Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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18. Tag: Gießen - Balduinstein 100,6 km

Der letzte Tag meiner Deutschland-Tour 2016 war wenig geeignet, um auf Rekordjagd zu gehen. Die Wetterprognossen waren verheerend (in Bayern sollte es mehrere Tote geben), und so gab ich meinen Plan auf, nach Koblenz durchzuradeln. Ich wollte nur so weit fahren wie es ging. Und am Ende sollten immerhin 100 Kilometer zusammenkommen.

 

Zunächst ging es darum, in Gießen den Anschluss an den Hessenradweg R 7 zu finden. Das war kein sonderliches Problem, nach wenigen Kilometern durchs Stadtgebiet in westlicher Richtung gibt es auch wieder eine sehr gute Beschilderung durchs Lahntal bis zum offiziellen Ende des Weges in Diez, der dann noch nach Balduinstein führt.

 

Um es vorweg zu sagen: Der schöne Teil des Weges beginnt in Löhnberg. Wer eine Wochenendtour plant, sollte dort starten. Der Weg von Gießen dorthin ist allerdings wenig geeignet, Begeisterungsstürme zu entfachen. Das liegt übrigens nicht an den Streckenverhältnissen, die überwiegend gut bis sehr gut sind, sondern an der Tatsache, dass man nicht gut vorankommt. Immer wieder wird man über Bahnübergänge und Brückchen geführt - und schon auf dem Weg nach Wetzlar verliert man im Vergleich zur Straße rund 7 Kilometer. Das ewige Hin und Her mit den vielen künstlichen Auf- und Abfahrten kann nerven, vor allem dann, wenn man bereits rund 1900 Kilometer in den den Knochen hat.

 

Wie gesagt: Ab Löhnberg wird man für einiges entschädigt, denn ab dann dürfte das Lahntal zu den schönsten Strecken gehören, die man in Deutschland fahren kann. Das war übrigens nicht immer so, denn der Lahnradweg war früher für seine Unterbrechungen berüchtigt, die nicht nur auf die Höhen, sondern auch über stark frequentierte Straßen führte.

Weilburg

Doch jetzt kann man das Stück von Weilburg bis Limburg durchfahren. Das sind 39 Kilometer einzigartige Flusslandschaften. Allerdings muss man auch hier mit temporären Umleitungen rechnen, denn mitunter kann es hier eng werden, was wiederum zu Sperrungen infolge von Witterungseinflüssen führen kann. Auch dieses Mal war es so - ich war aber nicht der Einzige, der sein Fahrrad schwitzend bergauf schob.

Runkel.

Merkwürdigerweise war der Tag über weite Strecken trocken geblieben. Doch der dunkle Himmel verhieß wenig Gutes. In Dietkirchen erfüllten sich schließlich die Vorhersagen erfüllen. Ein intensiver Landreden setzte ein. Ich fuhr noch bis Balduinstein weiter und kam völlig durchnässt am Bahnhof an ...

Dietkirchen

Da in Balduinstein auch die Unterbrechung des Lahnradweges beginnt und ich den anderen Abschnitt bis Koblenz mehrmals im Jahr befahre und im Schlaf kenne, beschloss ich, doch noch den Nahverkehrszug bis Koblenz zu nehmen. Das war nicht ganz nach Plan - aber egal. Nach gut 2000 Kilometern innerhalb von drei Wochen sollte man nicht ganz so streng sein!

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