Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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13. Tag: Spremberg-Lübben 77 Km

Pfingstsonntag. Früh wachte ich auf und fühlte mich wie gerädert, was weder am Bett noch am Zimmer lag. Alles hatte meine Erwartungen erfüllt. So ist es halt, wenn etwas nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hat. Man grübelt, auch weil ein Regulativ fehlt. Das ist halt der Nachteil, wenn  man allein reist. Es fehlt das Ritual der gegenseitigen Abschlusskontrolle, entsprechend höher ist die Fehlerquote. War also nichts mit Komoot, brauchte ja die Restenergie für wenigstens zwei oder drei Bilder. Also wie 2015 und 2016 nach alter Väter Sitte mit dem Garmin. Und siehe da: Es hatte dieses Mal nicht die Unart, mich über Steigungen oder Hauptverkehrsstraßen zu  führen, sondern entdecke auch noch einige landschaftlich reizvolle  Schleichwege. Am Ende war das Gerät auch noch vier Kilometer „kürzer“ als das Komoot.

 

Das Wetter war perfekt. Sonne, um die 25 Grad und immer wieder Fahrten durch die kühlenden Wälder entlang der Spree. Mir wurde sehr schnell klar, warum dieses Gebiet zu den beliebtesten Ferienregionen gehört. Die begeisterten Beschreibungen von Radtouristen im Netz sind völlig gerechtfertigt. Und dass sich ausgerechnet am Pfingstsonntag durch das Gebiet radelte, ist der Planung geschuldet. Entsprechend groß war die Frequentierung, zumal der Spreewald auch ein beliebtes Naherholungsgebiet ist. Hier scheinen wirklich alle mit Kind und Kegel auf dem Fahrrad unterwegs zu sein. Allerdings war es nicht überall so, es gab Schwerpunkte, zum Beispiel in Burg  (Spree). Hier erinnerte mich die Szenerie schon fast an Tal total. Im Gegensatz dazu gab es  fast menschenleere Bereiche, vor allem dort, wo die Strecke nicht asphaltiert war. Natur pur, und das Navi führte mich souverän nach Lübben, wo ich in ein Doppelzimmer zur Alleinnutzung im Hotel Spreeblick einbuchte.  89 Euro inklusive Frühstück. Etwas Billigeres war schon im März nichts zu finden, als meine Planungen Konturen annahmen. Aber der Preis war gerechtfertigt. Ein Drei-Sterne-Superior-Haus, direkt gelegen an einem Spree-Kanal. Und eine  schönen Biergarten haben sie auch. Die Speisekarte wirkt auf den ersten Blick etwas reduziert, aber das, was sie haben, ist sehr gut zubereitett – und bewegt sich preislich im Mittelfeld.

 

Kleine Episode am Rande: Als ich an der Rezeption die Sache mit einem Ladegerät erzählte, kramte die Empfangsdame ein ganzes Bündel von Ladegeräten hervor. Leider passte keines. Aber immerhin bliebt mir der Trost, dass ich nicht der einzige bin, der so schusselig ist.

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