Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
   Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung

Finale Königgrätz und Prag

Mit den letzten Kapazitäten zurück nach Prag und via Bahn zurück nach Koblenz. 22./23 Juli 2025

Der letzte Tag meiner Reise war zwar sonnig, er begann aber herbstlich-kühl. Bei der morgentlichen Sichtinspektion meines Fahrrads sah ich sofort, warum es sinnvoll war, auf eine Verlängerungswoche an der Elbe zu verzichten. Das Hinterrad war jetzt endgültig "fertig", und außerdem hatte ich einen Platten. Ich tauschte den Schlauch, um zumindest die letzten wenigen Kilometer meiner Tour voranzukommen. Bevor es zum Bahnhof ging, kurvte ich noch etwas durch Hradec Králové. Während meine bisherigen Reiseziele überwiegend Klein- und Mittelstädte waren, ist Königstgrätz mit seinen mehr als 93.000 Einwohnern fast eine Großstadt. Und das merkt man auch. Die Stadt hat alles, was ein regionales Oberzentrum braucht.

Luftbild der Altstadt von Königgrätz. Foto: Wikipedia/Karelj

Ehrlich gesagt, hatte ich ursprünglich nur eine Übernachtung in Königgrätz eingeplant, weil ich das Museum außerhalb der Stadtgrenzen (in Chlum) sehen wollte, das an die berühmte Schlacht am 3. Juli 1966 erinnert. Doch leider war die Einrichtung wegen Renovierung geschlossen. Das hat Gründe. Dann ist es genau 160 Jahre her, dass in der Nähe des Dorfs Sadowa Preußen gegen Österreicher und Sachsen kämpften. Tausende Soldaten ließen damals ihr Leben.

 

Details über die Schlacht gibt es hier:  

Die Schlacht bei Königgrätz

 

Das Museum informiert hier: 

Königgrätz Museum in Chlum

Bürgerhäuser in der Altstadt von Königgrätz mit der Penzion Amátka. Im Vordergrund: Grundriss der früheren Stadtbefestigung.

Königgrätz ist Verwaltungszentrum, Bischofssitz und Universitätsstadt: Schon ein kurzer Rundgang durch die Altstadt zeigt, dass ein mehrtägiger Aufenthalt durchaus sinnvoll sein kann. Auch ohne "Schlachtmuseum" ist die Stadt auf jeden Fall eine Reise wert.

Endstation für mich war der Hauptbahnhof Königgrätz. Die Empfangshalle ist die sauberste, die ich je gesehen haben. Gefühlt fährt dauernd ein Reinigungswagen durch.  Was ich jedoch brauchte, ist ein Ticket nach Prag. Die Buchung funktionierte auch problemlos - auch weil es am Schalter noch echte Menschen gibt, die mitdenken. Schnell erfuhr ich, dass ich Glück hatte. Wer sein Fahrrad mitnehmen möchte, muss nämlich reservieren. Das kostet nicht viel, und automatisch ist eine Sitzplatzreservierung mit dabei. Die Sitzplätze für Radler sind gekennzeichnet und nahe beim Raum für die Fahrräder. Die Nummern sind übrigens identisch, was sehr praktisch ist. Die Reisedauer nach Prag ist überschaubar. In 1.33 Stunden ist man da. Auch mein Zug war pünktlich. 

In Prag angekommen, hatte ich noch einen halben Tag Zeit, bis mein Anschlusszug nach Berlin fuhr. Ich hatte online ein günstiges Ticket erstanden. Der Umweg war erforderlich, weil es in Richtung Hof-Nürnberg Baustellen gab und es illusorisch war, einen Platz für mein Fahrrad zu bekommen. Im Zug nach Berlin war dagegen viel Platz. Und ganz nebenbei lernte ich die Qualität der tschechischen Eisenbahn zu schätzen - und den Bordservice zu sehr moderaten Preisen.

 

Der Zug kam pünktlich am Berliner Hauptbahnhof an, allerdings mitten in der Nacht. Ich musste fast vier Stunden auf den Anschluss-ICE nach Frankfurt warten. Deswegen hätte ich gern eine längere Verspätung in Kauf genommen. Übrigens war auch die Deutsche Bahn pünktlich und brachte mich bequem nach Frankfurt. Mit der Regionalbahn ging es dann zurück nach Koblenz. 

 

Fazit meiner Tour: Wer durch Böhmen fährt, sollte mehr Zeit einplanen. Gibt es doch so viel zu sehen ...

Druckversion | Sitemap
© Reinhard Kallenbach 2024

Anrufen

E-Mail

Anfahrt