Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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2. Tag: Mainz-Laubenheim-Aschaffenburg 108 Km

Hier der genaue Streckenverlauf nach Planung und Navigation mit komoot:

Strecke 2. Tourtag

Der Tag begann unspektakulär. Hasi machte mir sofort klar, dass es auf der Autobahnbrücke einen separaten Weg für Fußgänger und Radfahrer gibt. Und dann machte mir Hasi auch deutlich, wie man auf den schnellsten Weg nach Rüsselsheim kommt. Doch ich wollte erst noch zur Mainspitze. Die hatte ich bei meiner letzten Maintour (2015) geschlabbert, noch mal sollte das nicht passieren. Und dann benahm sich Hasi wie eine richtige Frau, sie wurde eigensinnig und rechthaberisch. Ich dachte: „Die wird sich wohl wieder abregen“ und ließ sie weiterreden. Hasi wusste einfach alles besser, auch wenn sie mit Umleitungen genauso wenig klarkam wie ich. Nach einer Sperrung des Mainradwegs bei Kelsterbach musste ich durch die Stadt fahren, dann war irgendwann Schluss, weil mir die ehemaligen Hoechst-Werke im Weg waren. Ergebnis: Rund fünf Kilometer Umweg. Das war kein Beinbruch, denn wir hatten beide versagt. Die Situation eskalierte erst, als ich weiter darauf bestand, am linken Mainufer weiterzufahren, weil ich nicht durch den Frankfurter Moloch fahren wollte. Doch Hasi ist offenbar Großstädterin und maulte, sie wollte mich immer auf die rechte Seite ziehen. Es reichte, ich suchte die Lautlos-Funktion, fand sie sofort und stellte sie ab. Das ist das Schöne mit virtuellen Frauen ­– sie haben einen Ausschalter. Bei einer echten Frau hätte ich schon den ersten Reisekrach gehabt. Ich kam übrigens mit meiner Methode ohne Probleme nach Aschaffenburg. Die ganze Strecke ist hervorragend beschildert – auf beiden Seiten des Mains, die man bequem befahren kann.

Mainspitze, im Hintergrund die Mainz Altstadtsilhouette.

Zur zweiten Etappe muss man sagen, dass sie ihre Reize hat. Man braucht nicht erst nach Miltenberg fahren, um die Reize des Maintals zu erleben. Trotz des Molochs Frankfurt gibt es sehr, sehr viel Grün, und an den Ufern liegen reizvolle Städtchen, in denen man einen ganzen Urlaub verbringen könnte. Meine Empfehlung: Seligenstadt. Ich habe eine Extra-Runde durch das Fachwerk-Städtchen gedreht.

Da ich am zweiten Tourtag ohne Zeitdruck unterwegs war, habe ich mir mehrere kleinere und eine große Pause in Mülheim am Main gegönnt. Mein Tipp: Das Riverside mit seiner riesigen Außengastronomie, das von Griechen bewirtschaftet wird. Sie haben zwar nur eine kleine Karte, aber die Qualität von Speisen und Getränken ist super.

Übernachtet habe ich dann in Aschaffenburg im Goldenen Karpfen. Einzelzimmer mit Frühstück 53 Euro. Da kann man nicht meckern. Gut für Radler: Sie haben eine eigene Garage für Zweiräder. Das Zimmer war einfach, hatte aber alles, was man braucht, inklusive W-Lan. Wer mehr will, sollte im direkt gegenüber gelegenen „Wilden Mann“ einchecken. Beide Häuser gehören übrigens zusammen. Das Restaurant ist etwas für gehobene Ansprüche. Eine kleine Karte mit frisch zubereiteten Spezialitäten (ich bestellte Spargel mit Schinkenplatte) und guten Weinen. Der Silvaner aus dem Frankenland ist sehr zu empfehlen – ebenso das Hausbier Pompejanus, das allerdings nicht jedermanns Sache sein dürfte. Es schmeckt sehr mild und fast blumig (Beschreitung gilt für die helle Variante).

Aschaffenburg, Schloss Johannisburg.
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