Das Projektkürzel Maps bedeutet Military Assets as Public Spaces. Im Mittelpunkt stehen überwiegend brachliegende Liegenschaften, die als Potenzialflächen für eine nachhaltige Stadtentwicklung mit funktionalen, sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten gesehen werden. Eingebettet ist das Netzwerk aus neun EU-Städten in das Förderprogramm URBACT, das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert wird. URBACT ist ein EU-Programm für nachhaltige, integrierte Stadtentwicklung, das seit 14 Jahren den europaweiten Erfahrungsaustauch fördert.
Wie bereits bei der Neugestaltung der Innenstadt im Vorfeld der Buga 2011 wurde Koblenz in ein Projekt der Europäischen Union aufgenommen. Ziel ist es, neue Konzepte für die Aufwertung ehemaliger Festungsbereiche oder Militärliegenschaften zu entwickeln. MAPS ist ein Forum, die Projekte in internationaler Zusammenarbeit weiterzuentwickeln. Vereinfacht gesagt, geht es um eine "Planungsallianz" von neun EU-Städten. Mit dabei sind neben Koblenz das irische Longford, Espinho in Portugal, Cartagena in Spanien, Teliai – die litauische Kulturhauptstadt 2016 –, das ungarische Szombathely, die kroatische Partnerstadt Varaždin, Serres in Griechenland und Piacenca. In der norditalienischen Provinzhauptstadt ist auch die Koordinationsstelle angesiedelt.
Fort Asterstein: Multikopter-Aufnahme von Jennifer de Luca/Rhein-Zeitung.
Anlaufstelle in Koblenz ist das Amt für Wirtschaftsförderung. Hier ist auch das Büro "Europe Direct" angesiedelt. Im Rahmen des Projektes wird es vor allem um das Fort Asterstein gehen. Einen Konflikt mit den bereits laufenden, im Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen im Rahmen des insgesamt 2,4 Millionen Euro schweren Programms angesiedelten „Nationalen Projekten des Städtebaus“ gibt es nicht. Denn das EU-Projekt Maps will vor allem die europäische Zusammenarbeit nach vorn bringen – und dabei einen Beitrag leisten, den „europäischen Gedanken mit Leben zu erfüllen. Das bedeutet, dass auch keine großen Etats zu erwarten sind. Für Koblenz stehen zunächst EU-Gelder in Höhe von rund 66.000 Euro zur Verfügung. Das reicht aber, um die örtlichen Kosten des Netzwerks zu decken, das sehr wohl konkrete Maßnahmen erarbeiten soll. Im Falle des Forts Asterstein könnten dies konkret eine Verbesserung der Anbindung sowie der Aufbau einer belastungsfähigen Infrastruktur sein (zum Beispiel Energieversorgung, Entwässerung, sanitäre Anlagen).
Aus Sicht der Wirtschaftsförderer kommt das Projekt genau zur richtigen Zeit, weil gerade in Koblenz die Überlegungen bereits sehr weit gediehen sind und auch eine Online-Bürgerbefragung zum „Förderprojekt Großfestung Koblenz“ durchgeführt wurde. Im Großen und Ganzen geht es darum, die Sichtbeziehungen zwischen den städtischen Teilen der einstigen preußischen Befestigungen zu verbessern und Voraussetzungen für eine spätere Nutzung zu schaffen. Die gibt es auch für Fort Asterstein. Im Rahmen des Lenné-Wettbewerbes 2014 waren bereits erste Konzepte erarbeitet worden. Das neue EU-Projekt bietet jetzt die Chance, den Planungen eine europäische Dimension zu verleihen – und vielleicht auch von den Projektpartnern zu lernen.
Eines soll das Projekt sein - abgehoben. Die Integration von Vereinen, Verbänden, Kammern und Hochschulen ist ausdrücklich erwünscht. Deswegen wurden und werden sogenannte Urban Locatet Groups (ULG) gebildet. Diese örtlichen Netzwerke werden von den zuständigen Fachbehörden und Wirtschaftsfördern in den kommunalen Verwaltungen betreut. Repräsentanten dieser ULG haben die Möglichkeit, an "Summer-Schools" von URBACT teilzunehmen, um ihre Kenntnisse in der internationalen Zusammenarbeit zu vertiefen.
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