Was für eine Stadt! Hamburg ist so groß! Viele Eingemeindungen, ein grünes Umfeld, Logistikzentren, Fabrik- und Hafenanlagen - es war alles dabei. Nach dem Start in Hamburg-Bergedorf musste ich gut 60 Kilometer fahren, bis ich die Stadtgrenzen auf der anderen Seite erreicht hatte. In diesem Abschnitt gab es wirklich einiges zu sehen, Flughafen inklusive. Wie bereits erwähnt, leistete das Fahrrad-Navi gute Dienste. Ich konnte die Hansestadt fast durchgängig auf Radwegen oder eigens ausgewiesenen Fahrradrouten durchfahren. Es ist wirklich erstaunlich, wie radlerfreundlich eine so große Metropole sein kann!
Da man schon in Hamburger Stadtteilen auf den Hochwasserschutzdämmen fährt, ist es nicht schwer, auf den Elbe-Radweg zurückzufinden. Und der präsentiert sich bis Stade wirklich von seiner besten Seite. Durchgehend asphaltiert, ermöglicht er trotz des Gegenwindes, der im Laufe des Nachmittags wieder einmal spürbar nachließ, ein komfortables Vorankommen. Und an der Grenze zum Kreis Stade gab es auch noch ein Bratwurstfest mit günstigen Preisen - Bier inklusive. Nach einer kurzen Rast ging es weiter.
Stade ist wirklich eindrucksvoll. Sehr gepflegt, eine malerische Altstadtkulisse und Kanäle, die die reiche Geschichte der alten Hansestadt widerspiegeln. Eigentlich wäre es wirklich sinnvoll gewesen, hier Station zu machen. Doch ich fühlte mich gut und wollte vorankommen. Mit 90 Kilometern wäre ich an diesem Tag nicht zufrieden gewesen. Also weiter - auf Radwegen oder untergeordneten Straßen. Es wurde leerer und leerer. Wiesen, Felder, Kühe - und hin und wieder schmucke Backsteinbauten von Landwirten oder gestressten Städtern, die auf dem platten Land Entspannung suchen.
Trotz der zweifellos vorhandenen Reize dieser Landschaft wurde ich allmählich nervös: Kein Gasthof in Sicht! Die Zeit schien mir zu enteilen, und es wurde unangenehm kühl. Schließlich freundete ich mich mit dem Gedanken an, nach Cuxhaven durchzufahren, die Nacht in Bahnhofsnähe herumzulungern und am frühen Morgen in den nächstbesten Zug zu steigen. Es sollte jedoch anders kommen.
Erst entdeckte ich die Schilder, und nach Befragen der Einheimischen, die sich über den Reiseradler zur späten Stunde wunderten, landete ich im Flair-Hotel Peter. 3 Sterne superior stand da an der Tür, doch das war mir egal. Und dann die erstaunliche Auskunft: 54 Euro fürs Einzelzimmer inklusive Frühstücksbüfett. Nach 131 Kilometern war das wirklich eine sehr angenehme Überraschung. Schönes Zimmer, mit imposantem Badezimmer, sehr guter Service. Doch richtig bekannt ist das Hotel, das in der vierten Generation von der Familie Peter geführt wird, wegen seiner frischen regionalen Küche. Küchenchef Claus Peter kocht auf hohem Niveau - und die Portionen heben sich äußerst positiv von dem oft in der Szene üblichen Schickischacki ab. Auch hat das Haus eine dicke Weinkarte. Klar, dass das nicht zum Schnäppchenpreis zu haben ist. Aber das Essen war jeden Cent wert. Wer in der Nähe ist, sollte mal vorbeischauen. Hier der Link Hotel Peter
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