fach 23.
Florinsmarkt 15 und 17 ( Altes Kaufhaus und Schöffenhaus)
Alte Hausnummer: 81
Siehe: Michel, Kunstdenkmäler, S. 131-134
Florinsmarkt 19
Alte Hausnummer (Vorgängerbau): 195
Geschichte: Anstelle der Gebäude Florinsmarkt 19 bis 23 standen früher Bauten des Stiftes St. Florin (zum Beispiel Dormitorium und Refektorium). Der Kern des Hauses Florinsmarkt 19 entstand noch vor der Mitte des 19. Jahrhunderts (das ursprünglich unbebaute Grundstück hat die Stadt im September 1836 zum Verkauf angeboten). Der Bau wurde wahrscheinlich gegen Ende des letzten Jahrhunderts verändert, wahrscheinlich auch aufgestockt. 1892/93 fügte man ein kleines, zweigeschossiges, nicht unterkellertes Hintergebäude hinzu. Das heutige Wohnhaus wurde im Krieg nur leicht beschädigt. Die Bauflucht orientiert sich am Straßenverlauf. Die Fassade macht deshalb einen Knick.
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade. Beschreibung: Traufständiges, dreigeschossiges und fünfachsiges Haus. Das Gebäude hat ein schiefergedecktes Mansarddach mit vier Dachhäuschen. Die Fassade wird durch einen hohen Basaltsteinsockel mit vier schulterbogigen Kellerfenstern und ein leicht vorspringendes Traufgesims gegliedert. Der Eingang befindet sich in einer Nische auf der linken Seite. Die Viereckfenster sind mit Putzfaschen versehen, während die beiden vorderen Dachhäuschen durch pilasterartige seitliche Pfosten und stark profilierte Dreiecksgiebel betont werden.
Quellen: StaK, Best. 623, Nr. 2263 (Brief der Regierung vom 8. September 1823), Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; Michel, Kunstdenkmäler, S. 263; Michel, Kirchliche Denkmäler, S. 73; StaK, Fach 23.
Florinsmarkt 21
Alte Hausnummer (Vorgängerbau): 186
Geschichte: Die noch erhaltene alte Bauakte lässt keine genauere Datierung zu, weil keine Baupläne mehr vorliegen. Die einfache Gestaltung der Fassade mit ihren Fenstergewänden und horizontalen Verdachungen aus Basalt lassen eine Einordnung in die Zeit zwischen 1855 und 1870 zu.
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade. Beschreibung: Traufständiges, zweigeschossiges und dreiachsiges Haus. Das Wohnhaus hat ein schiefergedecktes Satteldach mit zwei Gauben. Die Fassade wird durch einen vorspringenden Putzsockel, Stock- und Sohlbankgesims sowie ein abgestuftes Dachgesims gegliedert. Der Eingang befindet sich in einer Nische auf der linken Seite. Die Viereckfenster haben eine profilierte Basaltsteinrahmung, die im Obergeschoss eine horizontal verlaufende Verdachung abschließt.
Quellen: Michel, Kirchliche Denkmäler, S. 73; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde; StaK, Fach 23.
Florinsmarkt 23
Alte Hausnummer (Vorgängerbau): 187
Geschichte: Das Haus entstand nach 1855. Es gibt keine Akten, die eine exakte Datierung ermöglichen könnten.
Konstruktion: Massivbau mit Putzfassade. Beschreibung: Traufständiges, auf zwei Seiten freistehendes viergeschossiges Wohnhaus mit fünf Achsen und Flachdach. Die rechte Hausecke ist abgerundet. Zwei Zugänge (sie führen zur Treppe und in den Keller) befinden sich auf der rechten Seite des Gebäudes. Sie werden von Basaltgewänden mit segmentbogigem Abschluss und Schlusssteinen eingefasst. An den Viereckfenstern im ersten Obergeschoss sind schmiedeeiserne Brüstungsgitter mit Rankenwerk montiert. Die Fassade wird durch einen Putzsockel und zwei stark profilierte Sohlbankgesimse (erstes und drittes Obergeschoss) gegliedert. Das auf Konsolen ruhende, weit auskragende Dachgesims ist mit einem rankenverzierten schmiedeeisernen Geländer versehen. Im dritten Obergeschoss befindet sich an der linken Seite eine stark profilierte, wuchtige Konsole mit türmchenartigem Maueraufsatz und halbrundem Abschluss. Auf der Rückseite des Gebäudes schließt sich ein Nebenbau an.
Quellen: Michel, kirchliche Denkmäler, S. 73; Akten der Unteren Denkmalschutzbehörde.
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