Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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Limburg-WW-Gießen 120 km

In Rheinland-Pfalz und Hessen durften Hotels wieder ab dem 18. Mai öffnen, die Schließung der Gastronomie war bereits am 13. Mai unter strengen Auflagen wieder aufgehoben worden. Die "Lockerungen" für Hessen folgten zwei Tage später. Ergebnis: Viele Gaststätten blieben wegen der "hessischen Extrawurst" weiter geschlossen - die Abstandsregeln wurden strenger gefasst als beispielsweise in Rheinland-Pfalz. Ein Rechenbeispiel: Wer normalerweise für die Bewirtung von Gästen 150 Quadratmeter hat, durfte nur 30 Quadratmeter bewirtschaften. Ein ökonomisch sinnvoller Betrieb ist da kaum möglich. Und wer öffnete, tat das vor allem wegen seiner Mitarbeiter, für die die Folgen der Kurzarbeit verheerend sind. Bekanntlich sind die Löhne in der Gastronomie in der Regel bescheiden. Zum Vergleich: Auch für die Koblenzer Gastronomen rechnete es sich nicht, sie öffneten vor allem, um Präsenz zu zeigen und um Mitarbeiter zu halten.

 

Andere nutzten wiederum die Corona-bedingte Zwangspause, um längst überfällige Sanierungen und Renovierungen anzugehen - wenn sie finanziell überhaupt dazu in der Lage waren. Die Eigentümer des Hotels Zur Eisenbahn sind es. Ihr Erweiterungstrakt ist im Dezember fertig, aktuell wird das Restaurant auf Vordermann gebracht. Die Zimmer im Altbau sind bereits renoviert. Und auch wenn man Einzelzimmer relativ klein war, hatte es alles, was man braucht - und es war nagelneu. Auch wenn das Hotel direkt gegenüber dem Hauptbahnhof liegt (den Fußgänger- und Radfahrertunnel auf die andere Seite der Gleise nutzen), war die Nacht sehr ruhig. Im Frühstücksraum war übrigens alles eingedeckt - frei nach dem Motto "wir wollen ja, aber wir wissen nicht, ob wir es so dürfen, also lassen wir es lieber". Für mich ist das Hotel dennoch, auch wegen der sehr reellen Konditionen", eine Empfehlung.

 

Auch die zweite Etappe, die voller baulicher und landschaftlicher Reize ist, bin ich schon öfter gefahren. Nach den obligatorischen Fotostopps vor Dietkirchen und in Runkel fuhr ich weiter bis nach Weilburg. Die Strecke an der Lahn ist hervorragend ausgeschildert, man kann es also "laufen lassen". Die Residenzstadt Weilburg zeigte trotz ihrer Sehenswürdigkeiten einmal mehr, was der Verkehr von heute anrichten kann. Das Städtchen leidet unter einer wahren Flut von Pkw und Lkw. 

 

Also schnell weiter Richtung Löhnberg, wo ich von der klassischen Lahnroute abwich. Das hatte Gründe: Auf der Suche nach den Ursprüngen meines Familiennamens wollte ich das Kallenbachtal erkunden, das in den hessischen Westerwald führt. Also gibt es in Löhnberg die erste kleine Steigung, bevor es relativ gemächlich weitergeht. Etwa für acht Kilometer. Danach wollte ich weiter Richtung Greifenstein-Herborn. Und es wurde richtig steil, so steil, dass ich etwa drei Kilometer geschoben habe, um den Akku zu schonen. Genutzt hat es wenig, die Anzeige tendierte in Richtung leer. Und die Tage, dass ich den Rest ohne Unterstützung geschafft hätte, sind vorbei. Also disponierte ich um und fuhr auf dem Bahntrassenradweg durchs Ulmtal nach Biskirchen und weiter nach Gießen. Eigentlich wollte ich bis nach Cölbe bei Marburg kommen, so fuhr ich mit dem Zug zum Ziel. Noch ein kleiner Hinweis: Der Radweg zwischen Biskirchen und Wetzlar ist aus meiner Sicht mit unnötigen Umwegen gespickt. Besser man hält sich ab Biskirchen an die Straße bzw. die begleitenden Wege. Attraktiv ist dieser Teil des Radlahnweges ohnehin nicht sonderlich. Erst ab Wetzlar wird es wieder attraktiver.

 

Übernachtet hab ich übrigens bei einer befreundeten Familie, sodass es für den zweiten Tag meiner Tour keine Hotelempfehlung gibt.

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