Vom Steinberger See zum Regen-Radweg und weiter zur Höllen-Steigung nach Zandt am 14. Juli 2025. Ingesamt rund 62 Kilometer.
Komoot: Route Steinberg-Zandt
An jenem Montag, 14. Juli, sollte ich einen neuen Weggefährten kennenlernen, der mich bis zum Schluss meiner Tour begleiten sollte. Der Name: Heftige Gewitterschauer. Doch war es noch nicht so weit. Die Etappe begann mit Schwüle und entsprechenden Temperaturen. Und langsam zog es sich zu ...
Gut 34 Kilometer, genauer gesagt bis Roding im Kreis Cham, ging die Sache gut. Grundsätzlich ist die Strecke ohne größere Belastungen zu meistern, zumal die Beschilderung gut ist. Zunächst ging es nach Bruck in der Oberpfalz und dann weiter nach Roding.
Die Teilstrecken sind unspektkulär, allerdings muss man mit einigen Steigungen (der Bayerische Wald ist nahe) und Orientierungsproblemen infolge von Baustellen rechnen. Aber dennoch: Als ich in Roding, eine Stadt mit rund 13.000 Einwohnern, angekommen war, erreichte ich auch die Schnittstelle zum Regental-Radweg, der bis nach Cham führt. Theoretisch hätte ich also in Regensburg direkt auf dem Regental-Radweg starten können. Diese Tour ist ebenfalls sehr beliebt. Wer sich dafür interessiert, den ebenfalls sehr attraktiven Regental-Radweg komplett zu fahren, informiert sich hier Regental-Radweg.
Es hätte also eine schöne Resttour werden können. Hätte. Denn kaum hatte ich Roding verlassen, begann es zu tröpfeln. Ich schlug mich noch etwa 10 Kiliometer durch. Dann entwickelte sich gleich mehrere heftige Gewitterschauer, sodass ich von einer Unterstellmöglichkeit zur anderen huschen musste. In einer Kapelle fühlte ich mich schon fast wie seinerzeit Martin Luther - ein Mönch bin ich auf meine alten Tage trotzdem nicht geworden.
Wo ich überall war, kann ich nicht mehr rekonstruieren. Es kamen wirklich Sturzbäche runter. "Laut Wetterradar haben Sie noch 45 Minuten Zeit bis zum nächsten Guss", so der Besitzer eines Hauses, vor dem ich mich kurz untergestellt hatte. Ich machte mich also wieder auf und landete wirklich binnen einer Stunde bei Nieselregen (mit Pausen) Cham.
Eigentlich wollte ich mir die die rund 17.400 Einwohner zählende Kreisstadt (die ihren Namen vom Flüsschen Chamb hat) genauer ansehen. Doch streikten infolge des Regens gleich zwei Mobiltelefone und damit auch die Fotografiermöglichkeiten. Da in der Stadt schon Monate zuvor alle Unterkünfte gebucht waren, war klar, dass ich dort keine Bleibe finden würde. Ich hatte mich deshalb für den Erlebnisgasthof Blasini in Zandt-Pfahlhof entschieden - und fuhr deshalb sofort weiter.
Um es vorweg zu sagen: Der Landgasthof war eine gute Wahl, der Weg dorthin ist es leider nicht. Egal welche Variante man wählt, es wird richtig Steil. Ich entschied mich für die kürzeste Variante über das Gewerbegebiet Cham. Hier ist die Straße nach Zandt ausgeschildert. Für mich waren noch acht Kilometer zu bewältigen, die es wirklich in sich hatten. Gut vier Kilometer davon kann man mit Unterbrechungen strampeln. Dann wird es richtig eklig, da die viel befahrende Straße nur einen sehr schmalen Randstreifen hat. Inzwischen hatte der Regen wieder eingesetzt und mir blieb nichts anderes übrig, als fluchend rund 3 Kilometer zu schieben.
Auf dem Weg von Zandt nach Pfahlhof sind nur noch wenige Fahrzeuge unterwegs, und es geht sogar ein gutes Stück bergab. Und dann stand ich vor einer Steigung, die ich in dieser Form selten gesehen habe. Glücklicherweise musste ich nicht da hoch, Anwohner sagten mir, ich müsse nach links in den Wald. Ich musste nur noch ein kurzes Stück schieben - und Stand schließlich vor dem Landgasthof Blasini. Infos gibt's unter Landgasthof Blasini.
Offenbar sieht man dort Radfahrer ohne Motorunterstützung selten. Als ich durchnässt vor der Terrasse stand, registrierte ich zunächst einmal neugierige Blicke. Und dann wurde ich mit zwei preiswerten Hellen für die Strapazen belohnt. Später stellte ich fest, dass auch das Essen sehr preiswert und gut ist. Und die Nacht verbrachte ich in einem hellen, großen Doppelzimmer zu Konditionen, die man heute eigentlich nicht mehr kennt. Kein Wunder, dass der Landgasthof nicht als Geheimtipp bezeichnet werden kann. Er ist auch bei Vereinen und Reisegruppen sehr beliebt.
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