Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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Afuera! Es geht los - Prolog

Die Teiletappen von Ingolstadt nach Vohburg und von Vohburg nach Regensburg am 10. und 11. Juli 2025 (insgesamt rund 90 Kilometer)

Bei meiner Tour 2025, die unter dem Motto "Afuera" stand (warum, wird später verraten), habe ich mit einer alten Tradition gebrochen: Ich bin, weil ich deutlich weniger Urlaubstage als 2024 an einem Stück hatte, dieses Mal nicht in Koblenz losgefahren, sondern erst in Ingolstadt. Das hat erfreulich gut geklappt. Um vollen Zügen auszuweichen, bin ich zu einer moderaten Zeit mit der Regionalbahn 10 rechtsrheinisch nach Frankfurt gefahren.

 

Da es wegen Bauarbeiten mal wieder drunter und drüber ging, waren zwei RB10 fast gleichzeitig unterwegs. In "meinem" Zug war es dagegen fast leer. Die Verspätung von etwa einer halben Stunde habe ich gern in Kauf genommen. Den Anschluss-Regionalexpress nach Würzburg habe ich bequem erreicht. 

 

In Würzburg hieß es dann umsteigen in die Linie RB 80 nach Treuchtlingen. Dieser weiß-blaue Zug wird vom privaten Betreiber Averio betrieben und fährt sogar nach München durch. Das heißt: Man kann mit dem Deutschland-Ticket bequem die bayerische Landeshauptstadt erreichen und sich die vollen ICE-Züge sparen. Und das alles ohne Extra-Ticket. Wer aber nach Ingolstadt fahren möchte, muss in Treuchtlingen in einen Regionalzug der DB umsteigen. Auch dieser Zug war neu, sauber und vor allem pünktlich. In Ingolstadt angekommen, konnte ich noch gar nicht fassen, dass alles wie am Schnürchen geklappt hat. 

Auf dem Weg nach Vohburg. Im Bild ist die frühere Burg der Grafen von Vohburg zu sehen.

Inzwischen war der Nachmittag weit fortgeschritten. Ich hatte deshalb von Anfang an nicht geplant, direkt die rund 90 Kilometer nach Regensburg in einem Rutsch durchzufahren. Nach einem kurzen Stopp im Café Mohrenkopf, dass vielen Facebook-Nutzern bestens bekannt ist machte ich mich auf zu einem kleinen "Prolog" von insgesamt nur 20 Kilometern. Das Ziel war Vohburg an der Donau, ein knuffiges Städtchen mit rund 9000 Einwohnern mit einer interessanten Burganlage.

 

Informationen über Vohburg gibt es hier: https://www.vohburg.de/

 

Die oberbayerische Stadt im Landkreis Pfaffenhofen wirkt etwas aus der Zeit gefallen, obwohl alles bestens in Schuss ist. Irgendwie fühlte ich mich in die heile Welt meiner Kindheit zurückversetzt, was wohl an der fast durchgängig bürgerlichen Gastronomie lag. Ich nächtigte im Gasthof Stöttnerbräu. Das hat frisch renovierte Zimmer zu moderaten Preisen und ein gutes Restaurant mit bayerischer Küche. Das Ganze gehört organisatorisch zum Hotel zur Post, wo auch das gute Frühstück in Buffetform serviert wird. Mein Fazit: Alles eine gute Wahl. Der Start in meinen Urlaub 2025 war also perfekt.

 

Wer sich über beide Standorte informieren möchte kann dies tun unter

 

https://www.sb-vohburg.de/

https://www.boutique-hotel-vohburg.de/

An der "Alten Donau" unterwegs nach Vohburg.

Der Weg nach Vohburg ist übrigens sehr entspannt. Man fährt fast durchgängig an der Donau entlang, wobei die Route auch an den Altarmen der Donau vorbeiführt. Das ist landschaftlich sehr schön. Noch schöner wäre es natürlich gewesen, wenn ich einen sonnigen Nachmittag erwischt hätte. Doch es war angenehm warm, sodass man auch abends noch draußen sitzen konnte. Die Route selbst ist grundsätzlich sehr gut beschildert. Allerdings ist es in Großmehring nicht so einfach, den Anschluss zu finden. Dort muss man via Brücke auf die andere Seite der Donau wechseln. Der Haken: Über diese Brücke führt eine Bundesstraße. Um auf den Streifen für Fußgänger und Radfahrer zu gelangen, musste ich eine Ehrenrunde fahren.

In der Burg Vohburg.
Eine Besonderheit: Der Friedhof auf dem früheren Burggelände.
Der Weg nach Weltenburg führt auch durch die Hallertau, die mit einer Gesamtfläche von rund 2400 Quadratmetern das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt ist.

Auch für den folgenden Tag, Freitag, 11. Juli, hatte ich nichts Spektakuläres geplant. Ich wollte ja nur bis zum späten Nachmittag Regensburg erreichen. Eigentlich kenne ich die Strecke, ich bin sie ja bereits mehrmals gefahren. Neu war allerdings, dass ich nicht über das Altmühltal gefahren bin, sondern durchgängig an der Donau. Denn: Ich wollte endlich einmal das Benediktinerkloster Weltenburg sehen, dessen Geschichte bis ins 6. Jahrhundert zurückreicht. 

 

Von Vohburg bis zum Kloster muss man nur 28 Kilometer strampeln, wobei allerdings einige (gut zu bewältigende) Steigungen gemeistert werden müssen. Zugegeben: Ich war nicht nur wegen der imposanten Barockanlage da, sondern auch wegen des schönen Biergartens, in dem das berühmte Bier serviert wird. Zur Mittagszeit war ich dort, ich bestellte das gute dunkle Radler und Weißwürste (dass es schon nach 11 Uhr war, war mir wirklich egal - die echten Bayern mögen es mir verzeihen.

 

Wer mehr über das Kloster wissen möchte, informiert sich unter Internetauftritt Kloster Weltenburg

Das Kloster Weltenburg. Für die schöne Aufnahme danke ich Herrn Simon Waldherr, der das Foto 2019 auf Wikimedia Commons zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt hat.

Die Klosteranlage mit ihrer reichen Geschichte ist schon imposant - und vor allem groß. Mit der Handykamera ist das Ganze nicht zu erfassen. Man müsste schon ein Drohnenfoto machen oder alternativ zumindest auf die andere Seite der Donau wechseln, wo auch ein Radweg nach Kelheim führt. Grundsätzlich ist das via Fähre möglich. Doch sind die kleinen Motorkähne für Reiseradfahrerer mit viel Gepäck nicht geeignet. Zu groß wäre die Gefahr, schon beim Einstieg in der Donau zu landen. Welche Alternativen es gibt? Puristen fahren auf der Klosterseite über eine sehr steile Strecke weiter nach Regensburg, sinnvoller erschien es mir aber, mit dem Schiff nach Kehlheim zu fahren. Befand ich mich doch im Bereich des berühmte Donaudurchbruchs, einer Engstelle der Donau mit imposanten Felsformationen, die allesamt Namen haben. 

 

Fahrkarten können online unter Personenschifffahrt Kehlheim gebucht werden.

 

Die rund 40-minütige Fahrt ist allerdings ein teures Vergnügen. Erwachsene zahlen rund 20 Euro, wer mit dem Rad unterwegs ist, gerät in Richtung 30-Euro-Marke. Bleibt die Frage: Warum ist das Ganze so teuer? Die Antwort: Die Tour führt durch ein Naturschutzgebiet, in dem eigentlich weder Schiffe noch Boote fahren dürfen. Die Personenschiffe, die zugelassen sind, haben eine Sonderausstattung mit fast lautlosen Motoren. Und solche Extras treiben natürlich den Preis, zumal die Schiffe alles andere als klein sind - und sogar eine Gastronomie haben (natürlich müssen Bier und kleine Gerichte extra bezahlt werden).

Schiffstour nach Kelheim, die über den berühmten, felsenreichen Donau-Durchbruch führt.

Ziel der Fahrt war Kelheim. Inzwischen war es, obwohl der Tag eher herbstlich angefangen hatte, richtig sonnig und warm geworden. Ohne Komplikation erreichte ich nach weiteren 46 Kilometern ganz bequem Regensburg, wobei ich im Vergleich zu den Vorjahren der Beschilderung sklavisch folgte, was mir einige Schotterpisten ersparte. Und mit den steigenden Temperaturen stieg auch der Durst auf Radler ...

 

Im Laufe des Nachmittags sollte es sich jedoch eintrüben. Kaum war ich in Regensburg angekommen, begann es ergiebig zu regnen. Am Abend war es wieder so, dass man wieder draußen sitzen konnte. Das tat ích dann auch beim scheinbaren, von den örtlichen Medien massiv bekämpften Afuera-Fest. Dazu mehr auf der nächsten Seite ...

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