Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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“Lug ins Land” - Klagenfurt - 87 km

Eine unspektakuläre Tour, immer an der der Drau entlang. Und in Velden landet man dann am Wörthersee, wo es ebenso unspektakulär am See entlang nach Klagenfurt geht. Der Tag ist also schnell erzählt, zumal auf der Strecke keine besonderen Herausforderungen warten. Das schafft auch ein Anfänger, kurze Steigungen gibt es nur im Bereich von Brücken oder Flusskraftwerken. 

Der Tag begann für mich mit einem reichlichen Frühstück im Außenbereich von “Lug ins Land”. Der Tourstart war auch sehr angenehm - mit einer rund 3 Kilometer langen Abfahrt. Die Anbindung an den Drauradweg ist übrigens nicht weit entfernt, obwohl das Gasthaus abseits der geplanten Route liegt. Ich radelte zunächst ein Stück auf der Bundesstraße 100, bis ich nach etwa 6 Kilometern am Drau-Ufer und auf dem regulären Radweg landete. Das ging problemlos, es war ja Sonntag, und die Bundesstraße war nicht stark befahren. Werktags sollte man jedoch eine elegantere Lösung wählen. Die Abfahrt endet nämlich am Ortseingang von Molzbichl. Es ist deshalb sinnvoller, durch den Ort zu fahren und eine Verbindung zu nutzen, die unter der Bundesstraße und der Bahnstrecke hindurch führt.

Rast am Drauradweg, der eine Gesamtlänge von 510 Kilometern hat

Die Wege an der “grünen” Drau sind asphaltiert oder fein geschottert, man kommt sehr gut und zügig durch. Und man merkt schnell, dass Kärnten ein Bundesland für Radtouristen ist. Die Dichte an Lokalen zur Einkehr ist sehr groß, dazu kommen an besonders schönen Uferabschnitten Bänke und Tische für “Selbstversorger”. Kurz vor Villach, etwa 35 Kilometer nach dem Start, hört die Idylle allerdings auf. Hier wird es etwas holpriger, Villach ist eben auch ein Industriestandort und ein Eisenbahnknotenpunkt. Und: Der Schutz, den Bäume entlang des Drau-Ufers gewähren, ist auch weg. Erst jetzt bemerkte ich, dass das Thermometer locker die 30-Grad-Marke überschritten hatte. 

Villach: Blick auf die Drau

Nach gut 90 Minuten war der Spuk vorbei. Es hatte um mindestens 10 Grad abgekühlt, und ich kam ohne weitere Störungen zunächst in Velden an - einem schicken Ort am östlichen Ende des Wörthersees, wo man gern zeigt, was man hat. Hier scheint alles etwas exklusiver zu sein als in anderen Orten der Region - zumindest im Bereich des Seeufers.

Ich kurvte ein wenig durch Villach, um dann weiter in Richtung Klagenfurt aufzubrechen.

 

Kleine Bemerkung am Rande: In Villach muss man sich endgültig entscheiden, ob man weiter die Drau in Richtung Slowenien weiter radeln möchte oder lieber doch lieber den Alpe-Adria-Radweg nutzt. Italien liegt quasi um die Ecke. 

 

Ich wollte jedoch weiter in Richtung Slowenien. Auch hier ist alles perfekt ausgeschildert. Allerdings machten Bauarbeiten eine Umleitung erforderlich, die zwar wenig schön, aber zielführend war. Bereits wenige Kilometer hinter Villach merkte ich, wie schnell sich in Kärnten das Wetter ändern kann. Eben noch heiß und trocken, dann auf einmal dunkel, stürmisch und kühl: Es war schon erstaunlich, wie rasant sich in Kärnten Gewitter nähern können. Als das passierte, war ich an einer landschaftlich schönen Stelle unterwegs, die allerdings einen entscheidenden Nachteil hatte: Es war kein Ort in Sichtweite. Also beschleunigte ich und fuhr mit der Gewitterfront um die Wette. Ich kam gerade noch rechtzeitig in Förderlach und folgte einem Wegweiser zum nächsten Gasthaus - das Landgasthaus Kienzer. Und dann krachte es los, Hagel inklusive. Ich hatte wieder einmal Glück gehabt, auch dieser Gastronomiebetrieb hatte einen netten Service zur reellen Konditionen.

Ankunft in Veldener Seeufer
Auf dem Weg nach Klagenfurt

Und weiter ging es über Velden am Wörthersee entlang in Richtung Klagenfurt. Grundsätzlich muss man sagen, dass die Strecke gut zu befahren ist. Auch der Kraftaufwand hält sich in engen Grenzen. Zu sehen gibt es ebenfalls einiges. Was auffällig ist, dass man in den Orten in Ufernähe offenbar viel Wert auf eine qualitativ hochwertige Hotellerie legt. Angehalten habe ich dennoch nicht, infolge des Gewitters war es kühl geblieben. Es schien ratsam weiterzufahren, um "warm" zu bleiben. Außerdem sah der Himmel so aus, dass ich jederzeit damit rechnen musste, erneut in einen Gewitterregen zu geraten.

Auf dem Weg nach Klagenfurt
Auf dem Weg nach Klagenfurt

Und weiter ging es nach Klagenfurt - fast durchweg auf Radwegen, die allerdings meistens in der Nähe der Bundesstraße laufen. Irgendwie hatte ich mir die Fahrt im Bereich des Wörthersees etwas spektakulärer vorgestellt. Aber man merkt dennoch fast überall, dass es hier etwas schicker und teurer zugeht als an den anderen Orten meiner bisherigen Tour. Deswegen kann man auch keine großen Ansprüche stellen, wenn es trotzdem gelingt, ein Einzelzimmer inklusive Frühstück für 62 Euro zur finden. Das Angebot war bemerkenswert, weil auch Klagenfurt bei Übernachtungen nicht unbedingt ein preiswertes Pflaster ist.

 

Ich landete im Alpe-Adria Stadthotel am Rande der Klagenfurter Innenstadt. Da sich direkt am Haus eine große Bahn-Baustelle befindet, kam man erst auf Umwegen dorthin. Dank Google maps gestaltete sich die Suche jedoch problemlos. An dieser Stelle ein Hinweis: Abends und nachts ist es ruhig, man kann also ohne Bedenken buchen.

 

Zugegeben: Das Zimmer war nicht so dolle, da recht klein und renovierungsbedürftig. Dennoch war das Hotel eine positive Überraschung. Anders als erwartet, hatte das Quartier eine nette, kleine Bar mit freundlichem Service, in der es sogar Kleinigkeiten zu essen gibt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Das Hotel weist nämlich darauf hin, dass es nichts zu essen gibt Ich konnte also essen, trinken und mein Chromebook auspacken, um die Tour weiter zu dokumentieren. Was will man mehr? 

 

Und hier geht es zum Internetauftritt des Alpe-Adria Stadthotels http://alpenadria-stadthotel.at/index.php

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