Laut Planung versprach der Tag, unspektakulär zu werden, größere Herausforderungen waren also nicht eingeplant. Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht einen Weg gefunden hätte, die Sache zu verkomplizieren. Aus der Etappe eine anstrengende Bergtour zu machen, ist schon ein Kunststück. Ich habe es natürlich geschafft.
Dabei war der “Kirchenwirt” die ideale Startpunkt für einen unkomplizierten Tag. Navi und vor allem die gute Beschilderung führten mich genau in das Delta, in dem Inn und Salzach zusammenfließen. Ich landete also in einem riesigen Naturschutzgebiet. Doch je weiter ich in Richtung Burghausen kam, löste sich die Idylle auf. Und mir wurde klar, wie bedeutend die Stadt als Industriestandort ist: Wacker, Linde, OVM geben hier den Ton an, klare Sache, dass man die gewaltigen Werksareale umfahren muss. Man wird also der Bundesstraße entlang auf den Berg gejagt. Gut, das war anstrengend, aber nicht uninteressant. Zu den gewaltigen Produktionsanlagen gehören nicht minder gewaltige Bahnanlagen für den Transport der Produkte. Das hatte ich in dieser Form noch nicht gesehen. Über die gute Beschilderung wird man dann komfortabel weiter in die Stadt geführt - genauer gesagt in das neue “Burgdorf”. Die Altstadt liegt ein wenig unterhalb, sie wird von einer der größten Burganlagen in Deutschland bekrönt. Der Radler entdeckt also, wie so oft, die weniger attraktiven Seiten der Stadt zuerst.
Die Altstadt von Burgdorf selbst ist stark überlaufen. Viele Touristen prägen die Szenerie - und leider auch Autos auf der Suche nach einem Parkplatz. Mir reichte das, Lust auf einen längeren Aufenthalt hatte ich nicht. Für mich eröffneten sich zwei Optionen der Weiterfahrt: entweder auf der österreichischen oder der deutschen Seite. Letztere wird empfohlen. Ich wählte jedoch die österreichische Seite, weil man von dort die besseren Fotos von Burg und Altstadt machen kann.
Hier präsentiert die Bayerische Schlösserverwaltung die Burg Burghausen: https://www.burg-burghausen.de/
Auch gibt es entlang der Salzach einen Radweg, der jedoch von einer Baustelle unterbrochen wird. Auf die Umleitung, die selbstverständlich über einen Berg führte, wird frühzeitig aufmerksam gemacht. Ich wusste es natürlich besser - und irgendwann ging nichts mehr. Ich fuhrt also doch hoch, und die Neubaugebiete oberhalb der Salzach versprachen, dass diese Variante gar nicht so schlecht war. Und dann stand ich im Wald und an weiteren Baustelle. Ich musste also schwitzend und keuchend noch weiter nach oben schieben und landete glücklicherweise an der Straße, die nach Radegund führte. Nach dem Ortszentrum begann dann eine lange Abfahrt, die mich für die Strapazen entschädigte.
Danach ging es durch die schöne Auenlandschaft an der Salzach voran bis in die Nähe von Salzburg. Nach einer kurzen Rast in Oberndorf (gegenüber von Laufen) ging es dann weiter in Richtung Tagesziel.
Hier geht es zum Internetauftritt der Stadt Laufen:
https://stadtlaufen.de/willkommen.html
Da es mir trotz der eindeutigen Beschilderung offenbar immer noch nicht gereicht hatte, wurde ich wieder experimentierfreudig und orientierte mich am Verlauf der Lokalbahn, ich wäre also fast auf direktem Wege zu meiner Unterkunft gekommen. Das Dumme war nur: Die Lokalbahn fährt zwar, doch sind Teile der neuen Trasse noch nicht fertiggestellt, man musste also unter mitunter abenteuerlichen Bedingungen an den Hauptradweg zurück. Das gab noch ein paar überflüssige Kilometer obendrauf.
Dennoch erreichte ich mein Ziel “Hotel Pleinbrücke” im Stadtteil Iltzlingen ohne Komplikationen und Suchaktionen. Der Standort war für Salzburger Verhältnisse sehr preiswert und, da gründlich modernisiert, eigentlich ohne Fehl und Tadel. Allerdings hatte mein Zimmer nur Waschbecken und Dusche, das WC war einen Stock tiefer. Es war aber offenbar wirklich nur für mein Zimmer reserviert. “Entschädigung” für den kleinen Umstand war ein Frühstücksbuffet, ich kann das Hotel bedenkenlos weiterempfehlen.
Hier geht es zum Internetauftritt des Hotels Planbrücke:
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