Nein, ich wollte nicht zum x-ten Mal ab der Mainmündung losfahren. Und so dachte ich über Alternativen nach. Die über Darmstadt und den Odenwald hinunter nach Miltenberg musste es aber auch nicht sein. Das hatte ich vor vielen Jahren schon mal gemacht - und trotz der zweifellos vorandenen landschaftlichen Reize eher in schmerzafter Erinnerung: Es galt also, eine schmerzfreiere Variante mit weniger Steigungen zu finden. Ich wurde fündig. Zunächst radelte ich ganz normal den Main entlangn bis Rüsselsheim. Da ich in der Mainzer Neustadt übernachtet hatte, wechselte ich bereits über die Theodor-Heuss-Brücke ans andere Rheinufer und fuhr dann weiter über Gustavsburg nach Rüsselsheim. Die nächste Station war Mörfelden. Bis dahin ist es für Radler gut und zufriedenstellend ausgeschildert. Da es schon früh danach aussah, dass die Temperaturen an diesem Tag die 30-Grad-Marke erreichen würde, war es sehr angenehm, dass der Weg nach Möfelden über bewaldete Abschnitte führte.
Auch der anschließende Weg nach Egelsbach war sehr angenehm und sehr gut ausgeschildert. Man bedenke: Wer hier unterwegs ist, befindet sich auf allen Ebenen in der “Einflugsschneise” nach Frankfurt. Und irgendwann landete ich dann wirklich im Wald. Leider gab es dort eine der ersten Umleitungen, die mich im weiteren Verlauf meiner Tour so oft begleiten sollten. Und so kam es, dass der Weg nach Offenthal gesperrt bzw. missverständlich ausgezeichnet war. Glücklicherweise landete ich über Umwege genau auf dem gut befahrbaren und klimatisch sehr angenehmen Waldweg, der Richtung Dieburg führte. Das war genau mein eigentliches Zwischenziel. Auf dem Weg nach Dieburg landet man zwangsläufig in Messel, also genau an dem Ort, der durch seine Fossilienfunde weltberühmt geworden ist. (die Grube Messel ist übrivens Weltnaturerbe der Unesco).
Messel ist übrigens ein kleiner, herausgeputzter Ort mit hoher Lebensqualität, wofür auch die vielen neuen Eigenheime im Ort stehen. Was weniger schön ist: Die Ausschilderung für Radler ist missverständllich. Vor allem für diejenigen, die nicht nach Darmsadt wollen. Leider ist die Beschilderung so, dass alle Wege nach Darmstadt führen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Ort von der Baustoffindustrie geprägt wird, die dem Radler “im Wege” steht (eskommt halt auf die Perspektive an). Die Lösung: In Richtung Bahnhof orientieren und dann den Bahnübergang überquerend und dann der Landesstraße 3317 folgen. Die ist zunächst nur in Richrtung Darmstadt ausgeschildert, doch bereits an der ersten großen Kreuzung geht es links nach Dieburg, rechts nach Darmstadt. Übrigens: Dank an ein Anlieger-Ehepaar. Manchmal kann es so einfach sein. Ein Navi ersetzt die Menschen nun mal nicht.
Dieburg ist übrigens ein schmucles Städtchen. Als ich am frühen Nachmittag dort eintraf, hatte ich jecoch den Eindruck, dass alle Einwohner ausgerückt waren, um in den Betrieben in der Umgebung zun arbeiten. Es gab absolut nichts, was mich motiviert hätte, hier eine Rast einzulegen. Was jeodoch noch schlimmer war: Ab Dieburg wurde die weitere Strecke so oft durch Baustellen und Umleiterungen unterbrochen, dass man als Ortsunkundiger schnell die Orientierung verrlor und auch auch die Navigatiion nicht mehr weiterhelfen konnte. Um voranzukommen, landete ich irgendwann auf der Bundessstraße 26. Die ist für Radler zwar nicht verbotenm doch waren die Raktionen mancher Verklehrsteilnehmer auf meine Anwesenheit auf ihrer Rennstrecke alles andere als begeistert. Aber immerhin: Der Abschnitt war im weiteren Verlauf bewaldet, und nach wenigen Kilometern gab es die Möglichkeit, die Bundesstraße zu verlassen, und, gut beschildert, duirch Wäder und Fälder nach Stockstadt weiterzufahren. Das war ein wiklich schöner Abschnitt, der sehr viel mehr als eine Ersatzlösung gibt. In Stochstadt erwischte ich in der Nähe des Bahnhofs endlich eine geöfffnete Wirtschaft. Es gab Schlappelseppel-Pis - bislang kannte ich nur das Kellerbier. Danach ging es weiter. Über die Obernburger Straße gelangt man schließlich über gut beschilderte und noch besser befahrbare Radwege oberhalb des eigentlichen Radwegs. Endlich landetei ich an meinem Ziel Klingenberg. Meine Unterkunft war die “Villa Croatia”. Ein kleiner Bungaliow mit einem schicken Doppelzimmer zur Alleinnutzung. Für 65 Euro inkulsive Frühstück kann man da nicht meckern.
Hier der Link zum Internetauftritt von Restaurant und Gäsehaus: https://adria-klingenberg.de/gaestezimmer/
Den Abend verbrachte ich im dazugehörigen Restaurant Adria. Essen und guter Service zu reellen Konditionen. Seviert wurde auf der mit Weinlaug bedeckten Terrasse. Ich kann die durchwachsenen Rezensionen im Netz nicht verstehen. HIer stimmte alles, gerade mit Blick auf das Preis- Leistungsverhältnis. Auch die Lage ist ideal. Das Haus befindet sich direkt am Mainradweg. Was will man mehr?
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