Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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16. Tag: Würzburg - Motten 104 km

Die 16. Etappe habe ich erst nach einem langen Wochenende in Würzburg angetreten. Schönes Wetter am Main, und erst am Sonntagabend schwere Gewitter, die, wie ich am Montag sehen sollte, auch in Unterfranken Spuren hinterlassen haben. Schöner Aufenthalt im Hotel Lindleinsmühle, das wirklich gut ist, aber leider etwas ab vom Schuss liegt. Aber ich hatte ja glücklicherweise das Fahrrad dabei. Damit habe ich richtig Geld gespart - auch weil Würzburg mit Fahrradwegen recht gut erschlossen ist. Und am Ende standen 100-Extra-Kilometer auf dem Tacho.

Feste Marienberg in Würzburg.

Die erste Hälfte der Tour nach Motten war sehr leicht - trotz Schauerwetter ging es zugig weiter, zunächst auf dem Mainradweg, der wie in den anderen Abschnitten auch sehr gut beschildert ist. Rast in der Altstadt von Gemünden am Main. Schweizer Schnitzel mit Rösti für 8,80 Euro - und richtig gut.

 

Gemünden ist eine Drehscheibe für Radler. Viele fahren weiter über die fränkische Saale nach Bad Kissingen und weiter nach Bad Neustadt. Dort beginnen die klassischen Rhön-Touren. Diese Route habe ich zum Teil 2015 auf meiner Reise Richtung Osten zurückgelegt. Dieses Mal wählte ich ein Novum: Durch das Sinntal in Richtung Bad Brückenau/Fulda. Die Route verläuft in weiten Teilen im  Bereich der regionalen Eisenbahntrasse nach Fulda. Diese Variante ist landschaftlich sehr reizvoll, und besonders an diesem Montag gab es einige abenteuerliche Ereignisse.

Das Flüsschen wurde zum reißenden Strom: Das Sinntal bei Rieneck.

Infolge der heftigen Niederschläge war das Flüsschen Sinn zu einem reißenden Strom angeschwollen, an zwei Stellen war auch der Radweg überschwemmt. Man kam durch, holte sich aber richtig nasse Füße. Ansonsten schien es schon fast so, dass der Tag ohne sonderliche Herausforderungen zu Ende gehen würde. Da hatte ich mich natürlich getäuscht. Denn flach blieb es nur die ersten 22 Kilometer des Radweges. Dann gibt es eigentlich laufend Steigungen, die zwar nicht so schlimm waren, was ich an den Ausläufern der Schwäbischen Alp erlebt habe, für einen Freizeitfahrer war die zweite Hälfte der Sinntal-Tour schon recht knackig. Und dann gibt es noch ein Hindernis: Die Beschilderung ist an zwei oder drei Stellen nicht richtig schlüssig. Denn ungefähr auf der Hälfte der Sinntal-Strecke gibt es auch Hinweise auf den Hessen Radweg R2, was der Tatsache geschuldet ist, dass man sich laufend im Grenzbereich von Hessen und Bayern bewegt. Und irgendwann weist die Beschilderung vor allem in Richtung Fulda, während der Hinweis “Bad Brückenau” unterwegs verschwindet. Die Folge: Passt man nicht auf, kommt man nur über Umwege nach Bad Brückenau. Ich habe natürlich nicht aufgepasst und landete  auf einer großen Kreuzung - und hätte 7 Kilometer zurückfahren müssen. Ok, Bad Brückenau war für mich nicht unbedingt Pflichtziel, also das Navi an, und los ging die Suche nach dem Weg nach Motten. Dieses Mal wurde ich positiv überrascht. Das Gerät lotste mich auf einen lokalen Radweg, der asphaltiert und nicht sonderlich steil war. Und irgendwann stand ich vor dem Gasthof “Zur Postkutsche”, den ich gebucht hatte. Ich hatte tatsächlich eine Abkürzung gefunden, die den Umweg, der mich an Bad Brückenau herbeigeführt hatte, ausglich.


Der Gasthof im Gemeindeteil Motten-Kothen war übrigens prima. 34 Euro für die Übernachtung im Einzelzimmer, dazu ein preiswertes und gutes Restaurant. Dazu dunkles Bier - den "Pilgerstoff" aus der Mottener Brauerei. So etwas kann nur ein gut geführter Familienbetrieb bieten ...

Rhönlandschaft mit Motten-Kothen.

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