Hier der genaue Streckenverlauf nach Planung und Navigation mit komoot:
Dass dies praktisch die Königsetappe werden würde, war mir von Anfang an klar. Der etwas suboptimale Zuschnitt der Etappe war vor allem darauf zurückzuführen, dass es vatertagsbedingt für Einzelreisende nur wenig Wahloptionen gab. Eigentlich wollte ich in Gemünden übernachten, doch keine Chance. Am Abend „danach“ blieb der Eindruck, dass sich der Tourenrechner gründlich vertan hatte. 134 Kilometer waren angezeigt, am Ende korrigierte sich Hasi auf 146 Kilometer.
Die Zahlen sind erklärungsbedürftig: Die Mainschleifen lassen sich über die Höhen drastisch abkürzen. Ich blieb jedoch im Tal: Die Bergstrecken, die mir auf dem Weg gen Osten noch bevorstehen, reichen wirklich. Auf der Etappe reiht sich ein Klassiker nach dem anderen. Miltenberg, Freudenberg und Wertheim dürften dabei die Klassiker sein. Doch viele andere, allerdings kleinere Orte warten darauf, entdeckt zu werden. Bei der Durchfahrt fragte ich mich immer wieder: Wie könnten unsere Städte aussehen, wenn sich nicht zuerst die Bomben und anschließ0end Stadtplaner und Architekten zerstört hätte? In Franken dagegen scheint die Zeit dagegen vielerorts stillzustehen. Der schon legendäre fränkische Dickschädel hat sich durchgesetzt. Und das ist gut so! Die Stadt, die mir auf der Etappe mit Abstand am besten gefallen hat, ist Karlstadt. Der mittelalterlich-frühneuzeitliche Stadtkern sieht fast immer noch so aus wie auf den Stichen des 16. Und 17. Jahrhunderts. Und wenn in der Hauptstadt des Main-Spessart-Kreises „modern“ gebaut wurde, dann sehr behutsam. Und abends gibt es sogar einen Trompeter, der aus einem Giebelfenster den Tag musikalisch ausklingen lässt.
Untergebracht war ich übrigens im "Schwalbennest", eine kleine Pension, die zu einem Weingut gehört. Riesiges Zimmer, gutes Frühstück - und einen Getränkeschrank mit zivilen Preisen. Nach 151 Kilometern weiß man das zu schätzen.
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