Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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Eichstätt - Riedenburg/Prunn - 85

Der Tagesetappe begann mit einem Schreck: Das Hinterrad lärmte ungemein. Meine Suche nach den Gründen blieb erfolglos - obwohl ich das Gepäck abgeladen und das Rad im wahrsten Sinne auf den Kopf gestellt hatte. Glücklicherweise war nichts kaputt und ich konnte ab Kilometer 25 geräuschlos weiterfahren. Offenbar hatte sich ein Steinchen irgenwo “angeddockt”, weil der Abstand zwischen den neuen, stärkeren Reifen und dem Schutzblech zu klein war. Es reichte auf jeden Fall, mich zu nerven und aus dem Takt zu bringen. Man stelle sich vor: Eine größere Reparatur bekommt man an einem Samstag nicht mehr hin, und am Sonntag sind die Fahrrad-Fachgeschäfte ohnehin zu. Aber egal, alles ist noch mal gut gegangen.

 

Bei meiner Kurzinspektion stellte ich fest, wie verstaubt mein Fahrrad und seine Technik mittlerweile waren. Die kleine Tube mit Notfall-Kettenfett, die mir der Verkäufer bei Fahrrad-Franz empfohlen hatte, leistete gute Dienste. Ich brauchte das Pannengerät, das ich mit mir führte, nicht einzusetzen. Einzige Ausnahme: Die elektrische Pumpe. Nach den ersten Tagen hatten die Reifen ordentlich an Druck verloren. Ich bin nun mal nicht der Leichteste - und die Zuladung forderte auch ihren Tribut, auch wenn sie deutlich leichter war als bei früheren Touren,

 

Zur Etappe selbst: Nach dem es am Vortag relgelrecht mit Höhepunkten gehagelt hatte, waren meine Denkmal- und Naturerlebnisse dieses Mal weniger intensiv. So ist es nun mal, wenn man “nur” auf der zweitschönsten Etappe des Altmühltal-Radwegs unterwegs ist. Dennoch stand am Abend für mich fest: Der Radweg “Liebliches Taubertal” kann nicht mit der Tour durchs Altmühltal mithalten. Der Erlebniswert ist hier einfach größer. Nicht nur wegen des großzügig ausgebauten Radwegenetzes. Das Altmühltal ist auch ein Paradies für Wassersportler und Wanderer. Das Tüpfelchen auf dem I ist die leistungsfähige und -bereite Gastronomie mit ihren realistischen Konditionen. Der Fairness halber muss man aber auch sagen, dass ich in der zweiten Wochenhälfte im Altmühltal unterwegs war. Auch hier gönnen sich etliche Betriebe am Montag und Dienstag Ruhetage - auch mitten in der Hauptsaison.

 

Zur Etappe von Eichstätt von Riedenburg selbst: Es gibt zwei Varianten, dass Navi hatte mir natürlich die kürzesteste angezeigt: Nur 57 Kilometer nach Riedenburg. Das Ganze hatte nur den Haken, dass auf den ersten 20 Kilometern knackige Steigungen angezeigt wurden. Dass Komoot das als mittelschwere Tour anzeigt, bleibt ein Geheimnis der Programmierer.

 

Auch der kürzere Weg über die Höhen nach Tittingen ist gut beschildert. Ich entschloss mich dennoch, das Ganze zu umfahren und an der Altmühl zu bleiben. Die Etappe verlängert sich dadurch um 23 Kilometer, hat aber den Vorteil, das man auch mit Gepäck die zahlreichen kurzen Steigungen problemlos bewältigen kann. Wer mit dem E-Bike unterwegs ist, kann sein Glück auf den Höhen suchen. Wer unten bleib, kommtüber Pföhl, wo Besucher mit Info-Stelen empfangen werden. Kein Wunder: Der Ort hat einiges für Liebhaber von Kultur und Geschichte zu bieten. So zum beispiel die Rekonstruktion des sich dort einst befindlichen Römerkastells.

Blick auf Burg Rauenwörth bei Walting im Landkreis Eichstätt
Riedenburg
Riedenburg

Das Spannendste an meinem Tourtag war jedoch der Blick auf die Wetterprognose: Angesagt war der Weltunterang, der ab 15 Uhr einsetzen sollte - obwohl an diesem Tag das Thermometer nur auf Werte zwischen 24 und 28 Grad steigen sollte. Dass sich die Prognosen dieses Mal erfüllen würden, klang einleuchtend. Bereits gegen 13 Uhr hatte sich ein Wetterwechsel angedeutet, und der Himmel verfinstertete sich. Punkt 15.05 Uhr setzte sich ein leichtes Donnergrollen ein, und ich bekam allerdings gefühlt nur zehn Tropfen ab. Dann begann meine persönliche Wettfahrt mit den dunklein Wolken, und ich dachte schon, dass ich bestenfalls nur patschnass werden würde. Ergebnis: Ich fuhr an Beilngries vorbei: ein Städtchen, das für seine Burg und seine Altstadt bekannt ist.

 

Zu allem Überfluss wurde an diesem Samstag auch noch Altstadtfest gefeiert. Aber ich musste ja weiter nach Prunn…

 

Wer sich über Beilngries informieren möchte, klickt auf die Adresse  https://www.beilngries.de/ 

Auf den Weg nach Prunn

Nach Riedenburg und Prünn kommt man wirklich unproblematisch und größere sportliche Herausforderungen. Wichtig ist nur, dass man auf die tagesaktuellen Beschilderungen achtet. Auch in diesem Abschnitt hatte  die extremen Niederschläge im Mai und im Juni Spuren hinterlassen. Aber: Auch die Umleitungsstrecken lassen sich gut fahren - und am frühen Abend erreichte ich ohne weitere Vorkommnisse mein Ziel: das Hotel “Krone” im Stadtteil Prünn.

 

Über die Stadt Riedenburg und ihre Angebote in den Bereichen Kultur und Freizeit  kann man sich im Internet unter  https://www.riedenburg.de/buerger/startseite-stadt informieren.

 

Das Hotel ist Klasse. Ich hatte ein Einzelzimmer, das nicht nur groß war, sondern sogar ein Sofa hatte. Alles prima, auch das Abendessen, das trotz des Personalmangels im Hotel sehr zügig kam. Um die Gäste zufriedenzustellen, war die ganze Familie an Bord, Bedienungen werden auch in der “Krone” händeringend gesucht.

 

Das Hotel ist übrigens eine beliebte Anlaufstelle für Radfahr-Touristen: So einen großen Abstellraum für Fahrräder aller Art samt Lademöglichkeiten habe ich noch nie gesehen. Mein Fazit: So geht Service, für mich eine glatte Eins - auch wenn die Wirtsleute etwas angespannt wirkten. Kein Wunder: Abgesehen von einer guten Frequentierung feierte dort auch eine russische Famile einen “runden” Hochzeitstag. Nette Leute, die andere anwesende Paare mit einem Blumengeschenk ehrten. Auch das muss einmal gesagt sein… Nebenbei sei angemerkt, dass das Haus sehr kinderfreundlich ist. Es gibt mehrere Spielgelegenheiten.

 

Hier geht es zum Internetauftritt des Gasthofs "Zur Krone":

https://www.zur-krone-prunn.de/

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