Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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Möhringen - Eichstätt - 51 km

Keine Radreise ohne Erholungstag. Da tatenlos herumsitzen nicht so meine Sache ist, entschloss ich mich, zwei Halbetappentage einzulegen. Ein weiteres Argument: Bei mir kommt der Muskelkater immer zeitversetzt, bevorzugt nach einem kompletten Ruhetag. Also ging es gemütlich um 10 Uhr in Möhringen los. Schnell noch ein Foto vom Schlossberg gemacht und dann überwiegend bergab zurück nach Treuchtlingen.

 

Informationen über die Stadt Treuchtlingen im Internet unter der Adresse https://www.tourismus-treuchtlingen.de/ oder https://www.treuchtlingen.de/

Schloss Treuchtlingen
Erinnerung an die reiche Eisenbahntradition in Treuchtlingen

Nach einer kleinen Rundfahrt durch die hübsche Innenstadt ging es dann weiter nach Eichstätt. Die Etappe ist sehr schön, sie ist gespickt mit Naturdenkmalen und schmucken Orten. Man merkt eben, dass man in Bayern ist: Alles ist gepflegt, es gibt ein breites gastronomisches Angebot. Man läuft Gefahr, einfach hocken zu bleiben und sich noch ein Radler mehr als geplant zu gönnen. 

Die Etappe von Treuchtlingen nach Eichstätt lässt Varianten zu. Eine führt über Pappenheim.

Ein weiterer Punkt ist, dass man, wenn man nicht aufmerkam genug ist, Gefahr läuft, sich trotz sehr gute Beschilderung zu verfahren. Denn: Hier gibt es ein gut ausgebautes Radwegenetz, dann zum Teil als Rundkurs ausgelegt ist. Und so kam es wie es kommen musste: Auf einmal war ich wieder auf dem Rückweg nach Treuchtlingen. Ich habes glücklicherweise nach 200 Metern bemerkt, aber erst, nachdem ich eine kurze, aber knackige Steigung bewältigt hatte. 

Auf dem Weg nach Pappenheim

Man kann auf dieser Strecke auch eine leicht verkürzte Variante fahren, ich würde aber jedem empfehlen, den kleinen Umweg über Pappenheim zu wählen. Ein schöner gepflegter Ort, über dem eine Burg thront. Letztere wird unter anderem wegen ihres Folterkellers beworben. 

 

Mehr Informationen über Burg Pappenheim im Internet unter der Adresse https://grafschaft-pappenheim.de/

Pappenheim

Und automatisch fällt mir, frei nach Schiller “Ich kenne meine Pappenheimer” ein. Diese Redewendung wird dem Feldherren Wallenstein zugeschrieben, der eine der schillerndsten Figuren in der ersten Hälfte des Dreißigjährigen Kriegs war. Die Aussage, die heute eher einen negativen Beigeschmack hatte, stand ursprünglich für eine positivere Erkenntnis. Die Pappenheimer sollen besonders loyal und motiviert gewesen sein.

 

Mehr Informationen über die Stadt Pappenheim im Internet unter der Adresse https://www.pappenheim.de/

Auf dem Weg zur Felsgruppe "Zölf Apostel" bei Solnhofen

Die, abgesehen von einigen kurzen Steigungen, auch für Anfänger gut zu bewältigende Etappe prägen besonders die seltenen Natursteinformationen, bei Solnhofen gibt es gleich eine ganze Gruppe, die “Die zwölf Apostel” genannt wird. Der ganze Abschnitt ist sehr abwechslungsreich.

 

Mehr Informationen über die Felsgruppe und andere Attraktionen des Naturparks Altmühltals im Internet unter der Adresse https://www.naturpark-altmuehltal.de

 

Rast in Döllnstein, einem kleinen, feinen Ort. Direkt am Radweg liegt das Gasthaus “Zur Post”. Schöne, schattige Terrasse und kleiner Speisekarte zu zivilen Preisen. Ich wählte die Weißwürste - und das um 12.30 Uhr. Gesteinigt haben sich mich deswegen  übrigens nicht. Und ich musste wieder einmal an Koblenz und die dort inzwischen indiskutablen Preise der Gastronomiebetriebe denken. Was machen sie nur in Bayern anders?

Willibaldsburg oberhalb von Eichstätt

Eichstätt selbst ist auf jeden Fall einen zwei- bis dreitägigem Aufenthalt wert - die barocke Bischofsstadt mit Festung auf der Höhe wurde schön herausgeputzt.

 

Informationen über die Stadt Eichstätt im Internet unter der Adresse https://www.eichstaett.de/

 

Man sollte sich nur früh genug um eine adäquate Unterkunft bemühen. Ich quartierte mich im Brauerei-Gasthof “Trompete” ein. Einzelzimmer mit Frühstück für 57 Euro pro Nacht. Das Zimmer war leider ein überhitzter Schlauch unterm Dach, am sechsten Tag meiner Reise hatte ich also die bislang schlechteste Unterkunft erwischt.

 

Das Haus ist übrigens für seine gute Küche bekannt, deshalb waren für den Abend auch schon alle Tische reserviert. Kleiner Hinweis: Ich habe am Nachmittag noch nie in meinem Leben so langen auf einen Milchshake gewartet. Das Personal wirkte lahm und desinteressiert, nur beim Zahlen ging es ganz schnell. Ich fühlte mich wie ein Bittsteller und hatte genau deshalb keine Lust, um einen Platz fürs Abendessen zu betteln.

Eichstätt
Eichstätt

Zwei positive Dinge gibt es über den “Braugasthof Trompete” doch zu melden: Zum einen das sehr gute und reichliche Frühstücksbüfett, zum anderen der hauseigene, leicht zugänglichen Keller mit Ladestationen für E-Bikes. Ich musste dagegen mein Rad einen Stock tiefer befördern. Mein persönliches Fazit: Für Gruppenreisende und Familien nicht die schlechteste Wahl, Alleinreisende sollten sich etwas anderes suchen.

 

Wer buchen will, kann sich unter https://www.braugasthof-trompete.de/ informieren.

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