Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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15. Tag: Küstrin-Schwedt 87/93 Km

Es wird ein erholsamer Tag, haben die Planungen gesagt. Es wird ein Tag ohne nennenswerte Steigungen sein, haben die Planungen gesagt…. Am Ende der Etappe  muss ich sagen: Es war mit Abstand der schlimmste Tag der Tour. Vorab nur so viel: Wer das unbedingt nachfahren will, besorgt sich am besten eine Straßenkarte Westpolen. Also genau das Ding, was ich zu Hause gelassen habe, weil ich ja nur maximal 40 Kilometer durch Polen fahren wollte. Die Navis sind gnadenlos: Sie jagen einen über Berge, Felder und Wälder. Und das Schlimme ist, dass viele Feldwege sandig sind. Da hilft das beste Fahrrad nicht – man muss schieben. Es geht einfach nicht. Was passiert ist? Was ich falsch gemacht habe? Ich weiß es nicht. Ich war allerdings nicht der einzige. Gegen Ende meiner Etappe sah ich zwei junge polnische Mountainbike-Fahrer, die ratlos auf ihr Smartphone schauten. Ich konnte den beiden Jungs beim besten Willen nicht helfen. Und das lag nicht an der Sprachbarriere, sondern vielmehr an der Tatsache, dass ich da selbst irgendwie durchgekommen bin. Unmöglich, meine Odyssee zurückzuverfolgen Das Irre war, dass mich mein Garmin-Navi punktgenau zum Hotel lotste. Doch die Wege, die mir das Gerät wies, waren eine Zumutung. Ich wage zu bezweifeln, dass die Entwickler die empfohlenen Routen auch fahren.

 

In Schwedt angekommen, stürmte ich erst einmal einen Asia-Schnellimbiss. Nicht um zu essen, sondern um eiskalte Getränke zu kaufen und sofort zu konsumieren. Der Mann hinter dem Tresen war leicht irritiert: „Es ist doch heute gar nicht so heiß“. Er wusste halt nicht, was ich in den vergangenen Stunden erlebt hatte. Übrigens sollte das Thermometer nach meiner Ankunft gegen 14.30 Uhr noch auf etwa 29 Grad steigen. Und es wurde noch richtig schwül.

 

Dennoch endete der Tag für mich versöhnlich. Zum einen, weil ich mit dem Hotel am Stadtpark eine preislich reelle Unterkunft mit guter Küche und hauseigenem Biergarten gefunden habe, zum anderen, weil ich nach fast drei Tagen Sendepause endlich ein Ladekabel für mein Cubot KingKong gefunden habe. Und zwar im Vodafone-Shop im Oder-Center. Junger, kompetenter Berater, der einem nicht gleich mit einem Mobilvertrag ins Gesicht springen wollte.

 

Foto gibt es vom Tage bewusst keine. Feldwege und Wälder habe ich jetzt genug gesehen.

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