Hier der Link zur offiziellen Präsentation des gesamten Radweges "Liebliches Taubertal": https://www.liebliches-taubertal.de/Erleben/Radfahren/Der-Klassiker.html
Ein Tag bei perfekten äußeren Bedingungen und eine Strecke, die gefühlt jeder fährt. So könnte man den Tag in einem Satz zusammenfassen. Denn eigentlich ist eine weitere Beschreibung einer Etappe des Maintal-Radwegs überflüssig. Es sei denn, man versucht, etwas anders zu machen - und am Ende wieder einmal zu dem Schluss kommt, dass dies mal wieder keine gute Idee war.
Auch ich wollte artig sein und folgte der Beschilderung - ein Navi braucht man auf der Srecke wirklich nicht, alles ist sehr gut beschildert. Allerdings gab es in diesem Abschnitt etliche Umleitungen. Ich kam aber dennoch sehr gut vorwärts. Da ich aber dennoch etwas anders machen wollte als sonst, blieb ich in Freudenberg, anders als ausgeschildert, auf der der linken Seite des Mains. Da ich die andere Seite schon so oft gefahren bin, setze sich der Starrsinn durch. Ergebnis: Fahren entlang bzw. auf einer stark befahrenen Straße und die Erkenntnis, dass ich den Schwachsinn schon einmal vor ein paar Jahren versucht hatte. Die “Strafe”: Bis Wertheim gab es ein paar Steigungen mehr als nötig. Aber immerhin hatte ich unter dem Strich um die 3 Kilometer gespart. Ein weiterer Vorteil: Auf dieser Seite fährt man quasi direkt auf den Tauberradweg drauf.
Um es vorweg zu sagen: Bis Tauberbischofsheim ist der Tauberradweg eine Enttäuschung. Die ersten 30 Kilometer führen in weiten Teilen zwischen Eisenbahnstrecke und Bergen entlang. Der Weg selbst ist zwar gut ausgebaut und asphaltiert, enthält aber zahlreiche kurze, aber unangenehme Steigungen, die besonders weh tun, wenn man die 114 Tage des Vortages - also ich - in den Knochen hat. Dazu kommt, dass der ganze Bereich eine einzige Servicewüste ist. Zahlreiche Gasthäuser sind entweder nur in der zweiten Wochenhälfte geöffnet, oder eben gar nicht. Das Gasthöfesterben ist gerade in diesem Bereich omnipräsent. Mein Tipp: In Wertheim die Satteltasche mit Getränken voll machen, vor allem dann, wenn man nicht mit dem E-Bike unterwegs ist.
Gut, ich war an einem Dienstag unterwegs, was die Situation womöglich trister machte, als sie eigentlich ist. Doch war für mich vor allem die eigentlich schmucke Gemeinde Reicholzheim ein Mahnmal dafür, wie dramatisch die Situation eigentlich ist: Das einzige intakten Gasthaus hatte um die Mittagszeit nicht geöffnet, der Rest der Lokale und das örtliche Nahrungsmittelhandwerks hatten geschlossen - offenbar für immer.
Die Attraktion auf der Strecke ist zweifellos das Kloster Bronnbach. Eine Riesenanlage mit Klosterschänke. Das Dumme war, dass sie nur bis 14 Uhr bewirten. Ich stand um 14.10 Uhr vor dem Biergarten und musste unverrichteter Dinge weiterfahren. Dass sich die Lust, das Baudenkmal näher zu erkunden, in Grenzen hielt, kann sich jeder vorstellen. Unterdessen gingen meine Wasservorräte zur Neige.
Wer sich vorab über das Kloster Bronnbach informieren möchte, kann das über den gleichnamigen Internetauftritt tun. Hier der Link: https://www.kloster-bronnbach.de/
Am eigentlichen Tiefpunkt der Etappe war ich in Gamburg angekommen. Ein schmuckes Örtchen oihne Geschäfte. Dazu kam, dass die Weiterfahr nach Niklashausen gesperrt war. Es blieb nichts andere übbrig, als auf die Landesstraße 506 auszuweichen. MIr war jetzt die Lust auf “romantisch” und “lieblich” vergagenen - und ich fragte mich, ob die zuständigen Touristiker die von ihnen angepriesenen Strecken auch wirklich einmal selbst komplett durchfahren, bevor sie blumige Texte formulieren lassen.
Erst in Werbach, also nicht allzu weit vom Tagesziel entfernt, fand ich einen Dorfladen. Und ich entdeckte, welch Wunder eine Flasche Radler vollbringen kann. Die Akkus waren wieder voll, und ich hätte gefühlt locker noch 50 Kilometer weiterfahren können. Ich entschied mich, auf der Landesstraße zu bleiben, mein Bedarf an Romantik war gedeckt. Wer auf seiner Radreise wirklich vorankommen möchte, muss hin und wieder die Straße nehmen. Im Zweifelsfall ist alles andere Käse. In diesem Fall muss ich daran erinnern, wie rücksichtsvoll LkW-Fahrer unterwegs sind. Die verhalten sich meistens vorbildlich. Auch das muss einmal gesagt sein.
In Tauberbischofsheim ändert sich die Situation grundlegend. Zum einen ist die Stadt sehr schön, zum andern erfüllt der Tauberradweg endlich genau das, was die Touristiker anpreisen. Doch ich unterbrach erst einmal in Distelhausen. Das “Kleiné Amtshotel” ist wirklich eine sehr schöne Unterkunft. Schönes, großes Zimmer zur Alleinnutzung und ein reichhaltiges Frühstück.
Hier der Link zum Internetauftritt des Hotels:
Die Brauerei und die dazugehörige Gastwirtschaft sind nur 150 Meter entfernt zu finden. Und so klang für mich der Tag harmonisch aus.
Hier der Link zum Internetauftritt des Brauhauses und zur Speisekarte. https://www.distelhaeuser-brauhaus.de/
|
|
|